Mysterium
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Mysterium (gr. μυστηριον mysterion) wird gewöhnlich mit Geheimnis übersetzt. Gemeint ist dabei nicht eine Information, die nur vorläufig zurückgehalten, prinzipiell aber uneingeschränkt mitteilbar ist, sondern ein komplexer, oft paradoxer Sachverhalt von existenzieller und religiöser Tragweite, der sich der direkten Mitteilung und logischen Analyse wesentlich entzieht.
In der antiken Sprache ist mysterion außerdem eine religiöse Handlung, die an einem solchen Mysterium Anteil gibt (s. Mysterienkulte).
Die griechischsprachige Theologie hat im gleichen Sinn schon sehr früh sakrale Handlungen wie Taufe oder Eucharistie als Mysterium bezeichnet. Dieser Wortgebrauch wurde im Lateinischen mit sacramentum wiedergegeben.
Die christliche Mystik ist eine Bewegung innerhalb der christlichen Religion, in der das Mysterium der unmittelbaren Einswerdung mit Gott (Unio Mystica) angestrebt wird.
Zentrale Mysterien des Christentums sind die Trinität Gottes sowie die Menschwerdung Gottes und der stellvertretende Tod Jesu (siehe auch Geheimnis des Glaubens).
Der Theologe und Religionswissenschaftler Rudolf Otto führte in seinem 1917 erschienenen Hauptwerk Das Heilige die komplementären Begriffe Mysterium fascinosum und Mysterium tremendum ein, um die - seiner Auffassung nach - grundlegenden Ausprägungen der Erfahrungen von Menschen mit dem Heiligen zu charakterisieren.
[Bearbeiten] Kommentar
Die konsequente Anwendung des Begriffes beinhaltet dennoch einen möglichen, formalen Widerspruch. Das Mysterium ist gemäß eigener Definition ein Absolutum. Dennoch kann nicht unabhängig und zweifelsfrei bewiesen werden, dass die vordem genannten Begriffe auch wirklich Mysterien sind, indem alle anderen Möglichkeiten, wie mangelnde Erkenntnis oder unzureichende Quellen mit Sicherheit ausgeschlossen werden können. Dies ist jedoch nur solange unproblematisch, wie nicht ganze Glaubens- und Lehrgebäude darauf aufgebaut und fundamentalistisch verteidigt werden.