Negative Acts Questionnaire
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1994 entwickelte die Norweger Ståle Einarsen, Björn Inge Raknes, Stig Berge Matthiesen & Odd Henning Hellesøy Hellesøy den Negative Action Questionnaire (NAQ) (dt. Fragebogen über negative Handlungen). In einer späteren Version des NAQ wirkte Helge Hoel mit. Der NAQ wurde zur Messung von empfundenem Mobbing am Arbeitsplatz entwickelt.
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[Bearbeiten] Aufbau
Die Items über negative Handlungen verweisen nicht direkt auf den Begriff „Mobbing“, damit die Befragten sich selbst vorerst nicht als Mobbingopfer deklarieren müssen.
Nachdem diese Items beantwortet sind, wird eine Definition von Mobbing am Arbeitsplatz vorgestellt. Die Befragten müssen angeben, ob sie sich nach dieser Definition gemobbt fühlen oder nicht.
[Bearbeiten] Items
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Die Items des NAQ betreffen folgende Mobbinghandlungen (adaptiert von Denise Salin):
- Zurückhaltung von für die Arbeit notwendigen Informationen
- Anordnung von Aufgaben mit unzumutbaren bzw. unmöglichen Leistungsvorgaben oder Fertigstellungsterminen
- Wiederholtes Erinnern an Fehler des Betroffenen
- Ignorieren von Meinungen und Ansichten des Betroffenen
- Anweisung von Arbeitsaufgaben, die deutlich unter der Qualifikationen des Betroffenen sind
- Übermäßiges Überwachen der Arbeit des Betroffenen
- Sexuelle Belästigung
- Ständige Kritik an der Arbeit und den Bemühungen des Betroffenen
- Anschreien oder Abreaktion am Betroffenen
- Erniedrigung oder Lächerlichmachen in Bezug auf die Arbeit
- Beschneiden von wesentlichen Aufgabenbereichen oder Ersetzung durch triviale bedeutungslose Aufgaben
- Verbreitung von Gerüchten und Tratsch
- Behandlung des Betroffenen wie Luft/Ausschluss
- Beleidigung oder kränkende Bemerkungen (z. B. über Gewohnheiten, persönlichen Hintergrund oder Privatleben des Betroffenen)
- Beleidigende Kommentare oder Verhaltensweisen in Bezug auf die Muttersprache, Rasse oder Ethnie des Betroffenen
- Beleidigende Bemerkungen oder Verhaltensweisen in Bezug auf religiöse oder politische Überzeugungen des Betroffenen
- Einschüchterung, wie etwa Eindringen in die Privatsphäre, Schubsen, Versperren des Weges usw.
- Appelle, zu kündigen
- Körperliche Misshandlung oder Gewaltandrohung
- Beleidigende E-Mails
- Andere beleidigende schriftliche Nachrichten oder Telefonanrufe
- Systematisches „Ausführenmüssen“ von Aufgaben, die eindeutig nicht in den Aufgabenbereich des Betroffenen fallen
- Falsche Anschuldigungen
- Druck, rechtmäßige Ansprüche (z. B. Krankenstand, Urlaub, Reisekosten) nicht einzufordern
- Übermäßige Sticheleien und Spott
- Drohungen, das Leben des Betroffen schwer zu machen (z.B. Überstunden, unbeliebte Aufgaben)
- Übertriebenes Arbeitspensum
- Versetzung gegen den Willen des Betroffenen
- Sabotage der Leistung des Betroffenen
- „Lustige“ Witze
Die Originalversion des NAQ wurde nicht veröffentlicht. Nur Forscher, die im Gegenzug die erhobenen Daten an die Autoren schicken, erhalten den NAQ. Mit dem gesammelten Material wollen die Autoren länderübergreifende Vergleiche anstellen.
[Bearbeiten] Zuverlässigkeit
Das Instrument weist eine interne Reliabilität (Cronbachs Alpha) von α=0,87 bis α=0,93.
[Bearbeiten] Gültigkeit
Die Autoren gehen von einer ausreichenden Validität des NAQ aus. Kritiker meinen, dass es nicht möglich ist, alle möglichen Mobbinghandlungen erschöpfend aufzuzählen. Der NAQ entzieht sich einer ausführlichen Kritik, da er nicht veröffentlicht wurde.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Ståle Einarsen, Helge Hoel: The Negative Acts Questionnaire – Development, validation and revision of a measure of bullying at work ( 19 KB, englisch).