Ludwig Aschoff
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Karl Albert Ludwig Aschoff (* 10. Januar 1866 in Berlin; † 24. Juni 1942 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Pathologe.
Er zählt zu den renommiertesten deutschen Medizinern des 20. Jahrhunderts. Zu seinen wichtigsten Leistungen gehören die Entdeckung kleiner rheumatischer Knoten am Herzmuskel ("Aschoff-Knötchen") sowie die Beschreibung des Reizleitungssystems im Herzen ("Aschoff-Tawara-Knoten").
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[Bearbeiten] Leben
Aschoff studierte an der Universität Bonn, wo er der Burschenschaft Alemannia Bonn angehörte, der Universität Straßburg und der Universität Würzburg.
Nach seiner Habilitation 1894 wurde er im September 1901 in Göttingen zum Professor für Pathologie ernannt. 1903 übernahm er den Lehrstuhl für Pathologische Anatomie an der Universität Marburg, 1906 wurde er zum Ordinarius an der Universität Freiburg berufen.
Ludwig Aschoff hinterließ zusammen mit seiner Frau Clara, geb. Dieterichs, 3 Töchter Anni, Heta und Eva, und 2 Söhne. Sein Sohn Volker Aschoff (1907-1996) war von 1952 bis 1975 Lehrstuhlinhaber für Elektrische Nachrichtentechnik und Rektor der TH Aachen. Sein Sohn Jürgen Aschoff (1913-1998) war Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie und einer der Begründer der Chronobiologie.
[Bearbeiten] Wirken
Aschoffs Forschungsarbeiten führten ihn u. a. 1904 zur Entdeckung kleiner rheumatischer Knoten am Herzmuskel ("Aschoff-Rheumaknoten"), die nach ihm benannt wurden. Er erforschte u.a. den "Erregungsleitungssystem" des Herzens. Mit seinem Schüler Sunao Tawara beschrieb er 1906 den AV-Knoten, der noch heute als Aschoff-Tawara-Knoten bezeichnet wird. 1908 veröffentlichte er als Herausgeber das Lehrbuch Pathologische Anatomie.
Zahlreiche Auslandsreisen und -aufenthalte u. a. nach England, Kanada, Japan und in die USA führten zu regen internationalen Verbindungen, wobei sich insbesondere die Verbindungen nach Japan als sehr fruchtbar erwiesen: Im frühen 20 Jahrhundert waren zeitweise 23 von 26 Lehrstühlen an japanischen pathologischen Instituten mit Schülern Aschoffs besetzt. Auf all seinen Reisen war er ein auch intensiver Fotograf, der noch mit Plattenkameras großformatige s/w Fotos herstellte und später gelegentlich in Freiburg öffentlich Reiseerlebnisse an Vortragsabenden erzählte.
Das Herzzentrums Marburg der Philipps-Universität Marburg verleiht seit 2004 die Ludwig Aschoff-Medaille für Medizin. An der Freiburger Universität wird zum jährlichen Todestag von Ludwig Aschoff von der Freiburger Medizinische Gesellschaft die Aschoff-Vorlesung von einem renommierten Wissenschaftler abgehalten; Ludwig Aschoff war einer der Gründungsmitglieder der Freiburger Medizinischen Gesellschaft.
[Bearbeiten] Porträt
- Einseitige Bronzeplakette ohne Jahr, 90 x 61 mm. Medailleur: Kraumann. Vorderseite: Büste mit Kleideransatz nach r., darunter drei Zeilen Text: LUDWIG / ASCHOFF / FREIBURG i. B. 1906 - 1936, unten rechts Künstlersignatur: KRAUMANN
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Aschoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek[[Kategorie:Deutscher]
Personendaten | |
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NAME | Aschoff, Karl Albert Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pathologe |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1866 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 24. Juni 1942 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |