Max von Oppenheim
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Max Freiherr von Oppenheim (* 15. Juli 1860 in Köln; † 15. November 1946 in Landshut) war ein deutscher Diplomat, Orientalist und vorderasiatischer Archäologe (Amateur).
Oppenheim war der Sohn von Albert Freiherr von Oppenheim, einem katholisch gewordenen persönlich haftenden Gesellschafter der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim.
Er studierte Rechtswissenschaften in Straßburg, wurde 1883 promoviert, unternahm diverse Forschungsreisen nach Afrika und in den Nahen Osten, wo er auch zeitweise diplomatische Funktionen (etwa 1910 als Ministerresident in Kairo) wahrnahm. 1899 entdeckte Oppenheim den Siedlungshügel Tell Halaf, der wegen der nach ihm benannten prähistorischen Halaf-Kultur sowie der hier entdeckten aramäisch-neuassyrischen Stadt Guzana Bedeutung erhalten sollte. Oppenheim wurde hiermit zu einer Berühmtheit unter den deutschen Amateurarchäologen. 1910-1913 leitete er die dortigen Ausgrabungen und setzte diese nach dem Krieg 1927 und 1929 fort. Während des ersten Weltkrieges war er im Auswärtigen Amt in Berlin, wo er die sogenannte "Nachrichtenstelle für den Orient" gründete, sowie in der Botschaft in Konstantinopel tätig.
Oppenheim suchte während des ersten Weltkrieges die islamische Bevölkerung des Nahen Ostens gegen England zu mobilisieren und kann somit als deutsches Pendant zu Lawrence von Arabien gesehen werden. In diesem Zusammenhang politisierte er den Begriff des Dschihad.
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[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Werke
- Projekt eines Plantagen-Unternehmens in Handei (Usambara) in Deutsch-Ostafrika. 1894 (als Manuskript gedruckt).
- Vom Mittelmeer zum Persischen Golf, durch den Hauran, die syrische Wüste und Mesopotamien, Bd. 1-2. Berlin 1899, 1900. Französisch als: Voyage en Syrie et en Mesopotamie, de Damas a Bagdad. Trad. et resume par Jacottet. Paris 1900.
- Rabeh und das Tschadseegebiet. Berlin 1902.
- Zur Entwicklung des Bagdadbahngebietes und insbesondere Syriens und Mesopotamiens unter Nutzanwendung amerikanischer Erfahrungen. Berlin 1904 (als Manuskript gedruckt).
- Der Tell Halaf und die verschleierte Göttin, Der alte Orient 10/1 (1908)
- Inschriften aus Syrien, Mesopotamien und Kleinasien. Gesammelt im Jahre 1899, 3 Bde. (Beiträge zur Assyriologischen und Semitischen Sprachwissenschaft, Bd. 7), Bd. I: Arabische Inschriften bearbeitet von Dr. Max van Berchem. Leipzig 1909, Bd. II: Syrische Inschriften bearbeitet von Bernhard Moritz. Leipzig 1913, Bd. III: Hebräische Inschriften bearbeitet von Julius Euting. Leipzig 1913.
- Die Revolutionierung der islamischen Gebiete unserer Feinde. 1914.
- Die türkische Nachrichtensaal-Organisation der Nachrichtenstelle der Kaiserlichen Botschaft in Konstantinopel im dienste deutscher Werbearbeit im Orient. Berlin 1914.
- Die Nachrichtensaal-Organisation und die wirtschaftliche Propaganda in der Türkei, ihre Übernahme durch den deutschen Überseedienst. Berlin 1917.
- Die Entwicklung der Machtverhältnisse in Inner- und Nordarabien. Berlin 1919.
- Beduinen- und andere Stämme in Syrien, Mesopotamien, Nord- und Mittelarabien. Berlin 1919.
- Glories of Tell Halaf - a Great Discovery, The Illlustrated London News No. 4775 und 4776 Okt. - Nov. 1930.
- The Oldest Monumental Statues in the World. A Great Discovery in Mesopotamia, The Illlustrated London News No. 4804, 1931.
- Der Tell Halaf, eine neue Kultur im ältesten Mesopotamien. Leipzig 1931. Englisch als: Tell Halaf. A New Culture in Oldest Mesopotamia. Transl. by Gerald Wheeler. London 1932; London & New York 1933. - Französisch als: Tell Halaf, la plus ancienne capitale subaréenne de Mésopotamie. Paris 1933.
- Führer durch das Tell Halaf Museum. Berlin 1934.
- Tell Halaf , une civilisation retrouvée en Mésopotamie. Edition francaise complétée par l'auteur, trad. de J. Marty. Paris 1939.
- Die Beduinen. Unter Mitbearbeitung von Erich Bräunlich und Werner Caskel. Bd. I: Die Beduinenstämme in Mesopotamien und Syrien. Leipzig 1939. Bd. II: Die Beduinenstämme in Palästin, Transjordanien, Sinai, Hedjaz. Leipzig 1944. Bd. III: Die Beduinenstämme in Nord- und Mittelarabien und im 'Iraq. Bearb. und hrsg. von Werner Caskel. Wiesbaden 1952. Bd. IV: Register und Literaturverzeichnis. Bearb. und hrsg. von Werner Caskel. Wiesbaden 1968.
- Die Inschriften vom Tell Halaf. Keilschrifttexte und aramäische Urkunden aus einer assyrischen Provinzhauptstadt. Hrsg. und bearb. von Johannes Friedrich, G. Rudolf Meyer, Arthur Ungnad, Ernst F. Weidner, Archiv für Orientforschung Beiheft 6 (1940).
- Geschichte der Familie Engels in Köln und Hartung in Mayen. Dresden 1943 (als Manuskript gedruckt).
- Meine Forschungsreisen in Obermesopotamien, Karte 1:500 000 mit Begleitworten und Ortsnamenverzeichnis. Berlin 1943 (Sonderheft 21/22 zu den Nachrichten aus dem Reichsvermessungsdienst).
- Tell Halaf. Band I: Die prähistorischen Funde. Bearbeitet von Hubert Schmidt. Mit einer Einleitung zum Gesamtwerk von Max Frh. von Oppenheim. Berlin 1943. Bd. II: Die Bauwerke, von Felix Langenegger, Karl Müller, Rudolf Naumann. Bearbeitet und ergänzt von Rudolf Naumann. Berlin 1950. Band III: Die Bildwerke, bearbeitet und herausgegeben von Anton Moortgat. Berlin 1955. Band IV: Die Kleinfunde aus historischer Zeit, bearbeitet und herausgegeben von Barthel Hrouda. Berlin 1962.
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Aus fünf Jahrtausenden morgenländischer Kultur. Festschrift Max Freiherrn von Oppenheim zum 70. Geburtstage gewidmet von Freunden und Mitarbeitern. 1933.
- Gabriele Teichmann; Gisela Völger: Faszination Orient: Max von Oppenheim, Forscher, Sammler, Diplomat. Köln: DuMont 2001. ISBN 3-7701-5849-0
- Nadja Cholidis; Lutz Martin: Der Tell Halaf und sein Ausgräber Max Freiherr von Oppenheim: Kopf hoch! Mut hoch! und Humor Hoch!. Mainz, Zabern 2002. ISBN 3-8053-2853-2, ISBN 3-8053-2978-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Bibliothek der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung
- Literatur von und über Max von Oppenheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Oppenheim, Max Freiherr von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Archäologe |
GEBURTSDATUM | 15. August 1860 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 15. November 1946 |
STERBEORT | Landshut |