Odaiba
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Odaiba (jap. お台場) ist ein beliebtes Unterhaltungs- und Einkaufsgebiet in der Bucht von Tokio, Japan.
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[Bearbeiten] Geographie
Im engeren Sinn bezeichnet Odaiba, den zum Tokioter Hauptstadtbezirk Minato gehörenden Nordteil einer künstlich angelegten Insel (Minato-Daiba). Gelegentlich wird aber auch das gesamte Gebiet entlang der Yurikamome Monorail (Yurikamome = Lachmöwe) zwischen den Stationen Odaiba Kaihin Kōen und Ariake so bezeichnet. Das Gebiet erstreckt sich dabei über zwei künstliche Inseln und gehört neben Minato noch zu den Stadtbezirken Kōtō und Shinagawa. Die geografischen Koordinaten sind 35,63 Grad nördlicher Breite und 139,775 Grad östlicher Länge.
[Bearbeiten] Geschichte
Als Reaktion auf die Ankunft des US-amerikanischen Seeoffiziers Commodore Matthew Perry mit seinen vier Schwarzen Schiffen beschloss das Tokugawa-Shogunat elf Kanonstände (jap. Daiba) vor der Küste Shinagawas zum Schutz vor einer Invasion zu errichten. Mit der Errichtung der 3. Daiba wurde 1853 begonnen. Letztendlich wurden nur fünf realisiert (Daiba 1, 2, 3, 5 und 6), einerseits aufgrund eines Abschlusses eines Freundschaftsvertrages mit den USA und andererseits aus Geldmangel. Das moderne Odaiba besteht allerdings zum überwiegenden Großteil aus künstlich aufgeschütteten Inseln des 20. Jahrhunderts.
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1928 wurde die 3. Daiba wieder instandgesetzt und als öffentlicher Park (Daiba Kōen) eröffnet. Die 1. und 5. Daiba wurden abgerissen, um den Hafenanlagen in Shinagawa Platz zu machen und die 2. Daiba entfernt, um den Schiffsverkehr nicht zu behindern. Um die 6. Daiba zu schützen, wurde ein Landungsverbot verhängt und die Insel der Natur überlassen. Die 4. Daiba wurde wie die 7. Daiba nie fertiggestellt und beide dienten letztendlich lediglich als Basismaterial für die fünf anderen. Die Reste dieser 4. Daiba bilden heute einen Teil der Tennozu Insel.
Die Neuentwicklung von Odaiba fing nach dem Erfolg der Expo '85 in Tsukuba an. Die japanische Wirtschaft war auf einem Höhepunkt, und Odaiba sollte das Modell des futuristischen Lebens werden. Insgesamt kostete der Bau der Insel über $10Mrd. Die "Bubble Economy" platzte jedoch schon 1991 (jap. Kakaku Hakai) und bis 1995 war Odaiba praktisch verlassen.
1996 wurde das Gebiet neu ausgerichtet, vom reinen Businessviertel hin zum Unterhaltungs- und Einkaufsgebiet. Darauf kam wieder Leben in die Gegend und Tokio entdeckte plötzlich den Strand den es vorher nie hatte. Hotels und Einkaufsstraßen öffneten, verschiedene große Firmen (inkl. Fuji TV) verlegten ihre Hauptsitze auf die Insel, und die Verkehrsanbindung verbesserte sich.
[Bearbeiten] Attraktionen
Heutzutage ist Odaiba ein beliebtes Einkaufs- und Ausflugsziel für Tokioer und Touristen gleichermaßen. Hauptattraktionen:
- Rainbow Bridge
- Fuji TV Studios
- Telekom Center Building (u.a. MXTV) mit Aussichtsplattform/Restaurant
- Tokyo International Exhibition Center "Tokyo Big Sight"
- Aqua City Einkaufsstraße
- Decks Tokyo Beach Einkaufsstraße, mit Sega Joypolis und Little Hong Kong
- Palette town:
- Venus Fort, eine Einkaufsstraße im Stil von Venedig
- Daikanransha, das zweitgrößte Riesenrad der Welt, nach dem London Eye
- Zepp Tokyo, Musikveranstaltungen
- Tokyo leisure land, Videospiele, Karaoke, Bowling, etc. (24 Stunden geöffnet)
- Megaweb, Ausstellungshalle des Autoherstellers Toyota
- Ōedo-Onsen-Monogatari öffentliches Bad mit heißen Quellen (Sentō)
- Miraikan, Museum für zukünftige Entwicklungen in den Wissenschaften
- Fune-no-kagakukan, Schifffahrtsmuseum mit benachbartem Schwimmbad
- Shiokaze und Higashi Yashio Parks mit Grillmöglichkeiten
- Der einzige Strand im Kerngebiet von Tokio (Baden nicht empfohlen)
[Bearbeiten] Transport
Odaiba ist mit dem Zentrum Tokios durch die Rainbow Bridge (Autobahn, Yurikamome Monorail, Fußweg) und dem Tokyo Port Tunnel (Autobahn) verbunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Odaiba durch die vollautomatische Yurikamome Monorail, die zwischen Shinbashi und Toyosu verkehrt, erreichbar. Zusätzlich fährt die private (unterirdische) Rinkai-Linie zwischen Ōsaki und Shin-Kiba, wobei einige der Züge auch direkt bis zu den Bahnhöfen Shibuya, Shinjuku, Ikebukuro und bis nach Saitama weiterfahren. Linienbusse (Toei) fahren nach Monzennaka-cho, Hamamatsu-cho und Bahnhof Tokio, und das Busunternehmen Keikyū betreibt Verbindungen zum Flughafen Haneda und Richtung Shinagawa. Fähren fahren den Sumida-Fluss hinauf bis nach Asakusa und Richtung Osten gibt es eine Verbindung mit Kasai.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Odaiba – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Wikitravel: Tokyo/Odaiba
- Budget guide to Odaiba
- Historische Karte aus dem Jahr 1892 (Japanisch)
Koordinaten: 35,63° N, 139,775° O