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Martin Heidegger

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Martin Heidegger (* 26. September 1889 in Meßkirch; † 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Philosoph, der vor allem durch sein 1927 erschienenes Werk Sein und Zeit die Philosophie des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Das Mesmerhaus in Meßkirch, in dem Martin Heidegger aufwuchs
Das Mesmerhaus in Meßkirch, in dem Martin Heidegger aufwuchs

Martin Heidegger kommt am 26.09.1889 als erstes Kind der Eheleute Friedrich und Johanna Heidegger in Messkirch/Baden zur Welt. 1892 wird seine Schwester Maria geboren, 1894 sein Bruder Friedrich (Fritz). Der Vater ist Fassbindermeister und versieht an der örtlichen katholischen Kirche das Mesneramt, die Famile lebt in einfachen, aber wohlgeordneten Verhältnissen. Die tiefgläubigen Eltern bemühen sich trotz knapper Geldmittel um eine möglichst gute Ausbildung aller ihrer Kinder und lassen darüber hinaus die Söhne schon früh Ministranten werden. Höhere Bildung jenseits der Gemeindeschule scheint unerreichbar bis der Ortspfarrer 1903 auf die Begabung Martins aufmerksam wird und ihm ein Stipendium für das Konradihaus in Konstanz ermöglicht, einer Schule zur Heranbildung zukünftiger Geistlicher. Ab 1906 lebt Heidegger am bischöflichen Seminar in Freiburg und absolviert das Gymnasium. Nach seinem Abitur tritt er im September 1909 als Novize in den Jesuitenorden ein, verlässt das Kloster aber schon nach einem Monat wieder. Stattdessen wird er Priesterseminarist und beginnt das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Freiburg. Heidegger veröffentlicht erste Artikel und Kommentare, die geistliche Laufbahn scheint ihm sicher zu sein, bis er 1911 das Theologiestudium aufgibt und die Philosophie mit Mathematik, Geschichte und Naturwissenschaften ergänzt. 1913 promoviert er mit einer Arbeit über Die Lehre vom Urteil im Psychologismus zum Doktor der Philosophie. Schon 1915 folgte seine Habilitation bei Heinrich Rickert über Die Bedeutungs- und Kategorienlehre des Duns Scotus. Johannes Duns Scotus war ein spätmittelalterlicher Philosoph, der das „Seiende als Seiendes“ als das höchste abstrakt Erkennbare bezeichnete, das in allen Dingen liege. Heidegger bezog sich in seiner Habilitation tatsächlich aber auf die Schrift Grammatica Speculativa, die später Thomas von Erfurt zugeschrieben wurde. Dennoch lassen sich auch Verbindungen zwischen späteren Gedankengängen Heideggers und solchen des Scotus herstellen. 1917 heiratete er Elfriede Petri. In den folgenden Jahren arbeitete er in Freiburg als Assistent Edmund Husserls und wurde Anhänger der von diesem begründeten Phänomenologie. Um eine außerordentliche Professur in Marburg erhalten zu können, erstellte Heidegger 1922 für Paul Natorp die Skizze eines Aristoteles-Buches, den sogenannten Natorp-Bericht. Nach der außerordentlichen Professur in Marburg von 1923 bis 1927 wurde Heidegger 1928 in Freiburg Nachfolger auf Husserls Lehrstuhl. 1927 erschien sein Aufsehen erregendes Werk Sein und Zeit. Daneben sorgten seine Vorlesungen sowie ein öffentliches Streitgespräch mit Ernst Cassirer für die Bekanntheit Heideggers (veröffentlicht im Anhang seines Buches Kant oder das Problem der Metaphysik).

Ab 1925/26 verband ihn eine heimliche leidenschaftliche Liebesbeziehung mit seiner 19jährigen Studentin Hannah Arendt. Heideggers Briefe an Arendt und ihre Notizen betreffend diese Beziehung wurden in ihrem Nachlass gefunden. Aus seiner frühen Korrespondenz geht hervor, welche Vorstellung er von einer universitär gebildeten Frau hatte: „Männliches Fragen lerne Ehrfurcht an schlichter Hingabe; einseitige Beschäftigung lerne Weltweite an der ursprünglichen Ganzheit fraulichen Seins.“ (Heidegger an Arendt, 21.II.25) Am 24. April desselben Jahres schreibt er: „Zerrissenheit und Verzweiflung vermag nie so etwas zu zeitigen wie Deine dienende Liebe in meiner Arbeit.“

[Bearbeiten] Nationalsozialismus

Darüber, wie Heideggers Verbindung zum Nationalsozialismus zu beurteilen ist, wird bis heute heftig diskutiert. Das Folgende kann daher nur einen Ausschnitt aus den Argumenten der verschiedenen Positionen geben, eine abschließende Beurteilung ist zur Zeit nicht möglich.

In einem Brief an Hannah Arendt, datiert 1932/33 (Arendt/Heidegger Briefe, S. 68), wehrt sich Heidegger gegen Gerüchte über seine Einstellung zu Juden:

„Die Gerüchte, die dich beunruhigen, sind Verleumdungen [...] und üble Nachrede [...]“

Er zählt Juden auf, die bei ihm promovieren und sich habilitieren. Er fährt ironisch fort:

„Im übrigen bin ich heute in Universitätsfragen genauso Antisemit wie vor 10 Jahren und in Marburg, wo ich für den Antisemitismus sogar die Unterstützung von Jacobstal und Friedländer fand. Das hat mit persönlichen Beziehungen zu Juden, (z.B. Husserl, Misch, Cassirer und anderen) nichts zu tun. Und erst recht kann es nicht das Verhältnis zu Dir berühren.“

Am 21. April 1933 wurde Martin Heidegger vom Universitätssenat zum Rektor der Universität Freiburg gewählt. Er wurde vorgeschlagen von seinem Vorgänger, Professor von Möllendorf, der Sozialdemokrat war und einen Tag zuvor zurückgetreten war (ws. auf Druck vom Naziregime). Heidegger trat am 3. Mai 1933 der NSDAP bei. Seine Rektoratsrede war nationalsozialistisch konnotiert und hat bis heute viel Aufsehen erregt: Er fordert darin eine grundlegende Erneuerung der Universität, die mit der Philosophie als Zentrum ihre Ganzheit, ähnlich wie in der Antike, wiedergewinnen soll. Das Verhältnis von Professoren und Studenten soll dem von Führern und Gefolgschaft entsprechen. Er betont die Notwendigkeit der Bindung an die so genannte Volksgemeinschaft und die wichtige Rolle der Universität bei der Ausbildung von kulturellen Führern des Volkes. In einem Brief an Heidegger vom 23. September 1933 schreibt Jaspers, der sich für den Erhalt der authentischen Fassung der Rektoratsrede bedankt:

„... Mein Vertrauen zu Ihrem Philosophieren, das ich seit dem Frühjahr und unseren damaligen Gesprächen in neuer Stärke habe, wird nicht gestört durch Eigenschaften dieser Rede, die zeitgemäss sind, durch etwas darin, was mich ein wenig forciert anmutet und durch Sätze, die mir auch wohl einen hohlen Klang zu haben scheinen. Alles in allem bin ich nur froh, dass jemand so sprechen kann, dass er an die echten Grenzen und Ursprünge rührt.“

Bereits im Februar 1934 trat Heidegger als Rektor wieder zurück, da seine Vorstellungen weder an der Universität noch bei der Partei genügend Unterstützung fanden, und widmete sich nur noch der Lehre und Forschung. Sein Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime ist zweideutig: So untersagte er zwar als Rektor Bücherverbrennungen an der Universität und untersagte auch die Aufhängung des Judenplakates, andererseits unternahm er nichts, um die zunehmenden antisemitischen Ressentiments an der Universität einzudämmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es für Professoren keinen Zwang zur Parteimitgliedschaft gab, während andere Beamte zum Eintritt in die NSDAP verpflichtet waren. Heidegger äußerte sich nie ausführlich oder eindeutig über seine Parteimitgliedschaft während des Dritten Reichs. In einem Brief an Karl Jaspers Anfang 1950 drückte er seine Scham darüber aus, dass er die Beziehungen während der Zeit des Nationalsozialismus abgebrochen habe. (Heidegger/Jaspers. Briefwechsel, Brief 141)

In einem viel beachteten Interview mit dem Spiegel im September 1966, das auf Heideggers Wunsch erst nach seinem Tod im Mai 1976 veröffentlicht wurde, sagt er im Zusammenhang mit der Deutung der Technik:

„Ich sehe gerade die Aufgabe des Denkens darin, in seinen Grenzen mitzuhelfen, dass der Mensch überhaupt erst ein zureichendes Verhältnis zum Wesen der Technik erlangt. Der Nationalsozialismus ist zwar in die Richtung gegangen; diese Leute aber waren viel zu unbedarft im Denken, um ein wirklich explizites Verhältnis zu dem zu gewinnen, was heute geschieht und seit drei Jahrhunderten unterwegs ist.“

Zur systematischen Vernichtung der europäischen Juden hat Heidegger nach dem Krieg nur einen einzigen Satz gefunden. Ackerbau sei jetzt motorisierte Ernährungsindustrie, „im Wesen dasselbe“ wie die Fabrikation von Leichen in Gaskammern und Vernichtungslagern, dasselbe wie die Blockade und Aushungerung von Ländern, dasselbe wie die Fabrikation von Wasserstoffbomben. (1. Dezember 1949)

Eine antisemitische Haltung attestiert ihm Rüdiger Safranski [1], und betont seine zeitweilige offensichtliche pro-nationalsozialistische Haltung. Heidegger habe andererseits auch jüdische Kollegen in Schutz genommen und antisemitische Protestaktionen von Studenten verhindert. Trotz allem sei er zu jüdischen Kollegen auf Distanz gegangen. Safranski versteht Heideggers Antisemitismus eher im Lichte der Geworfenheit, d.h. Heidegger sei wichtig gewesen, wie ein Mensch sich konkret entwirft, nicht welcher Abstammung er sei. Somit wäre Heidegger kein Antisemit, dessen Ansichten im rassistischem Denken wurzeln. Was Heideggers damaliges philosophisches Denken betrifft, so kommt Safranski zu dem Urteil, Heidegger habe seine frühe Philosophie auf den Nationalsozialismus projiziert.

Widersprüchliche Aussagen gibt es bezüglich Heideggers Verhalten gegenüber Husserl in den 1930er Jahren; Heidegger selbst sprach hier von rein philosophischen Streitigkeiten und gestand gegenüber Husserls Ehefrau Malvine Husserl „menschliches Versagen“ ein. Als Heideggers Hauptwerk: Sein und Zeit 1941 in der 5. Auflage neu aufgelegt wurde, fehlte die Widmung für Edmund Husserl auf Vorschlag und Wunsch des Verlegers Hermann Niemeyer, hingegen blieb die Fussnote auf S. 38 bestehen, wo Heidegger seinem Lehrer Husserl seinen Dank sagt. Ein möglicher Grund für die Entfernung auf der ersten Seite ist, dass es wohl mit der Widmung an den Juden Edmund Husserl im nationalsozialistischen Deutschland nicht erneut aufgelegt hätte werden können. In der 4. Auflage 1935 sowie in der 6. Auflage 1949 waren die Widmungen vollständig.

Erwähnenswert ist noch, dass Martin Heidegger dem Zeitgenossen Max Scheler, dessen Mutter Jüdin war, sein 1929 erschienenes Buch "Kant und das Problem der Metaphysik" gewidmet hat.

Heideggers Mitgliedschaft in der NSDAP und seine Weigerung, zum Holocaust Stellung zu nehmen belastete seine Freundschaften u.a. mit Karl Jaspers,Karl Löwith, Hans Jonas, Paul Celan und Hannah Arendt. Arendt nahm 1950 wieder brieflichen und persönlichen Kontakt auf, der erneut mit Unterbrechungen erst mit ihrem Tod endete. Im Text "Martin Heidegger ist achtzig Jahre alt" bezieht Hannah Arendt zugunsten von Heidegger Stellung (Neske Verlag 1988).

Noch 1953 ließ Heidegger über den Nationalsozialismus (im Druck der Einführung in die Metaphysik, einer 1935 gehaltenen Vorlesung, S. 152) die Phrase von der „inneren Wahrheit und Größe dieser Bewegung“ erscheinen. In einem Brief vom 18.3.1968 an Herrn S. Zernach in Jerusalem schreibt Heidegger hierzu:

„... Aus der 1935 gehaltenen und 1953 wörtlich genau veröffentlichen Vorlesung 'Einführung in die Metaphysik' wird immer wieder der eine Satz S. 152 herausgegriffen und das Ganze der Vorlesung übergangen, aus dem hervorgeht, dass meine Stellung zum Nationalsozialismus in jener Zeit bereits eindeutig gegnerisch war. Die verständigen Hörer dieser Vorlesung haben daher auch begriffen, wie der Satz zu verstehen sei. Nur die Spitzel der Partei, die - wie ich wusste - in meiner Vorlesung sassen, verstanden den Satz anders, sollten es auch. Man musste diesen Leuten hie und da einen Brocken zuwerfen, um sich die Freiheit der Lehre und Rede zu bewahren. ... Schliesslich möchte ich auf meine Nietzsche-Vorlesung verweisen von 1936-1940, die jeder Hörer eindeutig als grundsätzliche kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus verstanden hat.“

Die Rezeption von Heideggers Werken war nach dem Krieg schwer belastet durch seine Verstrickung mit dem nationalsozialistischen Regime während der Rektorzeit und durch sein späteres Schweigen in der Öffentlichkeit.

1987 flammte mit der Veröffentlichung des Buches Heidegger et le nazisme von Victor Farías eine neue, bis heute nicht abgeschlossene Diskussion auf. Farías veröffentlichte u.a. Mitschriften von Vorlesungen, die eindeutig nationalsozialistisches Gedankengut enthalten. Dabei ist zu bedenken, dass es sich nicht um autorisierte Veröffentlichungen handelt. 1988 erschien das Buch "Heidegger - anatomie d'un scandale" von François Fédier, der den Untersuchungen von Victor Farías am deutlichsten widersprach. 2005/2006 entflammte dieselbe Diskussion in Frankreich nochmals auf, diesmal zwischen Emmanuel Faye und François Fédier, die auch in einer TV-Diskussion Februar 2007 beim Sender PublicSénat auftraten [Bibliothèque Médicis].

Während die Frage, ob Heidegger - wenigstens zeitweise - ein Nationalsozialist war, weitgehend bejaht wird, ist die andere Frage, ob sein Denken vom Faschismus beeinflusst ist, umstritten.

Prominente Positionen vertreten u.a. Jürgen Habermas, der im Werk vor 1933 eher Potentiale des Widerstands sieht, oder Derrida, der die Schriften nach 1945 aufgrund ihrer radikalen Lösung von der traditionellen Metaphysik für antifaschistisch hält, ansonsten aber Heidegger auch harsch kritisiert, nicht ohne die Notwendigkeit zu betonen, ihn zu lesen. Hannah Arendt hielt Heidegger neben Jaspers für den größten zeitgenössischen Philosophen, attestierte ihm jedoch 1949 in einem Brief an Jaspers Charakterlosigkeit, in dem Sinne, „daß er buchstäblich keinen hat, bestimmt auch keinen besonders schlechten.“ (Arendt/Jaspers. Briefwechsel. B. 29. September 1949), bezieht aber zum 80. Geburtstag von Heidegger klar Stellung für ihn. Medard Boss bezeichnet ihn in seinem Vorwort des Buches "Zollikoner Seminare" der Gesamtausgabe als den Menschen, der am gründlichsten verleumdet wurde.

Heidegger selbst schrieb: „Wer groß denkt, irrt groß“.

[Bearbeiten] Späte Jahre

Im Rahmen der Entnazifizierung wurde Heidegger von der französischen Besatzungskommandantur, basierend auf einem brieflichen Gutachten von Karl Jaspers, welches Forschungsmöglichkeiten forderte, ein Lehrverbot ausgesprochen. 1951 erfolgte die Emeritierung in Freiburg. In den folgenden Jahren arbeitete und veröffentlichte er weiter, daneben hielt er vor allem Vorträge, oft in privaten Kreisen. 1947 wird Heidegger von Medard Boss kontaktiert, worauf eine lebenslange Freundschaft erwuchs. Er hielt die Zollikoner Seminare im Hause von Medard Boss von 1959 bis 1969, wobei er Schweizer Psychiater in der Daseinsanalytik unterrichtete. In Frankreich verband ihn eine enge Freundschaft mit Jean Beaufret. 1955 lernte René Char den deutschen Philosophen Martin Heidegger in Paris kennen. René Char lud Heidegger mehrfach zu Reisen in die Provence ein. So kam es zu den Seminaren in Le Thor 1966, 1968, 1969 und in Zähringen 1973, einem Austausch der Dichter und Denker (Band 15 der Gesamtausgabe). Die Wirkung Heideggers war jedoch nicht nur auf die benachbarten Länder intensiv, sondern weltweit, zu erwähnen sind auch die zahlreichen Übersetzungen von "Sein und Zeit" in japanisch. Auch bei den östlichen Philosophen hinterließ Heidegger eine dauerhafte Wirkung ("Japan und Heidegger", Verlag Thorbecke 1989). Hannah Arendt unterstützte die Herausgabe seines Werkes in den USA. Zum 500-Jahres-Jubiläum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 1957 hielt er den Festvortrag "Der Satz der Identität". Neben dem erwähnten Spiegel-Interview gab er auch vereinzelt Fernsehinterviews. Bedeutsam für ihn waren Reisen nach Griechenland 1962 und 1967, die Reisen nach Italien 1952 und 1963 mit Medard Boss sowie seine wiederholten Ferien in der Lenzerheide bei letzterem. Am 26. Mai 1976 starb Heidegger in Freiburg, beigesetzt wurde er am 28. Mai 1976 in seinem Geburtsort Meßkirch.

[Bearbeiten] Philosophie

Philosophie vor Sein und Zeit

Heideggers Werk ist seit den Vorarbeiten zu Sein und Zeit explizit bestimmt von einem Thema, das er Seinsfrage oder Frage nach dem Sinn von Sein nennt. Damit meint er die Bedeutungsklärung des Wortes „Sein“: was meinen wir, wenn wir sagen, etwas „ist“? Wie lässt sich erklären, wodurch etwas ist (und nicht vielmehr nicht ist)? Heidegger zufolge hat dieses Problem eine Dimension, die in der bisherigen Philosophiegeschichte nie zureichend in den Blick gekommen sei. Dies betreffe die gesamte Geschichte der Ontologie (der Lehre vom Sein), auch Aristoteles, der in seiner „Metaphysik“ zwar eine Systematisierung und Kategorisierung verschiedener Weisen gibt, wie wir von „Sein“ sprechen. Aristoteles unterschied beispielsweise Substanz und Akzidenz: erstere ist unabhängig (ein „Träger“ von Eigenschaften), letztere hat nur abhängiges Sein (Eigenschaften, die einen „Träger“ benötigen). Die aristotelischen Analysen beziehen sich nach Heidegger nur auf regionale Differenzen von Seiendem, nicht aber darauf, was es überhaupt heißt, zu sein. Eine Klärung der letzteren Frage könnte erst die Vielheit der Bedeutungen von „Sein“ verständlich machen.

Bereits in Heideggers „Phänomenologischen Interpretationen zu Aristoteles Ontologie und Logik“ (sogenannter Natorp-Bericht) findet sich ein mit der „Seinsfrage“ zusammenhängender Gedanke, dessen Intention Heidegger die „Destruktion“ philosophischer Ideen nennt. Methodisch geht es dabei darum, zu „ursprünglichen Motivquellen der Explikation“ vorzudringen. Jacques Derrida wird diesen Gedanken modifiziert aufnehmen und seine eigene Methodologie als Dekonstruktion bezeichnen.

Sein und Zeit

Hauptartikel: Sein und Zeit

Heideggers Denken führt die phänomenologische Methode seines Lehrers Edmund Husserl umdeutend weiter. Der frühe Heidegger nennt sein in „Sein und Zeit“ (1927) in Teilen ausgearbeitetes Unternehmen Existentialontologie. Der Zugang zur Seinsfrage wird in einer Strukturanalyse bewussten Selbst- und Weltverhältnisses versucht. Heidegger unterscheidet verschiedene Weisen des Seins: Dinge sind für mich zu Zwecken verwendbar, zuhanden und in Abstraktion von diesem zweckhaften Charakter bloß vorhanden, Menschen sind "da", ihre (oder genauer: je meine) Seinsweise nennt er Dasein. Diese Umstellung von einer allgemeinen Kategorie „Mensch“ auf die erste Person bricht mit Traditionen philosophischer Anthropologie und unterscheidet sich auch von den ungefähr zeitgleichen sozialphänomenologischen Entwürfen George Herbert Meads, Helmuth Plessners oder Alfred Schütz′. Diese Vorentscheidung ist folgenschwer. Das menschliche "Dasein" ist eine ausgezeichnete Form des Seins; seine Analyse soll den Schlüssel zum Zugang zur Seinsfrage liefern.

Philosophiegeschichtlich führt Heidegger die individualistische Hegel-Kritik Kierkegaards, sowie Nietzsches radikalen Angriff auf die klassische Metaphysik weiter. Zentrale Gedanken von "Sein und Zeit" sind allerdings eine Aufnahme und Umdeutung aristotelischer Begriffe. Im zentralen Begriff des Seinsverständnisses etwa, lässt sich eine auf die Seinsfrage hin neu ausgerichtete, ontologisierte Abwandlung der dianoetischen Tugend der phronesis aus Aristoteles' Nikomachischer Ethik entdecken.

Die Absicht Heideggers in Sein und Zeit ist es, zur Seinsfrage zu gelangen, indem er die Zeit als transzendentalen Horizont der Frage nach dem Sein anvisiert. Jedoch gelangt das Fragment gebliebene Werk „Sein und Zeit“ nicht bis zu diesem Punkt. Das überlieferte Stück des Werkes beschränkt sich auf die ontologische Analyse des Daseins, die Freilegung der „Sorge“ als Sein des Daseins und die Herausstellung der "Zeitlichkeit" als Sinn dieser „Sorge“.

Philosophie nach Sein und Zeit

Die Entwicklung seines Denkens im Anschluss an „Sein und Zeit“ führt Heidegger ab Mitte der 30-er Jahre in die sogenannte „Kehre“. Heidegger meinte erkannt zu haben, dass sein früheres Philosophieren und dessen Darstellung noch zu sehr der Tradition verhaftet geblieben war, um dem Sein angemessen zu entsprechen. Auch der späte Heidegger gibt die phänomenologische Methode Husserls (Maxime: „Zu den Sachen selbst!“) nicht auf, er thematisiert sie jedoch nicht mehr explizit und hat die an Kant angelehnte transzendentale Blickbahn Husserls als ungeeignet verabschiedet, in rechter Weise in das Stellen der Seinsfrage hineinzugelangen. Nach der Kehre führt Heideggers Denken weg von jeder „wissenschaftlichen“ Methodik hin zu einer Besinnung auf das „Sein als solches“ und die „Seinsgeschichte“. Für das Sein führt er den Begriff Ereignis ein. Dieses ist, grob gesagt, dasjenige Geschehen, in dem alles zu dem wird, was es ist. Durch das Ereignis erhält alles seine Eigenheit: es wird „er-eignet“. Besonders geht es Heidegger dabei darum, wie das Menschsein seine geschichtliche Bestimmtheit erlangt. Die markanteste These der „Kehre“ liegt darin, dass sich der Mensch nicht aus sich selbst verstehen lässt, sondern vom Sein bzw. Ereignis her gedacht werden muss. Im Zentrum steht damit nicht mehr der Mensch, sondern das Sein als ein eigenständiges Geschehen. Dieses "Ereignisdenken" findet seinen ersten Niederschlag in dem sogennanten zweiten Hauptwerk: "Beiträge zur Philosophie - Vom Ereignis", das zwar in den Jahren 1936 - 1938 entstand, aber erst 1989, zu Heideggers 100. Geburtstag, erschien.

Der späte Heidegger greift auf die ursprünglicheren Quellen der Vorsokratiker zurück, um in einem „Wirbel ursprünglicher Fragen“ noch hinter die logischen und metaphysischen Unterscheidungen, besonders die von Subjekt und Objekt oder von Geist und Körper zurückzugehen. Während in den früheren Schriften dem einzelnen Menschen („Dasein“) eine gleichgewichtige Rolle neben dem Sein zugesprochen wurde, verlagert Heidegger nun das „Menschenwesen“ in ein Geschehen, das aus den vier Momenten „Erde und Himmel, die Göttlichen und die Sterblichen“ als „Geviert“ besteht. Dieses Motiv entfaltet Heidegger auch in der Auseinandersetzung („Erörterung“) besonders vorsokratischer Aphorismen sowie einiger Dichtungen von Stefan George, Georg Trakl und vor allem Friedrich Hölderlin. Aus diesen Erörterungen entsteht Heideggers späte Sprachphilosophie, in der die Sprache „das Haus des Seins“ ist.

Die Wende zur Sprachphilosophie ist eine konsequente Fortsetzung des Motivs einer Destruktion der Philosophiegeschichte, um zu einem ursprünglichen und unverstellten Verständnis des „Seins“ zu gelangen. Die bildliche und an dichterischer Sprache orientierte Ausdrucksweise Heideggers in seinem späten Denken ist ein Versuch, diese Ursprünglichkeitserfahrung sprachlich zu fassen, ohne in die begrifflichen Vorentscheidungen der philosophischen und wissenschaftlichen Tradition zurückzufallen.

Heidegger verwahrt sich gegen die Bezeichnung „Existenzphilosophie“ für sein Denken, gerade von ihm gehen aber die wichtigsten Impulse für diese Richtung der Philosophie aus. Zur Abgrenzung von dieser Philosophierichtung spricht er vom "Seins-Denken": Das Wesen des Menschen ist „Ek-sistenz“, das heißt „Aus-stand“ ins "Sein", und nur von der ursprünglichen Erfahrung des "Seins" her zu verstehen.

[Bearbeiten] Wirkung und Rezeption

Wichtige Impulse von Heidegger empfingen der Existentialismus in Frankreich und in Deutschland die moderne Hermeneutik, die vor allem mit Hans-Georg Gadamer einen zentralen Exponenten fand. Heidegger beeinflusste zahlreiche Philosophen wie Maurice Merleau-Ponty, Jean-Paul Sartre, Emmanuel Levinas, Jacques Derrida, Hannah Arendt, Hermann Schmitz, Gianni Vattimo oder Ernst Tugendhat. Zur „katholischen Heideggerschule“ (Erich Przywara) wurden Gustav Siewerth, Johann Baptist Lotz, Karl Rahner und Max Müller gerechnet.

Sein philosophisches Wirken wurde jedoch auch von verschiedensten Seiten verworfen, so zum Beispiel vom Wiener Kreis. Diese Kritik ist vor allem sprachanalytisch und logisch motiviert. Von großer Schärfe sind die Attacken seitens der Frankfurter Schule, besonders Theodor W. Adornos ("Jargon der Eigentlichkeit", 1964), die das intellektuelle Leben in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts polarisierten. Hier sind es vor allem Fragen, die den Zusammenhang von Philosophie und politischem Engagement betreffen. Heidegger selbst hat diese Angriffe ignoriert.

Schwieriger zu beurteilen ist die auffällige Abwesenheit einer Ethik in Heideggers Werk. Manche sehen darin die Ursache seines nazistischen Engagements. Andere aber finden gerade hier einen Hebel, um das europäische (christliche, logozentristische) Herrschaftsdenken zu überwinden, das in der Subjekt - Objekt - Scheidung Gewalttätigkeit ontologisiert hat, gemäß dem biblischen „Macht euch die Erde untertan“.

Heideggers Vorliebe für den Tod fand breite Ablehnung. Schon sein Lehrer Husserl hat widersprochen, und Hannah Arendt entwickelte gegen dessen Konzept der Sterblichkeit das Gegenmodell der „Geburtlichkeit“.

Am Denkstil des späten Heideggers wird oft kritisiert, dass er viel mit Etymologien arbeitet und diese bisweilen in gewagter Weise ausdeutet. Allerdings betont Heidegger, dass diese nicht als Beweise fungieren sollen, sondern dazu, der philosophischen Sprache neue Dimensionen zu erschließen (Vorträge und Aufsätze 166f.). Auch die Deutungen, die Heidegger manchen Gedichten Hölderlins, Trakls, Rilkes und Stefan Georges gibt, sind bei Literaturwissenschaftlern auf Kritik gestoßen. An ihnen wird ausgesetzt, dass diese Dichtungen stark von Heideggers eigener Weltsicht her gelesen und in den Kategorien seines Denkens „umgedeutet“ werden.

[Bearbeiten] Schriftliche Quellen

  • Die Martin Heidegger Gesamtausgabe erscheint im Vittorio Klostermann Verlag. Sie ist auf 100 Bände angelegt. Ein Verzeichnis aller Bände in: Gesamtausgabe, Band 70, ISBN 3-465-03415-5
  • Martin Heidegger: Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-018250-6
  • Martin Heidegger: Sein und Zeit. EA Niemeyer, Halle/Saale 1927
  • Martin Heidegger: Sein und Zeit. 17. Auflage. Niemeyer, Tübingen 1993, ISBN 3-484-70122-6
  • Martin Heidegger: Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt - Endlichkeit - Einsamkeit. Klostermann, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03310-8
  • Martin Heidegger: Wegmarken. Klostermann, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03370-1
  • Martin Heidegger: Vorträge und Aufsätze, 10. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-91090-5
  • Hannah Arendt / Martin Heidegger: Briefe 1925 bis 1975 und andere Zeugnisse. 3. erweiterte Auflage. Klostermann, Frankfurt a.M. 2002, ISBN 3-465-03206-3
  • Martin Heidegger / Karl Jaspers: Briefwechsel 1920 - 1963. Hrsg. W. Biemel u. H. Saner. Frankfurt a.M. 1990. ISBN 3-465-02218-1
  • Spiegel Interview mit Martin Heidegger: Nur noch ein Gott kann uns retten. Der Spiegel 31. Mai 1976, jetzt in: Gesamtausgabe, Band 16, S. 652-683, ISBN 3-465-03041-9
  • Ein Verzeichnis sämtlicher Schriften Heideggers (7609 Nummern) in: Heidegger-Jahrbuch 1. Freiburg/München 2005, S. 429-578, ISBN 3-495-45701-1

[Bearbeiten] Tondokumente

  • Von der Sache des Denkens Vorträge, Reden und ein Interview (5 CDs), Der Hörverlag.
  • Der Satz der Identität 1 CD Klett-Cotta Verlag.
  • Martin Heidegger liest Hölderlin 1 CD Klett-Cotta Verlag.
  • Hölderlins Erde und Himmel 2 CDs Klett-Cotta Verlag.
  • Philosophie heute. Der Zauberer von Meßkirch: Martin Heidegger. Video. WDR in Zusammenarbeit mit Junius. ISBN 3-934102-64-6

[Bearbeiten] Filmographie

[Bearbeiten] Literatur

Philosophiebibliographie: Martin Heidegger – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema
  • Karl Löwith: Heidegger - Denker in dürftiger Zeit, Stuttgart 1984 (Sämtliche Schriften Bd.8) ISBN 3476005151
  • Mark Lilla: The Reckless Mind: Intellectuals in Politics. New York, NY 2001: New York Times Review Books, ISBN 0940322765
  • Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Carl Hanser Verlag, 1994 (diese Biographie wirft zugleich einige einführende Schlaglichter auf sein Denken; behandelt auch die Nationalsozialismus-Debatte)
  • Manfred Geier: Martin Heidegger. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50665-3
  • Günter Figal: Martin Heidegger zur Einführung. Junius, Hamburg 1999, 3. Auflage, ISBN 3-88506-308-5.
  • Dieter Thomä (Hrsg.): Heidegger-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2003.
  • Heinrich Wiegand Petzet: Auf einen Stern zugehen. Begegnungen und Gespräche mit Martin Heidegger 1929-1976. Frankfurt am Main: Societäts-Verlag, 1983. ISBN 3-7973-0414-5 (die vom Hause Heidegger sanktionierte, apologetische Biographie)
  • Ernst Nolte: Martin Heidegger: Politik und Geschichte im Leben und Denken, Berlin / Frankfurt am Main, 1992, ISBN 3549072414
  • Alexander Schwan: Politische Philosophie im Denken Heideggers, 1989, ISBN 3531120360
  • Jacques Derrida: Vom Geist. Heidegger und die Frage. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1998, ISBN 3518579371

[Bearbeiten] Weblinks

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Weitere Links
Kritische Auseinandersetzung
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aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

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