Mercalliskala
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Die Mercalliskala ist benannt nach dem italienischen Vulkanologen Giuseppe Mercalli (1850–1914). Sie ist eine zwölfteilige Erdbebenstärke-Skala, die die sicht- und fühlbaren Auswirkungen (Stärke) von Erdbeben an der Erdoberfläche aufgrund des beobachteten Geschehens und der bewirkten Veränderung einteilt und zur Beschreibung von Schäden dient. Die Angaben sind daher subjektiv und hängen vom Beobachter, von den geologischen Beschaffenheiten und von der lokalen Bebauung ab. Die Skala wurde eingeführt, als es noch keine präzisen Messinstrumente und kein internationales Messnetz gab. Mercalli entwickelte die Skala, indem er die durch das Erdbeben entstandenen Schäden dokumentierte und tabellierte. Dadurch konnte er auch den ungefähren Ursprung des Bebens festlegen, denn je weiter entfernt ein Ort vom Epizentrum liegt, desto geringer sind die entstandenen Schäden.
Die international am häufigsten gebrauchte Skala ist jedoch die Richterskala.
In Europa wird auch noch die MSK-Skala (Medvedev-Sponheuer-Karnik-Skala), eine modifizierte Form der Mercalli-Skala, verwendet. Mit der MSK-Skala lassen sich die „Stärken“ eines Erdbebens für beliebige Orte angeben. Diese Stärken werden ebenso in 12 Grade eingestuft, für die es jeweils ausführliche Erläuterungen gibt.
Die einzelnen Stufen der Mercalli-Skala sind wie folgt beschrieben:
I | unmerklich | Nur von Seismometern registrierbar |
II | sehr leicht | Vereinzelt spürbar (obere Geschosse von Hochhäusern), wird vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen |
III | leicht | Nur von wenigen Personen, vor allem ruhenden Personen, deutlich zu spüren |
IV | mäßig | Von vielen bis zu einem Umkreis von 30 km wahrnehmbar, Geschirr und Fensterscheiben klirren, Schlafende können erwachen, normal keine Schäden an Bauwerken |
V | ziemlich stark | Hängende Gegenstände pendeln, Türen schlagen, Fensterscheiben können oft zerspringen, Bäume und Masten beginnen zu schwanken, viele Schlafende Menschen erwachen. |
VI | stark | Leichte Schäden an Gebäuden, feine Risse im Putz, schwere Möbel können sich verschieben |
VII | sehr stark | Menschen verlassen ihre Häuser oder geraten in Panik, Risse im Putz, kleine bis mittlere Spalten in Wänden, Mauerwerk und Schornsteinen, Kamine und schwaches Mauerwerk sowie Gebäude in Leichtbauweise können einstürzen |
VIII | zerstörend | Große Spalten im Mauerwerk, Giebelteile und Dachgesimse stürzen ein, auch sehr stabile Gebäude können beschädigt werden, Felsen können einstürzen, Hänge abrutschen |
IX | verwüstend | Allgemeine Gebäudezerstörungen, Fundamente verschieben sich, verbreitet Erdrutsche, im Erdboden werden Risse sichtbar |
X | vernichtend | Einstürze von sehr vielen Bauten, Dämme und Deiche werden beschädigt, Bahnschienen werden verbogen, allgemeine Zerstörungen, Spalten im Boden bis zu einem Meter Breite |
XI | Katastrophe | Viele Spalten im Boden, fast alle Gebäude werden zerstört, viele Straßen nahezu unpassierbar, Erdrutsche in den Bergen, Landschaftsveränderungen sind möglich |
XII | große Katastrophe | Starke Veränderungen an der Erdoberfläche, fast alle Gebäude werden zerstört |