Marie von Mecklenburg-Schwerin
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Marie Alexandrine Elisabeth Eleonore von Mecklenburg-Schwerin (* 14. Mai 1854; † 6. September 1920), nach ihrer Heirat Großherzogin Maria Pawlowna von Russland, auch „die Ältere“ genannt. Sie war Tocher des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin und Augusta von Reuß-Köstritz.
Am 28. August 1874 heiratete sie Wladimir Alexandrowitsch, den dritten Sohn Alexander II.. Als sich die beiden zum ersten Mal trafen, war „Miechen“, wie Marie auch genannt wurde, bereits verlobt. Diese Verlobung wurde darauf hin gelöst. Da Marie sich weigerte, zum orthodoxen Glauben überzutreten, dauerte es noch weitere drei Jahre, bis Alexander II. Wladimir die Erlaubnis erteilte, sie auch ohne Übertritt zu heiraten. Im späteren Verlauf der Ehe konvertierte die Großsfürstin schließlich doch noch, um die Chancen ihres Sohnes Kyrill Wladimirowitsch auf eine Thronbesteigung zu erhöhen. Das Paar hatte noch vier weitere Kinder:
- Großherzog Alexander Wladimirowitsch (verstarb bereits im Kindesalter)
- Großherzog Boris Wladimirowitsch
- Großherzog Andrei Waldimirovitsch
- Großherzogin Jelena Wladimirowna
Marie war ihrerzeit die bedeutendste der Großherzoginnen und unterhielt während der Herrschaft ihres Neffen Nikolaus II. einen eigenen Hof. Im Winter 1916/17 zog sie mit ihren Söhnen einen Staatsstreich gegen den Zaren in Erwägung um dessen Abdankung zu erzwingen. Damit wollte sie erreichen, dass ihr Sohn Kyrill auf den Thron kommt, mit Großfürst Nikolai als Regent.
Immer noch in der Hoffnung, dass ihr ältester Sohn eines Tages zum Zaren gekrönt werden würde, verbrachte sie die Jahre 1917-1918 mit ihren zwei jüngeren Söhnen im kriegszerrütteten Kaukasus. Mit dem Vordringen der Bolschewisten flüchteten sie letztendlich doch mit einem Boot nach Anapa, wo sie weitere vierzehn Monate verbrachte. Als ihr der Oberbefehlshaber der Weißen Armee mitteilte, dass der Bürgerkrieg verloren sei, willigte sie schließlich ein ins Exil zu gehen. Am 13. Februar 1920 ging sie gemeinsam mit ihrem Sohn Andrei, seiner Geliebten Mathilde Kschessinska und deren Sohn Wladimir an Bord eines italienischen Schiffes Richtung Venedig. Maries Sohn Boris hatte Russland bereits auf der Flucht nach Anapa verlassen. Im Hafen von Novorossijsk stieg außerdem noch Großherzogin Olga hinzu. Von Venedig aus ging es über die Schweiz nach Frankreich, wo Maries ohnehin schon angeschlagene Gesundheit sich nach der anstrengenden Reise noch verschlechterte, sodass sie am 24. August 1920 im Kreise der Familie starb. Somit war Marie die letzte Adelige Emigrantin die Russland kurz nach dem Ersten Weltkrieg verließ und die erste, die im Exil starb.
[Bearbeiten] Literatur
- Olga Barkowez, Fjodor Fedorow, Alexander Krylow: „Peterhof ist ein Traum...“ - Deutsche Prinzessinnen in Russland. Berlin 2001, ISBN 3-86124-532-9
Personendaten | |
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NAME | Marie von Mecklenburg-Schwerin |
ALTERNATIVNAMEN | Marie Alexandrine Elisabeth Eleonore von Mecklenburg-Schwerin; Maria Pawlowna von Russland |
KURZBESCHREIBUNG | Großfürstin von Russland |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1854 |
STERBEDATUM | 6. September 1920 |