Operation Rolling Thunder
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Die Operation Rolling Thunder (englisch für rollender Donner) bezeichnet den Codenamen eines Flächenbombardement der US-Luftwaffe während des Vietnamkriegs zwischen 1965 und 1968. Ziel war es, die Nachschubwege der Vietkong, den Ho-Chi-Minh-Pfad, zu behindern oder zu zerstören. Dieses Ziel wurde aber nicht erreicht, sondern ganz im Gegenteil: der Nutzen lag weit unter den immensen Kosten. Das Bombardement kostete insgesamt knapp 6 Milliarden US-Dollar, richtete aber einen Schaden von nur 600 Millionen Dollar an.
Dies ist auf die effiziente Gestaltung des Ho-Chi-Minh-Pfads zurück zu führen. Es handelte sich nämlich weniger um einen einzigen "Pfad", vielmehr um ein Netzwerk von Pfaden und Straßen unterschiedlicher Qualität. Wenn eine Strecke unter Beschuss lag oder repariert werden musste, wurde der Verkehr über andere Wege umgeleitet. Der größte Teil der Waren wurde durch Fahrräder oder ähnlich einfache Transportmittel geliefert, so dass die Ladung oft aufgeteilt transportiert wurde. Bei einem Treffer ging so nur ein Teil der Ladung verloren und das Transportmittel war leicht zu ersetzen. Die Struktur des Pfades wurde während der Bombardierungen immer stärker in die neutralen Länder Laos und Kambodscha verlagert. Dies sorgte dafür, dass die USA auch Bombardierungen in den eigentlich neutralen Ländern durchführten und diese immer stärker in den Krieg involviert wurden (siehe Operation Commando Hunt).
Das Konfliktgebiet wurde in Zonen eingeteilt, die entweder nicht angegriffen werden sollten oder der Navy oder der Air Force unterstellt wurden.
Der amerikanische Verteidigungsminister Robert S. McNamara versuchte die Bombardierungen zu begrenzen, um den Konflikt nicht ausufern zu lassen. So sollten möglichst zivile Opfer und Opfer unter den Militärberatern des Ostblocks vermieden werden. Diese Politik wurde im Verlauf der Operation aber immer weiter aufgelockert, und so wurden immer mehr Zonen, die zuvor von Bombenangriffen verschont werden sollten, in die Liste der Ziele aufgenommen.
Durch Unterstützung aus dem Warschauer Pakt und China wurde die Luftverteidigung in Vietnam immer stärker modernisiert und ein Luftverteidigungssystem aus Flak, Boden-Luft-Raketen und MiGs aufgebaut, das den USA erhebliche Verluste an Flugzeugen und Piloten bescherte.
Die Operation Rolling Thunder wurde 1968 nach der Tet-Offensive abgebrochen, da beide Seiten sich auf Friedensverhandlungen einigten.