Overtime (Eishockey)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Overtime bezeichnet die Spielzeit im Eishockey, aber auch weiteren Sportarten, nachdem die eigentliche Spielzeit bereits verstrichen ist. Wenn ein Spiel nach der eigentlichen Spielzeit nicht entschieden ist, gibt es in der Regel eine Overtime. Die Overtime während einer regulären Saison wird allerdings nicht in allen Ligen angewandt. Beinahe jeder Verband und jede Liga hat eigene Regeln bezüglich der Overtime. Im Fußball heißt diese Spielzeit Verlängerung.

[Bearbeiten] Varianten

Overtimes gibt es in verschiedensten Längen und Varianten, es ist auch unterschiedlich ob 4 oder 5 Feldspieler pro Team auf dem Eis sein dürfen (reguläre Spielzeit: 5 Spieler)

Varianten:

• begrenzt, nach Ablauf mit Unentschieden endend (NHL Regular Season bis zur Saison 2003/2004)
• begrenzt, mit anschließendem Penaltyschießen (häufig angewandt)
• fortlaufend, in Perioden zu je 20 Minuten eingeteilt (z.B. in den NHL-Play-offs)

Des Weiteren kann jede dieser Varianten entweder im Sudden Death Modus (jenes Team, das als erstes ein Tor erzielt gewinnt) ausgetragen oder das Ergebnis am Ende der Periode abgerechnet werden.

[Bearbeiten] Overtimes in Verschiedenen Ligen und Verbänden

Bei Länderspielen des IIHF gibt es während der Gruppenphase keine Overtime (kurz: OT), in den Play-offs jedoch 10 Minuten Overtime und dann Penaltyschießen.

In der National Hockey League wurde zur regulären Saison 1983/84 wieder eine Sudden Death OT-Variante von maximal 5 Minuten Dauer eingeführt, nachdem die Regular Season Overtime zuvor 1942 aus wirtschaftlichen und vor allem reisetechnischen Gründen abgeschafft worden war. Zuerst wurde eine Overtime-Niederlage wie eine Niederlage nach regulärer Spielzeit bewertet, seit der Saison 1998/99 erhält ein Team, das eine Niederlage nach Overtime hinnehmen muss, einen Punkt. Seit der gleichen Saison wird die OT auch nicht mehr wie gewohnt mit 5 gegen 5, sondern mit 4 gegen 4 Feldspielern gespielt. Ziel beider Änderungen war es, die OT offensiver zu gestalten und damit gleichzeitig die Zahl der Unentschieden zu reduzieren.

Seit der Saison 2005/06 gibt es bei Unentschieden nach 5 Minuten Overtime ein Penaltyschießen, bei dem 3 Spieler pro Team antreten. In den NHL-Play-offs gibt es seit je eine fortlaufende 5 gegen 5-Sudden-Death-Overtime. Nach 20 Minuten gibt es eine Pause, das Eis wird neu bereitet und die Mannschaften wechseln nach der Pause die Seiten. Die höchste Anzahl an OT-Perioden, die in den NHL-Play-offs jemals erreicht wurde ist sechs. Dies geschah am 24. März 1936, in einem Spiel zwischen den Detroit Red Wings und den Montreal Maroons, das die Red Wings schließlich mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Für einen Sieg in der regulären Saison gibt es in der NHL 2 Punkte, egal ob er in der regulären Spielzeit, der Overtime oder dem Shoot-Out (kurz: SO), also dem Penaltyschießen, erzielt wurde. Eine Mannschaft, die in der OT oder im SO unterliegt erhält 1 Punkt und eine Mannschaft, die in der regulären Spielzeit verliert, 0 Punkte.

In der finnischen SM-liiga wird während der Hauptsaison eine Sudden-Death-Overtime von fünf Minuten Länge mit anschließendem Penalty-Schießen gespielt. In den Play-offs gibt es 20-minütige Sudden-Death-Overtimes.

In der österreichischen Liga gibt es sowohl in der regulären Saison als auch in den Playoffs eine 5-minutige 5-gegen-5 Sudden-Death-Overtime mit anschließendem 5 Mann Penaltyschießen. Ausnahme ist Spiel 7 einer Best-of-Seven-Serie in den Playoffs, in dem es bei einem Unentschieden zu einer fortlaufenden 5-gegen-5 Sudden-Death-OT kommt.

In der DEL wird mit der Saison 2006/07 in der regulären Saison eine 5 Minuten 4-gegen-4 Sudden-Death-Overtime mit anschließenden Penaltyschießen (bisher nur Penaltyschießen) eingeführt werden. Der Sieger nach der regulären Spielzeit erhält 3, der Sieger nach Overtime bzw. Penaltyschießen 2, der Verlierer nach OT/SO 1 und der Verlierer nach regulärer Spielzeit 0 Punkte. In den Playoffs gibt es eine 20-minütige Sudden-Death Overtime mit anschließendem Penaltyschießen. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Kann eine Mannschaft in dem betreffenden Spiel ausscheiden, werden die 20-minütigen Overtimes wie in der NHL so lange wiederholt, bis ein Tor fällt. Führt also ein Team z.B. in einer Best-of-5-Serie mit 2:0 oder 2:1 oder steht es 2:2, würden solange Verlängerungen gespielt werden, bis das entscheidende Tor fällt.