Mata Amritanandamayi
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Mata Amritanandamayi - Amma (eigentlich Sudhamani Idamannel; devanagari: माता अमृतानन्दमयी, Mātā Amṛtānandamayī; * 27. September 1953 in Parayakadavu, nahe Quilon), ist ein indischer Avatar-Guru mit weltweiter Anhängerschaft. Von ihren Anhängern wird sie Amma (Kosewort für Mutter) oder Ammachi (gesprochen Ammatschi) genannt.
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[Bearbeiten] Leben
Amma wurde als Sudhamani Idamannel in eine arme Fischerfamilie geboren. Von den 13 Kindern, die ihre Mutter gebar, starben fünf bei der Geburt oder im Säuglingsalter. Von den acht überlebenden Kindern, vier Mädchen und vier Jungen, war Sudhamani die drittälteste. Mit neun Jahren verließ sie die Schule und begann im Haushalt ihrer Familie mitzuarbeiten und sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern. Später absolvierte sie drei Jahre lang eine Ausbildung zur Näherin in einer christlichen Missionsstation.
Im September 1975 hatte sie ihren ersten Krishna-Bhava (Verkörperung oder Verschmelzung mit der Gottheit). Dies löste erhebliche Unruhe in ihrer Umgebung aus. Viele Menschen wollten sie sehen und begannen sie zu verehren. Bei ihrer Familie und einem Teil ihrer Ungebung stieß sie mit ihrem Verhalten jedoch auf Unverständnis und Ablehnung. Im März 1977 durchlief sie eine Phase des Fastens und starker religiöser Hingabe, während der sie Visionen hatte. Während dieser Phase konnte sie sich kaum selbst versorgen, weshalb sich Frauen aus dem Dorf um sie kümmerten. Im Jahre 1977 kamen auch Devi-Bhavas dazu. Die Krishna-Bhavas gab sie jedoch nach einigen Jahren auf.
Ende 1979 bildete sich der Kern eines nicht offiziellen Ashrams um Amma. Er bestand aus einer Gruppe von vier jungen Indern, die zusammen in der Stadt Harippad aufgewachsen waren sowie dem Amerikaner Neal Rosner, der später unter dem Namen Swami Paramatmananda bekannt wurde und einer damals 18-jährigen Australierin. Am 6. Mai 1981 wurde dann unter dem offiziellen Namen Mata Amritanandamayi Math ein Ashram gegründet.
Seit 1987 unternimmt Amma jedes Jahr Reisen, bei denen sie Europa, zweimal im Jahr die USA und Kanada sowie Australien, Malaysia, Japan, Réunion und Mauritius besucht.
[Bearbeiten] Die Umarmung
Mata Amritanandamayis Markenzeichen sind darshans, bei denen sie jeden, der das wünscht, umarmt. Im Englischen ist sie deshalb als the hugging saint, im Niederländischen als knuffelgoeroe bekannt. Zu Anfang tat sie dies an drei Tagen in der Woche, heute leistet sie diese Umarmungen fast jeden Tag viele Stunden lang. Für die Umarmungen werden Nummern ausgegeben und Amma umarmt so lange, bis auch jeder mit einer Nummer die Umarmung erhalten hat, was oft bis tief in die Nacht, zuweilen sogar bis Sonnenaufgang dauert. Aufgrund des Andrangs wurden die Umarmungen immer kürzer, vor allem in Indien, wo der Andrang sehr groß ist.
Zur Umarmung von Amma gehört auch, dass sie jedem als prasadam eine Süßigkeit mitgibt, meist ein indisches Bonbon und vibhuti. Sie reist auch regelmäßig in westliche Länder, um diese Begegnungen, zu denen oft tausende von Menschen kommen, abzuhalten. Bis zum Jahre 2006 hat sie etwa 24 Millionen Menschen umarmt. Neben ihren Umarmungen beantwortet sie auch Fragen, wobei Anhänger, die kein Malayalam sprechen, diese zunächst auf Englisch aufschreiben sollten. Sie ist im Vergleich mit anderen Meistern für ihre Anhänger sehr leicht zugänglich.
Ammas Umarmung hat bereits Nachahmer gefunden, beispielsweise gibt Holy Mother Starlight Devi ebenfalls darshan, der aus einer Umarmung besteht [1].
[Bearbeiten] Lehre
Amma gibt ihre Lehren mündlich weiter; Schüler zeichnen sie auf und veröffentlichen sie. Amma legt Wert darauf, dass die Praxis wichtiger ist als die Theorie. Ihre Lehren bewegen sich im Rahmen bekannter hinduistischer Vorstellungen. Das wirklich Neue bei Amma sind die Umarmungen, die ohne Vorbild und Vorläufer sind.
Zentral ist für Amma Bhakti, die liebende Hingabe an Gott sowie eine universelle Liebe zwischen den Menschen. Ihrer Lehre fußt auf Advaita-Vedanta. Sie steht dabei in Vaishnava-Tradition, ohne jedoch selbst einen spirituellen Lehrer gehabt zu haben oder einer bestimmten Überlieferungstradition anzugehören. Neben Bhakti ist Karma Yoga, der Weg der guten Tat, für Amma wichtig.
Anhänger von Amma werden nicht aufgefordert ihre angestammte Religion zu verlassen. Die Rolle eines spiritueller Meisters, eines Gurus, wird jedoch betont.
Die Lehre Ammas versteht sich, wie andere Bhakti-Bewegungen auch, als monotheistisch.
Dem Studium der heiligen Schriften des Hinduismus wird kein übermäßig hoher Stellenwert beigemessen.
[Bearbeiten] Karitative Projekte
Amma ist für ihre zahlreichen wohltätigen Projekte und Stiftungen bekannt. Träger in Indien ist der Mata Amritanandamayi Math, ein registrierter "Public Charitable Trust" (eingetragener karitativer Verein) mit Hauptsitz in Amritapuri. In Deutschland unterstützt der gemeinnützige Verein Amrita e.V mit Hauptsitz in Königswinter den Mata Amritanandamayi Math, in der Schweiz die Amrita Vereinigung Schweiz und in Österreich der Amrita Austria e.V.
Zu den bekanntesten Aktivitäten gehört ein Häuserbauprojekt, bei dem kostenlose Unterkünfte für obdachlose Familien gebaut werden. Bisher sind 25.000 Häuser errichtet worden. In Paripally wurde ein Waisenhaus für knapp 500 Kinder errichtet. Das "Amrita Institute for Medical Siences" unterhält in Kochin ein Krankenhaus mit 800 Betten, das Armen kostenlose medizinische Behandlung bietet, sowie eine medizinische Hochschule. Des Weiteren gibt es ein Projekt, das armen Witwen eine kleine Rente sichert, sowie Katastrophenhilfe, Altenpflegeheime und ein Projekt, das Bedürftigen Rechtsbeistand bietet. Außerden wurde ein Umweltschutzprojekt namens "GreenFriends" gegründet, das das Umweltbewustsein in Indien fördern will, Wälder wieder aufforstet und bestehende Wälder zu schützen sucht.
[Bearbeiten] Anhänger
Die Anhängerschaft Ammas ist sehr heterogen, die Mehrheit stellen jedoch Inder. Die indischen Mittelklasse ist nach Maya Warrier besonders stark vertreten. Des Weiteren gibt es Anhänger Ammas in Ländern mit Bevölkerungsteilen indischer Herkunft wie Malaysia, Singapur, Mauritius und Réunion. In Europa, Nordamerika und Japan hat Amma viele Anhänger, die sich jedoch für gewöhnlich keineswegs als Hindus verstehen, sondern mehr oder minder stark in den religiösen Traditionen dieser Länder verwurzelt sind.
Die Anhänger Ammas sind in lokalen Satsang-Gruppen organisiert, die sich meist zwischen ein mal pro Monat bis ein Mal pro Woche treffen. Daneben gibt es einige Dutzend Brahmacharis und Sannyasis, die in von Amma organisierten Gemeinschaften leben, die sowohl Männer als Frauen umfassen. Die Ordensregel wurde von den Ramakrishna-Mönchen übernommen, die auch die erste Mönchsweihe übernahmen.
[Bearbeiten] Literatur
- Maya Warrier: Hindu Selves In A Modern World: Guru Faith In The Mata Amritanandamayi Mission, Routledge, 2005 (Wissenschaftliche Monographie)
- Judith Cornell: Amma - das Leben umarmen, Theseus, 2002, ISBN: 3896201905 (Populäre Lebensgeschichte)
- Selva J. Raj: Passage to America: Ammachi on American Soil, in Gurus in America, Edited by Thomas A. Forsthoefl and Cynthia Ann Humes, State University of New York Press 2005.
- Amritatma Chaitanya (Herausgeber): Mata Amritanandamayi. Mutter der unsterblichen Glückseligkeit. Leben und Lehre einer jungen indischen Weisen unserer Zeit. Mata Amritanandamayi Mission Trust 1989.
- M.A. Math (Herausgeber): My first Darshan: A Collection of Stories From Around the World. (Sammlung persönlicher Erfahrungen mit Amma)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Mata Amritanandamayi |
ALTERNATIVNAMEN | Sudhamani Idamannel; माता अमृतानन्दमयी (devanagari); Mātā Amṛtānandamayī; Amma (Kosewort für Mutter); Ammachi |
KURZBESCHREIBUNG | indischer Avatar-Guru |
GEBURTSDATUM | 27. September 1953 |
GEBURTSORT | Parayakadavu, nahe Quilon |