Leonid Borissowitsch Zypkin

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Leonid Borissowitsch Zypkin (russisch Леонид Борисович Цыпкин; Schreibweise auch: Tsypkin bzw Cypkin, * 1926 in Minsk; † 20. März 1982 in Moskau) war ein russischer Autor, berühmt vor allem für seinen Roman Ein Sommer in Baden-Baden.

[Bearbeiten] Leben

Zypkin kam als Kind russisch-jüdischer Eltern zur Welt. Vater und Mutter sind beide Mediziner. Boris Zypkin, sein Vater, wird zu Beginn des „Grossen Terrors“ verhaftet. Nach einem Selbstmordversuch darf er jedoch dank einflussreicher Freunde zurückkehren. Boris Zypkin verliert aber zwei Schwestern und einen Bruder und, nach dem Einmarsch der Deutschen, seine Mutter, eine weitere Schwester und zwei Neffen, welche im Ghetto umkommen. Leonid Zypkin beginnt ein Studium der Medizin, welches er 1947 in Minsk abschließt. 1948 heiratet er Natalja Michnikowa. Zwei Jahre später kommt der Sohn Michail Zypkin zur Welt. 1957 zieht die Familie Zypkin nach Moskau, wo Zypkin als Pathologe arbeiten kann. Anfang der 1960er Jahre beginnt Leonid intensiv Gedichte zu verfassen. Ab 1969 erlaubt ihm eine Gehaltserhöhung mehr zu schreiben. Leonid wendet sich nun der Prosa zu. Es entstehen Erzählungen, u. a. zwei autobiographische Novellen (Die Brücke über den Neroch & Norartakir). 1977 beantragen Zypkins Sohn Michail und dessen Ehefrau ein Visum und reisen in die USA. Daraufhin wird Zypkin in der Hierarchie zurückgestuft, unter die einfachen wissenschaftlichen Mitarbeiter ohne Doktortitel, deren zwei er besaß. Visumanträge von Zypkins und seiner Frau wurden im Folgenden abgelehnt. Zwischen 1977 und 1980 schreibt Zypkin an seinem größten Werk: Ein Sommer in Baden-Baden. Für diesen Roman hat er Jahre der Vorbereitung aufgewendet: Recherchen in Archiven, Bereisungen der Orte die in Dostojewskijs Leben von Bedeutung waren. Dabei hat er viel fotografiert, was er mit Leidenschaft tat. Da eine Veröffentlichung des Romans in der UdSSR nicht möglich ist, lässt er eine Kopie des Manuskripts von einem befreundeten Journalisten aus dem Land schmuggeln. Am 13. März 1982 erscheint in der "Nowaja Gaseta" mit einigen selber geschossenen Bildern die erste Folge des Romans. Eine Woche später stirbt Zypkin an einem Herzanfall.