Mädchenorchester von Auschwitz
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Das Mädchenorchester von Auschwitz wurde im Juni 1943 auf Befehl der SS durch eine polnische Musiklehrerin, Zofia Tschaikowska, aufgebaut. Die Mitglieder waren Häftlingsmädchen, die durch die Aufnahme ins Orchester vor der Vernichtung durch Arbeit und vor dem Tod in den Gaskammern bewahrt wurden.
Das Orchester spielte am Tor, wenn die Arbeitskolonnen aus- und einmarschierten.
Auch wenn die Deportationszüge mit jüdischen Menschen aus ganz Europa ankamen, musste das Orchester spielen. Die Ankommenden sollten in Sicherheit gewiegt werden, damit sie ohne Verdacht zu schöpfen und ohne Kampf in den Tod in die nahen Gaskammern gehen würden. Fania Fénelon bestreitet in ihrem Buch, dass das Orchester zu den Selektionen spielen musste, und nennt dies eine Legende. Während Transporte ankamen, herrschte in der Regel Blocksperre für das ganze Lager.
Die Geschichte des Orchesters wurde in Romanen, Dokumentationen und Filmen sowie in der Oper "Das Frauenorchester von Auschwitz" von Stefan Heucke verarbeitet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Mitglieder
- Alma Rosé, Dirigentin und Geigerin
- Esther Bejarano, Akkordeon
- Fania Fénelon, Piano und Gesang, Französin
- Helena Dunicz-Niwińska, Polin
- Zofia Cykowiak, Violine und Interpretation, Polin
- Anita Lasker-Wallfisch, Violoncello, Deutsche
- Hélène Scheps Violine, Belgierin
- Violette Jacquet, Französin
- Flora Schrijver
- Ewa Stojowska, Piano und Gesang, Polin
- Flora Schrijver, Akkordeon, Holländerin
- Lili Assael and Yvette Assael, Accordeon und Bass, Griechin
- Julie Stroumsa, Violine, Griechin
- Fanny Birkenwald, Mandoline, Belgierin
- Hélène Rounder, Violine und Interpretation, Französin
- Lily Máthé, Violine, Ungarin
- Eva Steiner, Gesang, Ungarin
- Lola Kroner, Flöte, Deutsche
- Else Felstein, Violine, Belgierin
- Sonia Vinogradovna, Piano, Russin
- Margita Švalbova, Tschechin
- Lotte Lebeda, Tschechin, Gesang
- Rhejnhardya Schgaethjain, Rumänin, Zupfinstrumente
- Haningya Kleifka-Wick, Polin, Xylophon
- Philippa Schleuterstein, lebte zuletzt in Neumünster und Kiel, Sprechgesang
- Rachela Zelmanowicz (Olewski), Mandolin,Polin
- Hilde Grunbaum (Simche), Notes copier, Deutsche
- Rivka Kupfeberg (Bacia), Polin
Heute sind Esther Bejarano, Hilde Grunbaum (Simche), Rivka Kupfeberg (Bacia) und Anita Lasker-Wallfisch die letzten noch lebenden Überlebenden des Mädchenorchesters.
[Bearbeiten] Literatur
- Fania Fénelon, Das Mädchenorchester in Auschwitz, ISBN 3423132914 (Autobiographischer Roman)
- Esther Bejarano/Birgit Gärtner: Wir leben trotzdem, Esther Bejarano - vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden, ISBN 3891443536
- Richard Newman/Karen Kirtley: Alma Rosé, Wien 1906 – Auschwitz 1944
- Anita Lasker-Wallfisch: " Ihr sollt die Wahrheit erben - Die Cellistin von Auschwitz - Erinnerungen" ISBN 3499226707
[Bearbeiten] Medien
- Esther Béjarano, 51'34 Minuten Im Gespräch mit Silke Behl. 22. Januar 2002 Nordwestradio
- Hörspiel "The Wooden Shoes" Sendemitschnitt vom 24. Januar 2002
[Bearbeiten] Film
- Esther Bejarano und das Mädchenorchester von Auschwitz, Film von Christel Priemer 1992
- Playing for Time - Spiel um Zeit - Das Mädchenorchester in Auschwitz, Spielfilm USA 1980
[Bearbeiten] Oper
- Stefan Heucke: "Das Frauenorchester von Auschwitz" - Musiktheater in drei Akten - UA Mönchengladbach 2006 - Schott Musik International, Mainz