Neubaustrecke Wendlingen–Ulm
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NBS Stuttgart–Wendlingen–Ulm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Basisdaten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Länge: | 58 km (Wendlingen–Ulm) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verlaufsrichtung: | West-Ost | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausbau: | zweigleisig, elektrifiziert |
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Betriebsstellen und Bauwerke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm ist als Eisenbahn-Schnellfahrstrecke zur Überquerung der Schwäbischen Alb mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h geplant und verläuft in vielen Teilen parallel zur Autobahn A 8. Im Osten schließt die NBS an das im Bau befindliche Projekt Neu-Ulm 21 an, im Westen an das Projekt Stuttgart 21.
Als Teilabschnitt der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg, eines Projekts des Bundesverkehrswegeplans 2003, ist die NBS Wendlingen-Ulm auch Bestandteil des Transeuropäischen Netzprojekts „Vorrangige Achse Nr. 17“ der EU Paris–Budapest/Bratislava, der so genannten „Magistrale für Europa“. Bereits für die Planungsphase wurde das Projekt daher mit bis zu 50 % seitens der EU konfinanziert, eine Beteiligung von 10 % ist für die Bauphase anzunehmen.
Nach Inbetriebnahme wird die Fahrzeit für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Stuttgart und Ulm nur noch 28 Minuten statt bisher 54 Minuten betragen. Somit kann für Züge ohne Halt am Stuttgarter Flughafen eine ITF-Systemzeit von einer halben Stunde erreicht werden. Dies ist Teil des Konzeptes Netz 21 der Deutschen Bahn, das eine Reduktion der Reisezeit zwischen Frankfurt/M. und München von heute gut 3½ auf künftig nur 2½ Stunden vorsieht. Seitens der Bahn wird dabei jedoch außer Acht gelassen, dass die geplante Fahrzeit sowie das ITF-Konzept nur mit einer Umfahrung Mannheims auf der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim möglich ist, womit sich die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Stuttgart auf eine systemkonforme Systemzeit von einer Stunde reduzieren würde. Diese Variante ist jedoch noch höchst umstritten.
27,1 der 58 Neubaustrecken-Kilometer verlaufen in insgesamt sieben zweiröhrigen Tunneln. Aufgrund der schwierigen Geologie wurden dabei hohe Risikozuschläge in die Baukosten einkalkuliert[1].
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zeitplanung
Über den Baubeginn sollte im Mai 2005 entschieden werden. Nach den bisherigen Planungen der DB ProjektBau, der Planungstochter der Deutschen Bahn AG, sollte im Herbst 2005 mit dem Bau begonnen werden und die Inbetriebnahme im Jahr 2013 erfolgen. Nach Kürzungen im Bundeshaushalt ist von einer mindestens 2-jährigen Verzögerung für den Baubeginn auszugehen.
Am 23. Oktober 2006 sollte im Rahmen eines Spitzengesprächs zwischen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Ministerpräsident Günther Oettinger und Bahnchef Hartmut Mehdorn endgültig über die Realisierung der Neubaustrecke ebenso entschieden werden wie über Stuttgart 21. Die Entscheidung über Stuttgart 21 wurde auf Frühjahr 2007 vertagt. Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm soll nun ab 2017 tatsächlich gebaut werden. Bei Vorfinanzierung durch das Land Baden-Württemberg möglicherweise bereits ab 2009.
[Bearbeiten] Abschnitte
Die NBS Wendlingen–Ulm ist in sieben Planungsabschnitte aufgeteilt:
- Abschnitt 2.1 a/b schließt bei Wendlingen am Neckar an den Abschnitt 1.4 des Projekts Stuttgart 21 an.
- Abschnitt 2.1 c (Albvorland) ist der daran anschließende Abschnitt, der parallel zur Autobahn A 8 verläuft. Für diesen Abschnitt liegt seit 2002 ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss vor.
- Der Abschnitt 2.2 (Albaufstieg) besteht im Wesentlichen aus dem ca. 8,8 km langen Boßlertunnel, zwei ca. 480 m langen Eisenbahnbrücken über das Filstal und aus dem ca. 4,8 km langen Steinbühltunnel.
- Nach dem Abschnitt 2.3 (Albhochfläche), in dem die ICE-Strecke oberirdisch und parallel zur Autobahn A 8 verläuft
- schließt der Abschnitt 2.4 (Albabstieg) an, in dem die Strecke mit Hilfe eines Tunnels in das Stadtgebiet von Ulm geführt wird.
- Die Einbindung in den Ulmer Hauptbahnhof wird schließlich im Abschnitt 2.5 a1 geregelt.
- Schließlich stellt der Abschnitt 2.5 a2 (Donaubrücke) die Verbindung zum Projekt Neu-Ulm 21 her. Hierfür liegt seit 2003 ein Planfeststellungsbeschluss vor, und mit dem Bau wurde auch in diesem Jahr begonnen. Das Anschlussprojekt Neu-Ulm 21 ist ebenfalls seit Herbst 2003 im Bau und soll 2008 fertig gestellt sein.
[Bearbeiten] Weblinks
- Bahn AG – Neubau Stuttgart–Ulm
- Streckenverlauf Aus dem Internetangebot der Stuttgarter Zeitung (PDF-Datei)
- Information zur TEN-Strecke Nr. 17 Paris-Budapest/Bratislava, zu der auch Stuttgart 21 und die NBS Wendlingen-Ulm zählen
- Zur Wirtschaftlichkeit der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm, Verkehrsclub Deutschland e. V.
- Lageplan Neue Messe Stuttgart mit Bahnhof
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ 27 Kilometer Tunnel durch schwieriges Gestein In: Stuttgarter Nachrichten vom 4. Oktober 2006