Nationalfeiertag (Frankreich)
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Der 14. Juli ist der Französische Nationalfeiertag (frz.: Fête nationale und 14 juillet) und erinnert an den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789, womit das Volk von Paris erstmals in den Lauf der Revolution eingriff. Seit 1915 wird er üblicherweise mit einer großen Militärparade auf den Avenue des Champs-Elysées in Paris begangen und allgemein als Feier der französischen Siege in der Vergangenheit betrachtet. Gleichzeitig ist er aber auch ein populäres Volksfest mit Feuerwerk und Bällen, die traditionell von der Feuerwehr ausgerichtet werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits im Jahr darauf 1790 wurde am 14. Juli das so genannte Föderationsfest gefeiert, bei dem der König vor Vertretern aller Provinzen und Stände einen feierlichen Eid auf die Nation ablegte. Es wird berichtet, dass bei den Arbeiten, die nötig waren, das Marsfeld für das Fest vorzubereiten, Menschen aller Stände und Schichten beteiligt waren. Deshalb gilt das Föderationsfest als Zeichen der Solidarität des französischen Volkes.
Am 6. Juli 1880 wurde der Jahrestag des Sturms auf die Bastille zum Nationalfeiertag erklärt. Man verlegte den zentralen Ort der Feier von den Champs de Mars (dt.: Marsfeld) ins Hippodrom von Longchamp, in der die Militärparade als Symbol für die Versöhnung zwischen der Republik und der Armee stattfand. Die Richtlinien zur Feier sahen zwei Programmpunkte vor, die alle anderen übertreffen sollten. Zuerst erhielt die Armee vor den Augen von 300.000 Zuschauern und dem Präsidenten Jules Ferry neue Fahnen und Standarten vom Verteidigungsminister. Außerdem wurde auf der damaligen Place du Château d’eau (heute Place de la République) ein Monument mit einer Statue der „Republik“ eingeweiht, das im Jahr zuvor einen offenen Wettbewerb gewonnen hatte. Es fand auch ein großes Konzert im Jardin du Luxembourg statt, da der Senat in diesem Jahr das Palais du Luxembourg bezogen hatte.
Ein weiterer Meilenstein des Feiertages waren die Feierlichkeiten am 14. Juli 1919, die mit dem Siegeszug zur Beendigung des Ersten Weltkrieges zusammenfielen. Dabei zogen erstmals Truppen aller Nationen der Entente über die Avenue des Champs-Elysées.
Während der Besetzung des Landes im Zweiten Weltkrieg finden keine ausgedehnten Feierlichkeiten statt. Er wird von der Vichy-Regierung als Gedenktag angesetzt in den auch die Kirche eingebunden ist. Es fanden jedoch traditionelle Feiern der „freien“ Franzosen in London und New York statt.
Der 14. Juli 1945 stellt einen weiteren Höhepunkt des Feiertages dar, da Frankreich wie nach dem Ersten Weltkrieg erneut den Sieg und seine Freiheit feiern kann. Die Militärparade verlief von der Place de la Nation über die Place de la République bis zum Arc de Triomphe.