Neunerlei
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Das Neunerlei ist ein alter Weihnachtsbrauch, der im Erzgebirge und teilweise auch im Vogtland am Heiligabend gepflegt wird.
Kern des Neunerlei (mundartl. Neinerlaa) ist ein Weihnachtsessen aus neun Gerichten (siehe auch Erzgebirgische Küche) oder deren Bestandteilen, wobei diese stark variieren können. Ein Beispiel für solch ein Essen wäre Bratwurst mit gekochten Klößen (Kartoffelklöße), Sauerkraut und darüber zerlassene Butter. Als Nachtisch gibt es Sellerie, dann eine Linsensuppe und am Schluss Heidelbeerkompott. Brot und Salz stehen immer auf dem Tisch bereit. Die Weihnachtsgans steht erst am 1. Weihnachtsfeiertag auf dem Tisch.
Den einzelnen Gängen und Zutaten des Menüs wird dabei eine bestimmte Symbolik zugeordnet. So stehen die Klöße für das große Geld und die Linsen oder Erbsen für das kleine Geld. Der Sellerie verspricht Potenz. Sauerkraut oder Rote Rüben bedeuten gutes Wachstum für das Getreide. Das Neunerlei-Essen wird am Heiligen Abend durch zahlreiche weitere Bräuche begleitet wie u.a. Heiligabendlicht im Erbleuchter, Stroh unter der Tischdecke, Kleingeld unter dem Teller, zusätzlich aufgelegtes Gedeck für den "fremden (armen) Gast".