Lou Albert-Lasard
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Lou Albert-Lasard, auch Lou Albert-Lazard geschrieben, (* 10. November 1885 in Metz, † Juli 1969 in Paris) war eine deutsch-französische Malerin.
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[Bearbeiten] Leben
Lou Albert-Lasard wurde 1885 in Metz als Kind einer jüdischen Bankiersfamilie geboren. Von 1908 bis 1914 studierte sie bildende Kunst in München und Paris. 1909 heiratete sie Eugene Albert, aus dieser Ehe entstammt eine Tochter. Die Ehe bestand nur noch auf dem Papier, als Albert-Lasard 1914 eine Liebesaffäre mit dem Dichter Rainer Maria Rilke begann, mit dem sie bis 1916 in Wien und München zusammenlebte. Sie lebte in einem Künstlerumfeld, in dem sie unter anderem mit Romain Rolland, Stefan Zweig, Paul Klee und Oskar Kokoschka bekannt war.
Nach einem zweijährigen Aufenthalt in der Schweiz schloß sie sich der avantgardistischen Künstlervereinigung Novembergruppe in Berlin an. Ihre Werke aus jener Zeit bestanden hauptsächlich aus gezeichneten und radierten Portraits ihrer Freunde. 1928 ließ sie sich in Paris nieder und wurde auch hier Teil der Künstlergemeinschaft am Montparnasse. Sie pflegte Freundschaften mit Henri Matisse, Alberto Giacometti und Robert Delauney.
Albert-Lazard war mit ihrer Tochter oft auf Reisen in Nordafrika, Indien, Tibet und anderen Ländern. Zeichnungen und Aquarelle, die sie von diesen Reisen mitbrachte, wurden bereits 1939 ausgestellt.
Im Mai 1940 wurden Albert-Lasard und ihre Tochter in das Internierungslager in Gurs verschleppt, doch bereits im August wieder entlassen. Während ihrer Zeit in Gurs schuf sie Zeichnungen und Aquarelle, die Portraits ihrer Mitgefangenen und Szenen aus dem Lagerleben zeigen.
Nach ihrer Entlassung kehrte Albert-Lazard zurück nach Paris. In den 50er Jahren ging sie mit ihrer Tochter wieder auf Reisen, meistens im Wohnwagen, wobei sie ihre Eindrücke in Aquarellen und Lithographien verarbeitete.
Lou Albert-Lasard starb im Juli 1969 in Paris.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Einzelausstellungen
- 1983 Lou Albert-Lasard 1885-1969, Berlinische Galerie. Museum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Berlin
- 1998 Galerie Lux, Berlin
- 2001 Galerie Lux, Berlin
- Zeit-Galerie im Antiquariat Brendel, Berlin
- 2002 Arbeiten auf Papier, Das verborgene Museum, Berlin
[Bearbeiten] Gruppenausstellungen
- 1990 Berliner KUNSTstücke, Museum der bildenden Künste, Leipzig
- 2002 Malerinnen - Kunst von Frauen um 1900, Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin
[Bearbeiten] Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen
- Berlinische Galerie. Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Berlin
- Mehrere Arbeiten aus ihrer Zeit in Gurs sind heute Bestandteil der Kunstsammlung im Beit Lohamei Haghetaot (Haus der Ghettokämpfer) in Israel.
[Bearbeiten] Literatur
- Lou Albert-Lazard: Gemälde, Aquarelle, Grafik. Berlin 1983: Berlinische Galerie.
- Lou Albert-Lasard: Wege mit Rilke. Frankfurt/Main 1952: Fischer Verlag.
- Gabriele Mittag: Es gibt nur Verdammte in Gurs. Literatur, Kultur und Alltag in einen Südfranzösischen Internierungslager, 1940-1941. Tübingen 1996: Attempto-Verlag.
- Gabriele Mittag (Hg.): Gurs - Deutsche Emigranten im Französischen Exil. Berlin 1990_ Argon Verlag.
- Miriam Novitch: Spiritual Resistance - 120 Drawings from Concentration Camps and Ghettos, 1940-1945. Mailand 1979: The Commune of Milan.
- Hanna Schramm, Barbara Vormeier: Vivre à Gurs: Un camp de concentration Français. Paris 1979: Maspero.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Lou Albert-Lasard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Beit Lohamei Haghetaot
- Foto der Künstlerin
Personendaten | |
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NAME | Albert-Lasard, Lou |
ALTERNATIVNAMEN | Lou Albert-Lasard |
KURZBESCHREIBUNG | Deutsch-französische Malerin |
GEBURTSDATUM | 10. November 1885 |
GEBURTSORT | Metz |
STERBEDATUM | Juli 1969 |
STERBEORT | Paris |