Martinsche Schule
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Martinsche Schule (nach Max Martin, Professor an der Ludiwgs-Maximilians-Universität Münchenund der Universität Basel) ist eine archäologische Methode in der Tradition von Kurt Böhner und Emil Vogt.
Am Lehrstuhl von Max Martin wurden formenkundlich und chronologisch orientierte Magister- und Doktorarbeiten vergeben. Im Vordergrund stand formenkundliche Aufarbeitung einer spätantiken oder frühmittelalterlichen Kleinfundgattung (z. B. Vogelfibeln). Methodisch bedienten sich die Arbeiten meist der Typisierung aufgrund von Formdetailanalysen, Kombinationsstatistik und Vergesellschaftungsanalyse sowie Analysen der Lage von Gegenständen in frühmittelalterlichen Gräbern.
Ergebnis dieser handwerklichen Arbeitsweise waren Arbeiten mit wissenschaftlichen Aussagen, die anders als die Archäologische Freiburger Schule und Archäologische Münchner Schule, die versuchten auch ethnologisch zu deuten, weitergehende Problematiken wie Ethnologie, Besiedlungsgeschichte und Soziologie nicht in den Vordergrund stellten.
[Bearbeiten] Literatur
- M. Martin: Das fränkische Gräberfeld von Basel-Bernerring. Basler Beitr. Ur- u. Frühgesch. 1. Basel 1971.
- M. Martin: Die beinerne Gürtelschnalle mit Szenen aus der Geschichte des Propheten Jonas. Archäologie der Schweiz 14, 1991. S. 279-288.
- M. Martin: Das spätrömisch-frühmittelalterliche Gräberfeld von Kaiseraugst, Kt. Aargau. Basler Beitr. Ur- u. Frühgesch. 5. Derendingen 1991.