Nacken
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Als Nacken (anat.: Nucha) wird der hintere Teil des Halses bezeichnet. Er ist für die Beweglichkeit des Kopfes und großer Teile des Oberkörpers verantwortlich.
Zur Funktion des Nackens gehören u.a. die Halswirbelsäule und ihre Verbindung zum Hinterkopf (Genick), eine große Anzahl verschiedenster Muskeln und Rezeptoren des Tast- und Muskelsinns.
Die heute oft sitzende Lebensweise bringt zahlreiche Störungen der Nackenfunktion mit sich, die sich vor allem in Verspannungen, Schulter-, Arm- und Rückenschmerzen, Deformationen, Augen- oder Kopfschmerzen auswirken können.
Bei der Arbeit am PC - insbesondere mit der Maus - wird deshalb eine oftmalige Veränderung der Körperstellung und stündliche Pausen empfohlen, aber auch spezielle Gymnastik und Dehn- bzw. Entspannungsübungen.
Auch andere monotone Tätigkeiten - etwa beim Zeichnen, Schreiben oder am Fließband - kommt es oft zu Störungen und Nackenschmerzen. Zu ihnen zählt das RSI-Syndrom (repetitive stress injury), die sog. Sekretärinnenkrankheit, eine Schädigung des Bewegungsapparates im Bereich von Nacken, Schultern, Arm und Hand.
Zur Vermeidung und Heilung von Verspannungen sind neben einer guten Sitzhaltung und einem günstig gestalteten Arbeitsplatz regelmäßige Pausen mit leichter Bewegung und entspannende oder Wärmetherapien wichtig.
Im Nacken ist der sog. Muskelsinn stark ausgeprägt. Er unterstützt u.a. die Funktion des Gleichgewichtssinns und die Anregung der Augenmuskeln, indem er in einige Regelkreise und Reflexe eingebunden ist. Neuere Forschungen legen nahe, dass das Sehvermögen durch Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich beeinträchtigt werden kann. Offensichtlich steht derjenige Teil des zerebralen Cortex, der auch die Muskelbewegungen im Kopf, im Nacken und in der Schulterregion reguliert, in funktionellem Zusammenhang mit dem Fokussierungsmuskel des Auges (H. Richter et al.: European Journal of Neuroscience (Bd. 21, Ausg. 11, S. 3077)).