Nibelungenbrücke (Linz)
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Die Nibelungenbrücke in Linz verbindet die Linzer Stadtteile Innenstadt und Urfahr. Sie verläuft in nord-südlicher Richtung über die Donau und ist 250 Meter lang, 30 Meter breit und liegt auf zwei Betonpfeilern. Von den vier Linzer Donaubrücken ist sie die am westlichsten gelegene. Die 1938 errichtete Brücke befindet sich an einer Stelle, an der bereits um 1501 die erste und lange Zeit einzige Linzer Brücke errichtet wurde.
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[Bearbeiten] Ausstattung
Die Nibelungenbrücke verfügt über sechs Fahrstreifen, je drei in beide Richtungen, zwei Straßenbahngleisspuren in der Mitte sowie Gehsteige und Fahradspuren an beiden Rändern der Brücke.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühere Brücken an der selben Stelle
An Stelle der Nibelungenbrücke befand sich bereits ab 1501 eine hölzerne Brücke, die zum einen das Dorf Urfahr mit der Stadt Linz verband, aber zum anderen die viel wichtigere Funktion einer Verbindung zwischen allen südlich der Donau gelegenen Ländereien mit allen nördlich der Donau gelegenen darstellte. Die Erlaubnis zum Bau dieser ersten Donaubrücke in Linz stammte von Kaiser Maximilian I., der dies am 3. März 1497 im sogenannten „Brückenbrief“ gestattete. Ab etwa 1832 führten erstmals auch Gleise über die Brücke, da die Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden zwischen Budweis und Linz fertig gestellt wurde.
1869 wurde an der selben Stelle mit dem Bau einer stählernen Brücke begonnen. Als ab 1880, als die erste Pferdetramwaystrecke zwischen dem Linzer Hauptbahnhof und dem Urfahraner Hinsenkampplatz errichtet wurde, der Schienenverkehr immer mehr zunahm, merkte man bald, dass die Brücke zu schmal konzipiert war, um auch genügend Platz für Fußgänger und Kutschenverkehr übrig zu haben. Diskussionen und Pläne über eine neue Brücke konnten aber lange nicht verwirklicht werden.
[Bearbeiten] Wunsch nach einer größeren Brücke
Dem Wunsch nach einer neuen Brücke schloss sich auch der junge Adolf Hitler an, der in der Linzer Vorstadt Leonding aufwuchs und in Linz auch die Schule besuchte. Erhaltene Skizzen zeigen, dass Hitler bereits 1925 konkrete Vorstellungen von einer neuen Brücke hatte. Als er später zum „Führer“ aufstieg und auch die Macht über Österreich ergriff, konnte er daran gehen, seine lang gehegten Pläne für Linz zu verwirklichen. Bereits 1938, im Jahr des Anschlusses Österreichs an Deutschland wurde mit dem Bau einer neuen Brücke für seine „Patenstadt Linz“ begonnen. Denn ähnlich den Plänen einer Welthauptstadt Germania für Berlin wollte er Linz zu einer Metropole größer und prunkvoller als Wien, München oder Budapest ausbauen. Die bald heraufbeschworenen Kriege brachten solche Pläne jedoch rasch zum erliegen und auch in Linz konnten nur erste Schritte der großen Um- und Ausbaupläne verwirklicht werden.
[Bearbeiten] Bau der Nibelungenbrücke
Unmittelbar nach dem „Anschluss“ beauftragte Hitler die Architekten Karl Schaechterle und Friedrich Tamms mit den Planungen einer neuen Linzer Donaubrücke anstelle der alten und übergab die Bauleitung an den Linzer Werner Sarlay. Der Brückenentwurf der beiden Architekten wurde noch im Sommer 1938 genehmigt. Noch im September des selben Jahres begann man mit den Bauarbeiten. Die Fertigstellung erfolgte 1940.
Den Namen der Brücke bestimmte Adolf Hitler selbst. Er verweist auf den Mythos des „Nibelungenwegs“, auf dem die germanischen Sagenfiguren Kriemhild und ihre Brüder auf dem Weg zum Hunnenkönig Etzel die Gegend des heutigen Linz' gestreift haben sollen. Weitere Bezugnahme auf die Nibelungensage sollten vier sechseinhalb Meter hohe Reiterstandbilder von den bedeutendsten Nibelungenfiguren, „Siegfried“, „Kriemhild“, „Gunter“ und „Brunhild“, schaffen. Der Bildhauer Bernhard Graf Plettenberg schuf diese auf Wunsch Hitlers. Zwei weitere Statuen, „Hagen“ und „Volker“, sollten die Brückenaufgangsstiege in Urfahr zieren.
Gleichzeitig mit dem Bau der Nibelungenbrücke wurden einige Gebäude an beiden Donauufern abgerissen, um der breiteren sowie höheren Brücke Platz zu schaffen. Am direkt an die Nibelungenbrücke angrenzenden Linzer Hauptplatz wurden mehrere historistische Gebäude abgerissen um durch die noch heute bestehenden „Brückenkopfgebäude“ ersetzt zu werden. Die beiden baugleichen Gebäude beherbergen heute zum einen das Finanzamt und zum anderen einen Teil der Kunstuniversität Linz. Auf der Urfahraner Seite konnten die Brückenkopfgebäude nicht mehr verwirklicht werden. Dies ermöglichte später den Bau des „Neuen Rathauses“ an Stelle eines Brückenkopfgebäudes in Urfahr.
Koordinaten: 48° 18' 27" N, 14° 17' 5" O