Mohrenhirse

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Mohrenhirse
Zuckerhirse (Sorghum bicolor), im Feld.
Systematik
Unterabteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Gattung: Sorghum Art: Mohrenhirse
Wissenschaftlicher Name
Sorghum bicolor
(L.) Moench

Mohrenhirse (Sorghum bicolor), auch Kaffernkorn, Durrakorn, Besenkorn, Great Millet und Milo Millet genannt, ist die wichtigste Hirse-Art in der Gattung Sorghum aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es gibt noch viele weitere Bezeichnungen für Mohrenhirse. Als Zuckerhirse bezeichnet man alle stark zuckerhaltigen Formen dieser Art.

Die botanisch gebräuchliche Bezeichnung für die in der Regel als Ungras bekämpfte Sorghumart Wilde Mohrenhirse lautet Sorghum halepense.

Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Verwendung 4 Anbau 4.1 Klima- und Umweltansprüche 4.2 Fruchtfolge 4.3 Saat 4.4 „Unkraut“kontrolle 4.5 Krankheiten und Schädlinge 4.6 Besonderheiten 5 Synonyme 6 Weblinks

[Bearbeiten] Beschreibung

Dieses Rispengras erreicht Wuchshöhen von 5m. Der Pflanzenaufbau ist Mais etwas ähnlich. Am Halm sind die Laubblätter zweizeilig angeordnet. Die Blüten werden in kompakten bis lockeren Rispen gebildet. Die runden Karyopsen haben Durchmesser von 4 bis 8 mm, sie können je nach Sorte weiß, gelb oder rot sein.

[Bearbeiten] Geschichte

Afrikanische Sklaven brachten die Zuckerhirse anfangs 17. Jahrhunderts in die USA. Dort wurde sie zuerst als Guinea corn bekannt. Ab 1850 wurde sie verbreitet kultiviert und als Süßungsmittel, vor allem in Form von Melasse, gebraucht. Anfangs 1900 produzierte die USA jährlich 20 Mio. Gallonen Zuckerhirse-Sirup. Da die Produktion des Sirups sehr arbeitsintensiv ist, sank das Produktionsvolumen während des Zweiten Weltkriegs drastisch ab.

Heute werden in den USA jährlich weniger als 1 Mio. Gallonen produziert. Anbaugebiete für Zuckerhirse zur Herstellung von Sirup sind heute noch in Alabama, Arkansas, Georgia, Iowa, Kentucky, Mississippi, North Carolina und Tennessee zu finden.

[Bearbeiten] Verwendung

Zuckerhirse wird hauptsächlich zur Sirupproduktion (Melasse) angebaut. Man kann sie aber auch als Grünfutter, Silage und in Entwicklungsländern auch als Brennstoff und Baumaterial (Dächer decken) verwenden.

In Westafrika, insbesondere in der Sudanzone, ist Sorghum bicolor ein wichtiges Getreide, aus dem z. B. Tô (Hirsebrei) und Dolo (Hirsebier) hergestellt werden.

[Bearbeiten] Anbau

[Bearbeiten] Klima- und Umweltansprüche

• wärmeliebend
• trockenheitstolerant (kann Wachstum bei Trockenheit unterbrechen und später wieder aufnehmen)
• Zuckerhirse wächst an Standorten, die zu trocken für den Maisanbau sind
• Bodentyp: optimal ist Lehm oder sandiger Lehm, tiefgründig
• Düngung: 18 kg N, 18 kg P₂O₅, 18 kg K₂O

[Bearbeiten] Fruchtfolge

• Zuckerhirse passt in eine Fruchtfolge mit Soja und Mais, sollte aber nicht nach Tabak angebaut werden

[Bearbeiten] Saat

• Reihenabstand: 1 m
• Saatdichte: 9 bis 12 Samen pro Meter -> 6 bis 9 Pflanzen pro Laufenden Meter
• In den USA wird die Zuckerhirse vermehrt angezogen und mit Tabakpflanzmaschinen verpflanzt

[Bearbeiten] „Unkraut“kontrolle

• ideal zum Hacken wegen des großen Reihenabstands
• selbst in den USA keine empfohlenen Herbizide

[Bearbeiten] Krankheiten und Schädlinge

• Anthraknose durch Colletotrichum graminicola
• Welke durch Helminthosporium
• Schwarzfäule, …
• Heuschrecken, Gallmücken (Cecidomyiidae), Vögel

[Bearbeiten] Besonderheiten

• Ertragsorgan für die Zuckersirupproduktion ist der Stängel
• „Köpfen“ der Pflanzen im Stadium der Milchreife erhöht den Zuckergehalt des Safts im Stängel und verringert die Lagergefahr

[Bearbeiten] Synonyme

Für Mohrenhirse existieren eine verwirrende Fülle von botanischen Namen. Teils handelt es sich um Synonyme, teils um Bezeichnungen für verschiedene Unterarten oder Sorten:

Andropogon sorghum, Andropogon sorghum subvar. rubidus, Andropogon sorghum var. agricolarum, Andropogon sorghum var. arduinii, Andropogon sorghum var. caudatus, Andropogon sorghum var. compactus, Andropogon sorghum var. ehrenbergianus, Andropogon sorghum var. elegans, Andropogon sorghum var. hians, Andropogon sorghum var. miliiformis, Andropogon sorghum var. splendidus, Andropogon sorghum var. subglobosus, Andropogon sorghum var. technicus, Andropogon subglabrescens, Holcus bicolor, Holcus cernuus, Holcus dochna, Holcus durra, Holcus saccharatus, Holcus sorghum, Milium nigricans, Panicum caffrorum., Sorghum basutorum, Sorghum bicolor var. arduinii, Sorghum bicolor var. subglobosum, Sorghum bicolor var. technicum, Sorghum caffrorum, Sorghum caffrorum var. brunneolum, Sorghum caffrorum var. lasiorhachis, Sorghum caudatum, Sorghum cernuum, Sorghum cernuum var. agricolarum, Sorghum cernuum var. orbiculatum, Sorghum conspicuum, Sorghum conspicuum var. pilosum, Sorghum conspicuum var. rubicundum, Sorghum coriaceum, Sorghum coriaceum var. subinvolutum, Sorghum dochna, Sorghum dochna var. technicum, Sorghum durra, Sorghum elegans, Sorghum gambicum, Sorghum guineense, Sorghum japonicum, Sorghum margaritiferum, Sorghum melaleucum, Sorghum mellitum, Sorghum membranaceum, Sorghum membranaceum var. ehrenbergianum, Sorghum miliiforme, Sorghum nervosum, Sorghum nervosum, Sorghum nigricans, Sorghum nigrum, Sorghum notabile, Sorghum roxburghii, Sorghum roxburghii var. hians, Sorghum saccharatum, Sorghum simulans, Sorghum splendidum, Sorghum subglabrescens, Sorghum subglabrescens var. compactum, Sorghum subglabrescens var. oviforme, Sorghum subglabrescens var. rubidum, Sorghum technicum, Sorghum vulgare, Sorghum vulgare var. caffrorum, Sorghum vulgare var. durra, Sorghum vulgare var. roxburghii, Sorghum vulgare var. saccharatum.

[Bearbeiten] Weblinks

• Kurzinformation zum Anbau
• Allgemeine Informationen zur Art