Lichtfalle
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[Bearbeiten] Allgemeines
Eine Lichtfalle ist eine Apparatur zum Fangen von nachtfliegenden Insekten mit Hilfe einer Lichtquelle.
[Bearbeiten] Wirkungsweise
Lichtfallen locken Insekten mit UV-Licht an,auf das Insekten am stärksten reagieren. Die Haupttheorie über den Grund ist, dass Insekten sich am Licht vom Mond und der Sterne Orientieren und um geradeaus zu fliegen immer einen 90° Winkel zu ihnen fliegen. Lichtfallen "hängen" aber nicht unbeweglich am Himmel sondern stehen auf einem Punkt in der Landschaft und demnach müssen die Insekten Spiralförmig auf sie zufliegen,um im 90° Winkel zu bleiben.
[Bearbeiten] Zweck
Lichtfallen können sowohl zu Wissenschaftlichen als auch zu nicht wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden.Zu ersteren gehören die Untersuchung der Nachtfliegenden Insekten,vor allem von Nachtfaltern.Diese ist im ökologischen Sinne mit einer einzelnen Lichtfalle kaum möglich und kann nur zur Erfassung der einzelnen Arten eingesetzt werden. Mit mehreren Fallen ist jedoch aufgrund ihrer Räumlichen Verteilung auch die Verteilung der Insekten und so ihre Habitatbindung (Bindung an einen Lebensraum) zu bestimmen. Bei privater Nutzung werden Mückenvernichter u.ä. eingesetzt, die z.B. einen Elektroschocker zur Tötung der Insekten enthalten.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Von Naturschutzorganisationen wurden(werden?) Lichtfallen verteufelt und sind inzwischen auch genehmigungsbedürftig,weil sie Nachtfliegende Insekten bedrohen würden. Neuere Studien haben aber festgestellt,dass Lichtfallen praktisch keinen Einfluss auf die Bestände der Insekten haben und dass zum Beispiel an einer Beleuchteten Statue bis zu 5 Millionen Tiere im Jahr verenden. Die Fangrate einer Lichtfalle von einigen Tausend Tieren fällt da kaum ins Gewicht, nicht zuletzt weil mehrere hundert Schmetterlinge (hauptsächlich Nachtfalter und Kleinschmetterlinge) und viel mehr andere Insekten in einer Säule mit der Grundfläche von 1 m² leben. Eine sinnvollere Maßnahme zum Schutz der Insekten wäre demnach die Umrüstung von großen Leuchtanlagen auf UV-lose Lichtquellen,was die "Effektivität" dieser Anlagen senken würde, oder -wenn auch unrealistisch- ein Autoverbot,da auf einigen Metern Autobahn auch hohe Insektenmengen am Kühlergrill enden.Auch sind flächendeckende Lichtfänge,wie sie im Rahmen der European Moth Nights bereits teilweise stattfinden,sehr wichtig zur Kenntnis der Nachtfalter, ihrer Verbreitung und Gefährdung.
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Mühlenberg: Freilandökologie. 3., überarbeitete Auflage. UTB, 1993, S. 414, ISBN 3-8252-0595-9