Minenleger
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![Schwerer polnischer Minenleger ORP Gryf](../../../upload/shared/thumb/0/0d/ORP_Gryf.jpg/250px-ORP_Gryf.jpg)
Ein Minenleger ist ein Kriegsschiff, das auf die Verlegung von Seeminen spezialisiert ist. Mit dem Begriff werden auch Einheiten, Personen oder militärisches Gerät der Kampfpioniere, die Landminen verlegen, bezeichnet.
Minenleger variieren in ihrer Größe zwischen kleineren Küstenbooten von einigen hundert Tonnen Verdrängung bis zu großen Einheiten von mehreren tausend Tonnen. Die meisten Minenleger besitzen aber auch andere Waffen zur Selbstverteidigung, hauptsächlich Luftabwehr-Waffen.
Genauso können viele Schiffe die eigentlich anderen Zwecken dienen, wie Zerstörer oder Schnellboote (z. B. Jaguar-Klasse) behelfsmäßig zum Minenlegen umgerüstet werden.
Auch U-Boote können die Funktion eines Minenlegers einnehmen. Beispiele waren die USS Argonaut (SS-166), die Boote der polnischen Wilk-Klasse oder die deutschen Boote der Kaiserlichen Marine des UE I- und des UC I- bis UC III-Typs sowie der Kriegsmarine des Typs X. Anfangs waren die U-Boote mit senkrechten Minenschächten im Bootskörper ausgerüstet, aus denen die Minen auf den Meeresboden "abgeworfen" wurden. Aber noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelte man in Deutschland spezielle Grundminen, die wie ein normaler Torpedo aus Torpedorohren mit Preßluft ausgestossen wurden. Dadurch konnte jedes U-Boot zum Legen von Minen eingesetzt werden.
In modernen Marinen sind Minenleger immer seltener vorhanden, da Flugzeuge und Hubschrauber diese Aufgaben effizienter erfüllen können. Länder mit langen schwer zu verteidigenden Küstenlinien wie Südkorea, Norwegen, Schweden oder Finnland setzen bis heute Minenleger ein. Oft besitzen auch Minenräumboote die Fähigkeit, Minen zu legen.