Nikolaus Groß
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Nikolaus Groß (* 30. September 1898 in Niederwenigern (Hattingen/Ruhr); † 23. Januar 1945 hingerichtet in Berlin-Plötzensee), war ein deutscher Gewerkschafter der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Widerstandskämpfer und NS-Opfer. Er wurde 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Am 7. Oktober 2001 wurde Nikolaus Groß durch Papst Johannes Paul II. im Petersdom seliggesprochen.
[Bearbeiten] Leben
Nikolaus Groß war wie bereits sein Vater Bergmann. Er erweiterte in Abendkursen des Volksvereins für das katholische Deutschland sein Wissen. 1920 gab er den Bergmannsberuf auf und wurde Jugendsekretär beim Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter in Oberhausen. Von Juli 1921 bis Mai 1922 war er Hilfredakteur bei der Verbandszeitung, dem "Bergknappen" in Essen, Juni 1922 bis Oktober 1922 Gewerkschaftssekretär in Waldenburg in Niederschlesien, danach für 2 Jahre in Zwickau in Sachsen, von Dezember 1924 bis Dezember 1926 in Bottrop. Im Januar 1927 wechselte er als Redakteur zur Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Verbandsorgan der KAB Westdeutschlands, und wurde bald Hauptschriftleiter. Die "Westdeutsche" zeichnete sich durch einen NS-kritischen Kurs aus. Nach den Märzwahlen 1933 wurde die Zeitung für drei Wochen verboten. Zum Jahreswechsel 1935 in Kettelerwacht umbenannt, wurde sie am 19. November 1938 endgültig verboten. Nikolaus Groß übernahm die Verbandsleitung der KAB Düsseldorf, dessen Sekretär zur Wehrmacht einberufen wurde. Seine Tätigkeit war mit vielen Reisen verbunden, was ihm bei seiner künftigen Widerstandstätigkeit behilflich war, und er vertrat die KAB auf katholischen Konferenzen.
Bereits seit 1927 engagierte er sich zusammen mit Jakob Kaiser, Otto Müller und Bernhard Letterhaus im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit guten Freunden aus KAB, Christlichen Gewerkschaften, Zentrum u.a. beriet er im sog. Kölner Kreis, der sich in der Verbandszentrale der KAB, dem Kettelerhaus in Köln traf, spätestens seit 1942 über Alternativen zum NS-Regime. Der Kölner Kreis arbeitete eng mit dem Berliner Kreis um Carl Friedrich Goerdeler zusammen und beteiligte sich an dessen Personalplanungen für die Zeit nach Hitler. Am 12. August 1944 wurde Nikolaus Groß in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet, am 15. Januar 1945 vom sogenannten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
In Niederwenigern ist ihm ein Museum gewidmet. Die südliche Seitenschiffskapelle des Essener Münsters ist seit dem 10. Oktober 2004 Nikolaus Groß geweiht.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Persönlichkeiten des 20. Juli 1944
- Eigenfeiern im Bistum Essen
- Liste der Seligen und Heiligen/N
- Nikolaus Groß Abendgymnasium
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Nikolaus Groß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.nikolaus-gross.com Ausführliche Präsentation des Namengebers in Wort, Ton und Bild vom Nikolaus Groß Abendgymnasium Essen
- http://www.nikolaus-gross.de
- Private Homepage über Nikolaus Groß
- Musical der Barbaragemeinde Mülheim über das Leben Nikolaus Groß'
- Kurzer Lebenslauf mit Bild bei Ev. Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord
Personendaten | |
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NAME | Groß, Nikolaus |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer, von den Nazis hingerichtet |
GEBURTSDATUM | 30. September 1898 |
GEBURTSORT | Niederwenigern |
STERBEDATUM | 10. März 1945 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |
Kategorien: Mann | Deutscher | 20. Juli 1944 | Seliger | Geboren 1898 | Gestorben 1945 | NS-Opfer