Lockmarsch
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Lockmarsch oder kurz Locke heißt in der Marschmusik der Übergang vom Feldschritt, bei dem nur die kleine Trommel für die Aufrechterhaltung des Gleichschritts verantwortlich ist, zum nächsten Musikstück. Der Begriff kommt vom Wort „locken“, die Locke soll die einzelnen Musiker also zum nächsten Musikstück „locken“. Der Lockmarsch wird meist vom Spielmannszug, jedenfalls aber nur mit Trommeln und Querpfeifen, ausgeführt. Danach beginnt das „klingende Spiel“, also die Orchestermusik. Verfügt die Kapelle über einen Spielmannszug, erklingt vor der Locke häufig der Parademarsch der Spielleute.
Die genaue Ausführung der Locke unterscheidet sich von Land zu Land (so gibt es z.B. sowohl eine „Deutsche Locke“ als auch eine „Österreichische Locke“). Bei deutschen Marschkapellen ist der Ablauf wie folgt:
- Die Kapelle bewegt sich im Feldschritt, begleitet von der kleinen Trommel
- Der Kapellmeister (bzw. zusätzlich der Tambourmajor) gibt ein Zeichen für das nächste Stück.
- Die Große Trommel spielt drei kräftige Schläge auf die Taktzeiten 1,2 und 3 des zweiten Taktes des Feldschrittes.
- Die kleine Trommel (bzw. zusätzlich der Spielmannszug) spielt die eigentliche Locke. Im letzten Takt fällt wieder die große Trommel mit den selben drei Akzenten ein.
- Das nächste Stück beginnt.
Der Lockmarsch wird, etwa bei Festzügen, auch von zivilen Musikkapellen gespielt. Entstanden ist die Locke aber in der Militärmusik, wo sie heute noch Verwendung findet, wann immer ein Musikkorps eingesetzt wird (Appelle, Feierliche Gelöbnisse). Eine besonders komplizierte Form der Locke ist das Locken zum Großen Zapfenstreich.