Nachhaltigkeitsstrategie
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Als Nachhaltigkeitsstrategie bezeichnet man Methoden und Instrumente, welche nachhaltige Entwicklung strategisch umsetzen. Die Umsetzung kann auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene der Politik erfolgen.
Das Konzept der Nachhaltigkeitsstrategie geht bis auf den Brundtland-Bericht zurück:
„Die Welt muß bald Strategien entwerfen, die den Ländern erlauben, aus ihren gegenwärtigen, oft destruktiven Wachstums- und Entwicklungsprozessen zu nachhaltigen Entwicklungswegen überzuwechseln.“ (Brundtland-Bericht 1987, S.52.)
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[Bearbeiten] Wirkungsebenen
[Bearbeiten] National
Obwohl bereits in der Agenda 21 1992 in Kapitel 38 gefordert, wurden von vielen Staaten, so auch von Deutschland, erst 2002 (Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung) nationale Nachhaltigkeitsstrategien vorgelegt.
Die Bundesregierung verabschiedete im April 2002 unter dem Titel "Perspektiven für Deutschland" ihre Strategie für eine Nachhaltige Entwicklung. Eckpfeiler sind die Bereiche "Generationengerechtigkeit", "Lebensqualität", "Sozialer Zusammenhalt" und "Internationale Verantwortung". Zudem wurden für die vier Handlungsfelder Energie und Klimaschutz, Verkehr, Landwirtschaft sowie Globale Verantwortung Maßnahmen genannt.
Im Herbst 2004 wurde der erste Fortschrittsbericht veröffentlicht, im Sommer 2005 folgte der "Wegweiser Nachhaltigkeit". Zur Erstellung des Fortschrittsberichts wurde ein Konsultationsprozess durchgeführt, der verschiedene gesellschaftliche Gruppen über unterschiedliche Medien und Prozesse beteiligte. Der Fortschrittsbericht bilanziert die Veränderungen in den vier Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie und führt vier weitere Handlungsfelder auf: Potenziale älterer Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft, Neue Energieversorgungsstruktur unter Einbeziehung der erneuerbaren Energien, Die Kraftstoffstrategie - "Alternative Kraftstoffe und innovative Antriebe" sowie "Verminderung der Flächeninanspruchnahme". Im "Wegweiser Nachhaltigkeit" werden Perspektiven für vier weitere Schwerpunktthemen aufgeführt: Moderne Stromversorgung - erneuerbare Energien optimal integrieren, Nachwachsende Rohstoffe - für neue Produkte und wachsende Märkte, Zukunftsfähige Waldwirtschaft - ökonomische Perspektiven entwickeln, Biologische Vielfalt. Vom Rat für nachhaltige Entwicklung flossen Konzepte zu den Themen Generationenbilanz und Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ein.
Das Bundeskanzleramt ist für die Erstellung der Fortschrittsberichte und Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie in Abstimmung mit den Ministerien zuständig. Im Kanzleramt ist daher auch der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung angesiedelt.
2001 wurde der Rat für Nachhaltige Entwicklung durch die Bundesregierung berufen. Hauptaufgaben des Rates sind die Beratung der Bundesregierung zur Nachhaltigkeit und der Dialog mit den verschiedenen Interessensgruppen.
Die Bundesregierung wie auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und der Nachaltigkeitsrat stellen Informationen zum Thema Nachhaltigkeit (-sstrategie) bereit. Unter anderem sind die Dokumente beim BMU[1] herunter zu laden. Die Bundesregierung bündelt die Informationen unter dem Dialog Nachhaltigkeit [2].
In Österreich wurde 2002 auf nationaler Ebene die Österreichische Strategie zur nachhaltigen Entwicklung beschlossen.
[Bearbeiten] Regional
In Johannesburg 2002 wurde ein Netzwerk von Regionalregierungen für nachhaltige Entwicklung (Network of Regional Governments for Sustainable Development) gegründet, welche regionale Nachhaltigkeitsstrategien zu ihrem Arbeitsschwerpunkt gewählt haben.
Der Freistaat Bayern hat bereits 1998 eine Agenda 21 als regionale Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, das Land NRW im Jahr 2004. Auf der Grundlage früherer Agenda 21-Programme (seit 2001) hat Rheinland-Pfalz 2005 eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie vorgelegt. Der Ministerpräsident von Baden-Württember Günther Oettinger hat in seiner Regierungserklärungvom 21. Juni 2006 die Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie für Baden-Württemberg angekündigt.
[Bearbeiten] Lokal
In jüngster Zeit haben auch Städte wie Neumarkt in der Oberpfalz oder Ingolstadt eine kommunale bzw. lokale Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, welche eine Weiterentwicklung der Lokalen Agenda 21 darstellt.
[Bearbeiten] Siehe auch
Nachhaltigkeitsmanagement (betriebliche Ebene)
[Bearbeiten] Literatur
- UNDP/OECD: Sustainable Development Strategies. A Ressource Book. London 2002
- Gobal Governance Modell für Nachhaltigkeitsstrategien
[Bearbeiten] Weblinks
- Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
- BMU zu Nachhaltigkeit
- Deutsche Bundesregierung: Dialog Nachhaltigkeit
- Landesregierung Rheinland-Pfalz: Agenda 21-Programm
- Nachhaltigkeitsstrategie - Evaluation in Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und Deutschland bei bricsg.net
- Österreichische Strategie zur nachhaltigen Entwicklung bei nachhaltigkeit.at
- Aachener Stiftung Kathy Beys: Lexikon der Nachhaltigkeit
- bios4 systemic sustainability solutions
- Arbeitsgruppe Humanökologie am Department für Anthropologie der Universität Wien