Magdeburger Kreis
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Der Magdeburger Kreis ist ein Zusammenschluss von studentischen Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) in neun verschiedenen Universitätsstädte. Der Kreis wurde am 22. Oktober 1927 in Magdeburg gegründet. Was den Magdeburger Kreis von anderen Zusammenschlüssen von Studentenverbindungen hervorhebt, ist die Tatsache, dass der Abbruch der freundschaftlichen Beziehungen eines Mitgliedscorps zu einem anderen nicht möglich ist, ohne zugleich die Beziehungen zu allen anderen Corps des Kreises abzubrechen.
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[Bearbeiten] Prinzipien
Der Magdeburger Kreis pflegt das Freundschaftsprinzip. Gelegentlich wird als weiteres Prinzip das 'Duzprinzip' genannt (da sich alle Mitglieder des Kreises ausnahmslos mit 'Du' anreden, was normalerweise nur innerhalb des eigenen Corps üblich ist).
[Bearbeiten] Mitgliedscorps
- Vandalia-Teutonia Berlin
- Neoborussia Berlin zu Bochum
- Guestphalia Erlangen
- Normannia Halle zu Gießen
- Teutonia-Hercynia Göttingen
- Transrhenania München
- Budissa Leipzig zu Passau
- Ratisbonia Ulm
- Makaria-Guestphalia Würzburg
[Bearbeiten] Geschichte
Der Magdeburger Kreis besteht seit dem 22. Oktober 1927. Die vier Gründungscorps Vandalia Berlin, Normannia Halle, Budissa Leipzig und Makaria Würzburg trafen sich im Magdeburger Hof. Der Magdeburger Kreis wurde am 22. Oktober 1927 im “Magdeburger Hof” ins Leben gerufen. Die vier Gründungscorps Vandalia Berlin, Normannia Halle, Budissa Leipzig und Makaria Würzburg unterzeichneten einen Vertrag, der ein Freundschaftsverhältnis jedes Corps gegenüber allen anderen Unterzeichnern begründete. Er wurde gegründet, um die Grundlage der Corps unter anderem durch Herstellung und Pflege persönlicher Beziehungen zu stärken und zu erhalten.
Die Besonderheit des Magdeburger Kreises liegt darin, dass der Abbruch der freundschaftlichen Beziehungen eines Mitgliedscorps zu einem anderen nicht möglich ist, ohne zugleich die Beziehungen zu allen anderen Mitgliedscorps abzubrechen. Werden die Beziehungen zwischen zwei Mitgliedscorps abgebrochen, so zerbricht der gesamte Magdeburger Kreis. Jedes Corps muss folglich − wie bei Abbruch von Freundschaftsverhältnissen üblich − eine Fechtfolge (sogenannte „Abbruch-PP“) gegen jedes andere Mitgliedscorps fechten, im ganzen also acht Suiten (à vier Partien).
Der Magdeburger Kreis steht mit dieser Regelung allein im KSCV. Hintergrund war, dass besonders während der deutschen Gründerzeit Freundschaftsverhältnisse zwischen Corps von den Aktiven oft aus nichtigen Gründen abgebrochen wurden. Dies war für die Altherrenschaft oft schmerzhaft, da sie so die während ihrer eigenen Aktivenzeit gewonnenen Freunde bei den ehemaligen Verhältniscorps nur noch selten zu Gesicht bekamen.