Nilgauantilope
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Nilgauantilope | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Boselaphus tragocamelus | ||||||||||||
(Pallas, 1766) |
Die Nilgauantilope (Boselaphus tragocamelus), meistens nur kurz als Nilgau bezeichnet, ist eine asiatische Antilope aus der Gruppe der Waldböcke.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Mit einer Schulterhöhe von 140 cm und einem Gewicht von 300 kg ist dies eine sehr große Antilope. Männchen sind im Schnitt ein Fünftel größer als Weibchen. Nur die Männchen tragen Hörner; diese sind kurz und spießartig und messen etwa 20 cm. Das Fell ist oberseits grau und unterseits weißlich gefärbt. Nur ein Büschel verlängerter Haare an der Kehle sowie die Schwanzspitze sind schwarz. Die Männchen haben einen bläulichen Schimmer im Fell.
[Bearbeiten] Verbreitung
Heute ist die Nilgau auf Indien und das südöstliche Pakistan beschränkt. In Bangladesch wurde sie ausgerottet, in Nepal soll sie Gerüchten zufolge noch vereinzelt vorkommen. Nur durch Knochenfunde weiß man, dass diese Antilope bis in historische Zeit noch in Westasien und Ägypten vorkam; dort starb sie gegen 500 v. Chr. aus unbekannter Ursache aus.
Das bevorzugte Habitat sind Wälder.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die tag- und dämmerungsaktive Nilgau hat ein den afrikanischen Verwandten vergleichbares Sozialleben: Ältere Männchen sind Einzelgänger; dagegen bilden Weibchen und Jungtiere Herden von etwa zehn Tieren. Jüngere Männchen bilden eigene Verbände oder schließen sich den Weibchenverbänden an. Zur Paarungszeit suchen die Männchen die Gruppen der Weibchen auf und vertreiben gegebenenfalls dort anwesende andere Männchen. Oft kommt es dabei zu ritualisierten Kämpfen, bei denen die Hälse gegeneinander gestemmt werden. Ernsthafte Kämpfe mit den Hörnern sind sehr selten. Ein Männchen versucht, drei Weibchen um sich zu versammeln und sich mit ihnen zu paaren. Aus dieser Verbindung gehen je Weibchen ein bis drei Junge hervor.
[Bearbeiten] Menschen und Nilgauantilopen
Im Hinduismus wurde die Nilgau wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hausrindern als naher Verwandter der „Heiligen Kuh“ eingestuft und war deshalb lange keinerlei Verfolgung ausgesetzt. Seit 1900 sind die Bestände aber vor allem durch Habitatzerstörung zurückgegangen. Die Populationszahlen in Indien werden auf 10.000 geschätzt, in Pakistan sind sie deutlich geringer. In den 1930ern wurden Nilgauantilopen im südlichen Texas ausgesetzt und haben sich dort inzwischen so stark verbreitet, dass ihre Bestandszahlen ebenso hoch wie die in der asiatischen Heimat sein dürften.
[Bearbeiten] Name
Der Name Nilgau ist zusammengesetzt aus nil, dem Hindi-Wort für "blau", und gau, was möglicherweise eine Verballhornung des englischen cow ("Kuh") ist, denn auf Hindi heißt das Tier नीलगाई (nīlgāī) und gai heißt "Kuh". Im Englischen existiert außerdem die Bezeichnung bluebuck ("Blaubock"). Im deutschen Sprachgebrauch wird allerdings eine andere Antilope aus der Gruppe der Pferdeböcke als Blaubock bezeichnet.
Der wissenschaftliche Name Boselaphus tragocamelus spielt auf das Erscheinungsbild der Nilgau an, das Merkmale verschiedener Huftiere zu vereinen scheint. In dem Namen stecken die Wörter bos (lateinisch "Rind"), elaphos (griechisch "Hirsch"), tragos (griechisch "Ziegenbock") und kamelos (griechisch "Kamel").
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Nilgauantilope – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Boselaphus tragocamelus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Mallon, 2003. Version vom 12. Mai 2006