Operationalisierung von Mobbing
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Viele Autoren haben sich bereits Gedanken zur Operationalisierung des Mobbingbegriffs gemacht. Also eine Antwort auf die Frage gesucht:"Wie kann man Mobbing messen?" Bei unterschiedlichen Befragungen lassen sich folgende Operationalisierungskonzepte erkennen:
- Listen mit Mobbinghandlungen
- Präsentation einer Mobbingdefinition
Bei einer Liste mit Mobbinghandlungen werden üblicherweise möglichst erschöpfend alle Mobbinghandlungen aufgezählt. Wenn der Befragte angibt, diesen Handlungen (regelmäßig über einen längeren Zeitraum) ausgesetzt zu sein, gilt er als Mobbingopfer. Am bekanntesten im deutschsprachigen Raum ist das Leymann Inventory of Psychological Terror (LIPT) von Heinz Leymann. Der Negative Acts Questionnaire (NAQ) der Norweger Ståle Einarsen und Björn Inge Raknes ist international ebenso bekannt wie der LIPT. Der Vorteil dieser Operationalisierungsmethode ist, dass ziemlich klar ist, was Mobbing ist und was nicht Mobbing ist. Kritiker bemängeln an dieser Methode, dass man nicht alle Mobbinghandlungen erschöpfend aufzählen kann und dass die Handlungen in einem Kontext stehen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, Mobbing zu erklären (z. B. „Unter Mobbing ist zu verstehen, dass jemand über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert oder benachteiligt wird“ (Meschkutat, Stackelbeck & Langehoff, S. 23)) und dann zu fragen, ob der Befragte im Sinne dieser Definition von Mobbing betroffen ist oder war. Der größte Vorteil dieser Operationalisierungsmethode ist, dass der Kontext miterfasst wird; es macht z. B. einen Unterschied, ob man lediglich aus Unachtsamkeit oder aber bewusst (z. B. nicht begrüßt wird) ignoriert wird. Der Nachteil ist jedoch, dass man viel der Subjektivität der Auskunftsperson überlässt.