Ochsenkarren
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Der Ochsenkarren ist ein einachsiges Fahrzeug, das zunächst von zwei Ochsen gezogen wurde. Beim späteren Einsatz auf Straßen oder fahrfestem Untergrund genügte mitunter auch ein Tier. Ab dem Spätmittelalter wurden aus wirtschaftlichen Gründen gebietsweise Kühe wie das Glanrind als Zugtiere verwendet.
Der Dreieckswagen, eine neolithische Form des Karrens aus den zirkumalpinien Raum, gehört zu den ältesten Lastentransportern, die (vermutlich bereits vor dem Jahre 3.500 v. Chr.) mittels Ochsen bewegt wurden. In der Regel besitzt das Fahrzeug eine starre Achse und eine in den Lastenträger integrierte Deichsel, mittels der das Zugvieh über ein Joch verbunden ist.
Nur Karren ist, dank ihrer integrierten Deichsel eigen, ihre Kippfunktion. Mittels der kann Schüttgut durch Abschirren der Zugtiere sehr schnell entleert werden.
Pferde wurden erst sehr viel später mit Hilfe eines Kummets vor Karren oder Wagen gespannt. Der Ochsenkarren verlor in Mitteleuropa gegenüber dem Pferdekarren seine Stellung, da Ochsen weniger Kraft als richtig geschirrte Pferde entwickeln können.
Heute hat der Traktor, an den Anhänger gehängt werden, in Mitteleuropa den Ochsenkarren verdrängt. Er wird meist nur noch zu folkloristischen Zwecken benutzt.
Siehe auch: Geschichte des Transportwesens im Altertum
[Bearbeiten] Literatur
- Fansa M. und Burmeister S. (Hrsg.): Rad und Wagen. 2004 ISBN 3-8053-3322-6
- Köninger J. u.a. (Hrsg.): Schleife, Schlitten, Rad und Wagen In: Hemmenhofener Skripte 3 (2002)
- Walkowitz J.E.: Logistik im Neolithikum und Chalcolithikum In: Varia neolithica IV, 2006. ISBN 3-937517-43-X