Musée National de l'Automobile
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Das Nationale Automobilmuseum von Frankreich, Musée National de l'Automobile oder nur Collection Schlumpf genannt, ist eine große Automobil-Sammlung der Familie Schlumpf in Mülhausen im Elsass.
Das Museum gehört mit ca. 400 ausgestellten Exponaten zu den bedeutendsten Automobilsammlungen der Welt. Darunter befinden sich zwei von insgesamt sechs existierenden Bugatti Royale 41. Ein Bugatti dieses Typs hat 1991 bei einer Auktion den Kaufpreis von rund 8 Millionen US-Dollar erreicht.
Der Textilproduzent Fritz Schlumpf war ein leidenschaftlicher Automobilsammler. Gemeinsam mit seinem Bruder Hans Schlumpf brachte er es zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 1977 auf eine große Sammlung klassischer Automobile, darunter auch mehrere hundert Bugatti. Zur Finanzierung dieses Hobbys belasteten sie ihr Unternehmen derart, dass es 1977 zahlungsunfähig wurde und über 2000 Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit entlassen werden mussten. Die bis zu diesem Zeitpunkt der Öffentlichkeit nicht bekannte Automobilsammlung wurde bei Ausschreitungen im Rahmen eines Streiks von den ehemaligen Arbeitern des Textilwerkes entdeckt.
Mit dem zu erzielenden Erlös aus dem Verkauf der Fahrzeuge hätten die Forderungen der Gläubiger bedient werden können, jedoch konnte die Sammlung - vor allem durch die Intervention der französischen Regierung unter François Mitterrand - in ihrer Gesamtheit erhalten werden.
Die ehemaligen Werkshallen der Textilfabrik beherbergen heute das Musée National de l'Automobile.
Das Streben und Wirken der Gebrüder Schlumpf ist widersprüchlich zu bewerten: Ihre wirtschaftliche und soziale Verantwortung, sowohl sich selbst als auch ihren Mitarbeitern gegenüber völlig außer Acht lassend hinterließen sie der Nachwelt eines der größten und faszinierendsten Automobilmuseen der Welt.