Modlin
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Modlin (im 19. Jahrhundert von den Russen Nowogeorgiewsk benannt, auf polnisch Twierdza Modlin) ist/war eine große Festung in Polen, am Zusammenfluss von Weichsel und Bug, 50 km nordwestlich von Warschau.
Einige ältere Quellen weisen darauf hin, dass Karl XII. von Schweden zuerst die große strategische und taktische Bedeutung dieses Platzes bemerkte und den hier liegenden Flecken Modlin befestigen ließ. Es gibt weitere Vermutungen, dass die Schweden schon in 1656 die "Bugskansen", Bug-Schanze, unter König Karl X. Gustav anlegten. Napoleon I. erweiterte 1807 die Wälle und begann den Bau der eigentlichen Festung; doch war dieser noch nicht beendet, als die Russen die Festung einschlossen und den französischen General Daendels am 1. Dezember 1813 zur Kapitulation zwangen. Kaiser Alexander I. setzte die Festungsarbeiten fort, bis die Polen während des Aufstandes 1830 sich der Festung bemächtigten. Von General Golowin blockiert, ergab sich der polnische Kommandant Ignacy Graf Ledóchowski am 7. Oktober 1831 bedingungslos. Seitdem ließ Kaiser Nikolaus I. die Festung durch den General Dehn vollständig umbauen.
Die Festung bestand (in den 1880ern, laut Meyers 4. Aufl.) aus bombenfesten, nur für die Garnison bestimmten Gebäuden, umringt von gewaltigen, bis 40 Meter hohen Wällen, die ihrerseits von einer langen Reihe von Außenwerken umgeben waren. Nowogeorgiewsk bildete zusammen mit Warschau, Iwangorod und Brest-Litowsk das "polnische Festungsviereck".
Während des ersten Weltkrieges eroberte der deutsche General Hans von Beseler die Festung am 20. August 1915 von den Russen.
In der "Schlacht um Modlin" wurde die Festung zwischen dem 13. und 29. September 1939 von polnischen Streitkräften unter Leitung von General Wiktor Thommée gegen den deutschen Angriff verteidigt.