Nigerdelta
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Das Nigerdelta oder auch Niger-Delta ist das Mündungsdelta des Nigers in Nigeria. Der westafrikanische Fluss Niger mündet westlich der Stadt Port Harcourt in den süd-westlich gelegenen Golf von Guinea, der Teil des Südatlantiks ist. Die Fläche des Deltas beträgt ungefähr 24.000 km².
[Bearbeiten] Geographie
Der Niger bildet in seinem Mittellauf auch ein Binnendelta im Mali, die zugehörige Landschaft wird Massina genannt. An der Mündung des Niger fließen im Jahresdurchschnitt etwa 30.000 m³ Wasser pro Sekunde in den Ozean.
Die größte und bedeutendste Stadt im Nigerdelta ist Port Harcourt mit über 1,1 Millionen Einwohnern. Sie ist die Bundeshauptstadt von Rivers. Die Niederschläge sind vergleichsweise recht hoch.
Die Umwelt wird enorm durch Pipelines bzw. durch die Erdölförderung verschmutzt, somit leiden auch die Mangrovensümpfe und deren Einwohner.
[Bearbeiten] Konflikte
Hauptartikel: Konflikte im Nigerdelta
Die Rebellengruppe Movement for the Emancipation of the Niger Delta kämpft seit Anfang 2006 um die Kontrolle der einheimischen Minderheiten über das Nigerdelta. Die größte Minderheit im Nigerdelta bildet das Volk der Ijaw, viele Angehörige des Volksstammes sind rebellisch und versuchen, sich gegen ihre Ausbeutung zu wehren. Wie viele andere Minderheiten halten sie sich erfolgreich in den Mangrovensümpfen versteckt.
Am 17. Oktober 1998 ereignete sich im Nigerdelta ein Unglück, bei dem durch Explosion einer Erdöl-Pipeline 1200 Menschen starben. Generell ist das Nigerdelta von Sabotagen und Entführungen sowie von Vergeltungsschlägen von Seiten der Regierung heimgesucht. Oft trifft es unschuldige Gewaltopfer, wie auch bei solchen Unglücken.