Noema
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Das Noema (griech., das Gedachte, Erkenntnis- oder Denkinhalt) ist nach Husserl der Inhalt des Denkens, Sehens, Phantasierens, Meinens, also z.B. der gedachte Baum, der phantasierte Minotaurus, der gesehene Mensch.
Nach Husserl richten sich menschliche Bewusstseinsakte auf Gegenstände. Solche "sinnbildenden" Bewusstseinsakte bezeichnet Husserl als Noesis. Ein Noema ist dagegen der Sinngehalt eines Gegenstandes. Somit unterscheidet Husserl also zwischen einem gesehenen und einem geträumten Baum. Oft bezeichnet Husserl dieses Noema als vom real existierenden Gegenstand verschieden, wobei hier nicht ein Gegenstand im Sinne eines Ding an sich, wie Immanuel Kant ihn versteht, gemeint ist. Dieses Noema ist für Husserl deshalb ideeller Bestandteil des Bewusstseinsstromes, wogegen die Noesis reeller Bestandteil ist.
[Bearbeiten] Wirkungsgeschichte
Das Begriffspaar Noesis und Noema wird von Husserl noch nicht in den "Logischen Untersuchungen" genannt, sondern erst in den "Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie I", kurz "Ideen I". Die von Husserl beeinflussten Phänomenologen, Heidegger, Sartre, Merleau-Ponty führen diese Begriffe nicht weiter aus.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Edmund Husserl: Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie I.1977, ISBN: 90-247-1914-3