Manfred Ewald
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Name | Amtszeit |
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Kurt Edel | 1951–1955 |
Heinz Schöbel | 1955–1973 |
Manfred Ewald | 1973–1990 |
Günther Heinze | 1990 |
Joachim Weiskopf | 1990 |
Manfred Ewald (* 17. Mai 1926 in Podejuch (heute Polen); † 21. Oktober 2002 in Damsdorf) war der einflussreichste Sport-Funktionär der DDR.
Ewald, Schüler einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NAPOLA), gehörte ab 1944 der NSDAP an, trat nach der Teilung Deutschlands jedoch in die SED ein. Von 1952 bis 1960 war er Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport (Stako). 1961 wurde Ewald Präsident der wenige Jahre zuvor gegründeten, zentralen Sportorganisation der DDR, des Deutschen Turn- und Sportbunds (DTSB). 1973 übernahm er außerdem die Präsidentschaft des Nationalen Olympischen Komitees der DDR. Ab 1963 war Ewald Mitglied des Zentralkomitees der SED.
Dieser zentralen Stellung innerhalb des Sportsystems der DDR folgend wird Ewald bis heute als entscheidender Organisator des sog. "DDR-Sportwunders" angesehen. Ewald selbst stützte diese Interpretation nach der Wende etwa in seiner Biografie mit dem symptomatischen Titel "Ich war der Sport". Tatsächlich unterstand aber auch Ewald stets dem für die Abteilung Sport zuständigen Sekretär des ZK der SED: Erich Honecker bis 1971, Paul Verner 1971-1984 und Egon Krenz 1984-1989.
1988 wurde Ewald entmachtet und musste sein Amt als Präsident des DTSB abgeben. Nach der Wende wurde Ewald wegen "Beihilfe zur Körperverletzung zum Nachteil von 20 Hochleistungssportlerinnen, denen ohne ihre Kenntnis mit der Folge von Gesundheitsschäden und -gefährdungen Anabolika verabreicht worden waren" (BGH-Urteil Nr. 66/2001) zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten verurteilt.[1] Damit wurde die entscheidende Mitschuld Ewalds am Dopingsystem der DDR, welches systematisch auch den Sportlern verheimlicht worden war, juristisch festgestellt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bücher
- Andert, Reinhold; Ewald, Manfred: Manfred Ewald - ich war der Sport, Berlin, 1994, ISBN 3-88520-526-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Eva A. Richter: Doping in der DDR: Nur die Medaillen zählten. Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 30, 28. Juli 2000, Seite A-2014 / B-1702 / C-1598
[Bearbeiten] Literatur
- Literatur von und über Manfred Ewald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Eva A. Richter: Doping in der DDR: Nur die Medaillen zählten Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 30, 28.Juli 2000, S.A-2014 / B-1702 / C-1598
Personendaten | |
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NAME | Ewald, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | Sport-Funktionär der DDR |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1926 |
GEBURTSORT | Podejuch |
STERBEDATUM | 21. Oktober 2002 |
STERBEORT | Damsdorf |