Martin Bryant
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Martin Bryant (* 7. Mai 1966) ist ein Amokläufer aus Australien.
Martin Bryant hat eine Zeit lang anscheinend als eine Art Sohnersatz bei einer exzentrischen Millionärin in Tasmanien gelebt. Nach ihrem Tod wurde er Alleinerbe. Zum Zeitpunkt der Tat war er 28 Jahre alt, geistig soll er auf dem Niveau eines 11-jährigen gewesen sein.
Am 28. April 1996 fuhr Martin Bryant zu einem älteren Ehepaar, mit dem er schon seit einiger Zeit Probleme wegen des Verkaufs ihres Grundstückes hatte. Martin erschoss die beiden in ihrem Haus und fuhr anschließend zu einem Touristenpark auf der tasmanischen Insel Port Arthur.
Er ging mit einer Sporttasche voller Waffen in ein Café, und schoss dort gezielt auf Gäste. Die anderen Touristen auf dem Parkplatz vor dem Café dachten zunächst an Filmaufnahmen, bis Martin heraus kam und auch auf dem Parkplatz um sich schoss. Er ging ebenfalls in die dort geparkten Busse und suchte gezielt nach Menschen, die sich darin versteckt hielten.
Einen Mann nahm er als Geisel mit und fuhr mit ihm zurück zum Haus des älteren Ehepaares, welches er bereits zuvor erschossen hatte. An einer Tankstelle erschoss er zwei weitere Personen.
Er verschanzte sich 18 Stunden lang in dem besagten Haus, dann zündete er es an, wollte offenbar Selbstmord begehen. Dennoch verließ er das Haus, nackt und schwer verletzt, und wurde ins Krankenhaus eingeliefert (in das selbe in dem die Verletzten seines Amoklaufes lagen).
Es gab insgesamt 35 Tote und 19 Verletzte. Es war das größte Massaker in der Geschichte des Australischen Kontinents.
Sieben Monate nach dem Amoklauf begann der Prozess gegen Martin Bryant. Ihm wurde zwar die Intelligenz eines 11-jährigen zugesprochen, jedoch auch volle Schuldfähigkeit. Bei seinen Aussagen vor Gericht fing er an zu lachen. Im November wurde er zu 35-facher lebenslanger Haft und zusätzlichen 777 Jahren Gefängnis ohne Möglichkeit auf Begnadigung verurteilt.
Seitdem sitzt er in der Risdon Prison Vollzugsanstalt in Hobart und wird rund um die Uhr bewacht, nur ausgewählte Gefangene dürfen Kontakt zu ihm haben. Bryant hat inzwischen bereits dreimal versucht sich zu suizidieren. Beim ersten Mal versuchte er sich mit Verbandsmaterial selbst zu strangulieren, bei seinem zweiten Selbstmordversuch versuchte er eine aufgerollte Zahnpastatube zu verschlucken. Zuletzt wurde er völlig betäubt in seiner Zelle gefunden. Anscheinend hatten ihm andere Häftlinge Medikamente zukommen lassen.
Die Regierung hat aufgrund dieses Falles ihre Waffengesetze verschärft. In einem Rückkauf-Programm wurden bislang über 383.000 Waffen aus Privatbeständen aufgekauft.
Personendaten | |
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NAME | Bryant, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | australischer Amokläufer |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1966 |