Michael Neander

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Michael Neander (* 1525 in Sorau; † 26. April 1592) war ein deutscher Pädagoge und Rektor der Klosterschule Ilfeld.

Geboren wurde er als Sohn des Kaufmanns Neumann in Sorau in der damaligen Markgrafschaft Niederlausitz, wo er auch die Stadtschule besuchte. Ab 1543 studierte er an der Universität Wittenberg und gehörte zu den Schülern von Luther und Melanchthon, seither nannte er sich, nach damaligem Gelehrtenbrauch den Namen ins Griechische übersetzend, Neander. Auf Fürsprache Melanchthons erhielt er an der Stadtschule in Nordhausen eine Stelle zunächst als Hilfslehrer, später als Conrektor. Aufgrund seines weiteren eifrigen Studiums erwarb er sich ein hohes Ansehen als Gelehrter und galt als einer der belesensten Männer seiner Zeit.

Am 30. Juni 1550 folgte er einem Ruf an die Klosterschule Ilfeld, 1554 erwarb er in Wittenberg 1554 nach einem glänzenden Examen die Magisterwürde. 1562 heiratete er eine Nordhäuserin, die ihm 4 Kinder gebar.

Durch sein Wirken in der kleinen Schule machte er diese rasch weithin berühmt. Er entwickelte aus dem bis dahin recht unsystematischen Unterricht ein neues Konzept für einen geschlossenen Lehrgang von Schülern vom sechsten bis zum achtzehnten Lebensjahr. Besonderen Wert legte er auf das Studium des Lateinischen und des Griechischen, im sechzehnten Lebensjahr kam, ungewöhnlich für die damalige Zeit, das Studium des Hebräischen dazu. In den letzten zwei Jahren beschäftigten sich die Schüler mit Dialektik, Rhetorik, Ethik, Physik; Geschichte und Erdbeschreibung. Religionsunterricht begleitete die Schüler über die ganzen 12 Jahre; das Ziel der Erziehung sah Neander in der gelehrten und beredten Frömmigkeit im Sinne des orthodoxen Protestantismus. Zu diesem Zwecke verfasste er mehrer Schulbücher und Unterweisungen, darunter die pädagogische Abhandlung "Michael Neanders Bedenken an einen guten Herrn und Freund, wie ein Knabe zu leiten und zu unterweisen". Die Schule genoss zu Neanders Zeiten einen so guten Ruf, dass Eltern aus ganz Europa ihre Kinder nach Ilfeld schickten, die meisten seiner Eleven allerdings stammten aus der Umgebung, vor allem aus Nordhausen und aus der Grafschaft Stolberg. Zu den Schülern des berühmten Pädagogen gehörte der nachmalige Botaniker Johannes Thal, der mit seiner "Sylva Hercynia", einer Beschreibung der Harzer Pflanzenwelt das erste Spezialflorawerk schuf.

In den letzten 5 Jahren wurde Neander von seinem vormaligen Schüler Johannes Cajus als Stellvertreter unterstützt, dieser hatte zuvor die Stelle eines Rektors in Ilsenburg inne.

Michael Neander starb am 26. April 1595 und wurde in der Ilfelder Klosterkirche beigesetzt.

[Bearbeiten] Weblink

Literatur von und über Michael Neander im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (nur PND-Eintrag, keine Literatur verfügbar)

[Bearbeiten] Quellen

Gottfried Uhlig: Michael Neander und die Klosterschule in Ilfeld. Aus: Der Harz. Eine Landschaft stellt sich vor. Heft 17/18. Harzmuseum Wernigerode 1987