Alma Rosé
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Alma Rosé (* 3. November 1906 in Wien; † 4. April 1944 im Konzentrationslager Auschwitz) war eine österreichische Violinistin jüdischer Abstammung. Sie leitete nach ihrer Deportation im KZ Auschwitz-Birkenau das so genannte Mädchenorchester von Auschwitz. Ihr Onkel war der Komponist Gustav Mahler, ihre Patentante Alma Mahler-Werfel, von der sie auch ihren Vornamen erhielt.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Alma Rosé wurde als Tochter von Arnold Rosé (1863-1946) und dessen Frau Justine Mahler (Schwester Gustav Mahlers) geboren. Die Familie war hochmusikalisch. Ihr Vater war 57 Jahre lang Erster Konzertmeister der Wiener Hofoper und - mit Unterbrechungen - der Wiener Philharmoniker.
[Bearbeiten] Ehe
Als Violinistin ausgebildet heiratete Alma Rosé 1930 den Tschechen Váša Příhoda (1900-1960), der als einer der größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts gilt. 1935 wurde die Ehe geschieden. Spätere Vorwürfe, Příhoda habe sich aus Opportunismus wegen der Nationalsozialisten von seiner Frau getrennt, erwiesen sich schon aus zeitlichen Gründen als unhaltbar. Zudem war auch seine zweite Frau Jüdin.
[Bearbeiten] Karriere
Zwischenzeitlich erreichte Alma Rosé den vorläufigen Zenit ihrer Laufbahn: 1932 gründete sie das Damenorchester Die Wiener Walzermädeln, ein Ensemble, das durch sein hohes musikalisches Niveau auffiel, und mit dem sie Konzertreisen durch ganz Europa unternahm.
[Bearbeiten] Flucht
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 gelang Alma Rosé und ihren Angehörigen die Flucht nach London. Trotzdem trat sie weiterhin in Kontinentaleuropa auf. Im Dezember 1942 wurde sie in den mittlerweile besetzten Niederlanden, obwohl sie inzwischen einen holländischen Ingenieur geheiratet hatte, durch die Gestapo verhaftet und schließlich nach Auschwitz deportiert.
[Bearbeiten] Auschwitz
Dort gründete Alma Rosé 1943 das Mädchenorchester von Auschwitz, das sie bis zu ihrem Tod 1944 leitete. Obwohl es überwiegend aus Laien- und nur zu einem kleinen Teil aus Berufsmusikerinnen bestand, formte sie ein Ensemble, das vielen Menschen im Lager das Überleben sicherte.
Alma Rosé selbst starb an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung, ausgelöst möglicherweise durch Methanol.
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Newman, Karen Kirtley: Alma Rosé, Wien 1906 – Auschwitz 1944. Weidle Verlag, Bonn 2003
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel über Alma Rosé im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
- Literatur von und über Alma Rosé im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Über Alma Rosé
- Rezensionen des Buches Alma Rosé, Wien 1906 – Auschwitz 1944
Personendaten | |
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NAME | Rosé, Alma |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Violinistin |
GEBURTSDATUM | 3. November 1906 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. April 1944 |
STERBEORT | KZ Auschwitz-Birkenau |