Neuwert (Marxismus)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Neuwert (auch Wertprodukt genannt) ist im Marxismus in Anlehnung an bürgerliche Ökonomen vor ihm, die den Neuwert schon korrekt beschrieben hatten, der im Produktionsprozess neu entstehende Wert, in den Wirtschaftswissenschaften auch Wertschöpfung genannt. Er entsteht durch die Anwendung lebendiger Arbeitskraft, denn nur diese ist in der Lage, mehr Wert zu produzieren, als sie zu ihrer Erhaltung braucht. Unter der Bedingung der kapitalistischen Produktion fügt sie im Produktionsprozeß den produzierten Waren den Gegenwert ihres Lohnes, das variable Kapital, plus den Gegenwert des Einkommens des Unternehmers, den Mehrwert, hinzu (v + m).
Der Neuwert ist Teil des zirkulierenden Kapitals, wobei allerdings der Mehrwert keinen ganzen Kreislauf durchmacht. Er entsteht ja zunächst in der Produktion in stofflicher Form in der produzierten Ware, trennt sich im Verkauf (zusammen mit dem fixen konstanten Kapitalteil, dem zirkulierenden konstanten Kapitalteil und dem variablen Kapitalteil, die auf die einzelne Ware entfallen) von deren Gebrauchswert und geht in Geldform in die Wertzirkulation ein, die ihn zum Unternehmer zurück bringt, der ihn als Einkommen und/oder zur Akkumulation verwendet, je nachdem, ob sein Kapital die einfache oder die erweiterte Reproduktion durchführt.
Gegenbegriff zur lebendigen Arbeitskraft ist das konstante Kapital, das im Produktionsprozess lediglich erhalten und auf die Waren übertragen wird.