Panta rhei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Formel panta rhei (griechisch πάντα ῥεῖ, „alles fließt“) geht auf Platon zurück, der damit eine Zusammenfassung der Lehre von Heraklit geben wollte. Sie ist die knappeste Formulierung der sogenannten Flusslehre, die besagt: Alles fließt und nichts bleibt; es gibt kein eigentliches Sein, sondern nur ein ewiges Werden und Wandeln.
Platons Interpretation ist jedoch problematisch. Sie führte dazu, dass über zwei Jahrtausende die Lehre des Heraklit als eine solche des "Werdens und Vergehens" (in diesem Sinne z.B. Hölderlin, Hegel; oder Nietzsche der in der "Bejahung des Vergehens" den Kern seiner Lehre sah) klassifiziert worden ist. Erst die neuere philologische Forschung - etwa seit der letzten Jahrhundertwende - ermöglicht eine kritische Diskussion über Inhalt und System der Lehre Heraklits. Von Heraklits Werk ist immerhin fast die Hälfte in Fragmenten noch erhalten. Das originale Fragment lautet: „Denjenigen, die in dieselben Flüsse steigen, fließen andere und andere Wasser hinzu“ (B 12).
Das vollständige Fragment lautet: „In dieselben Flüsse steigen wir hinab und nicht hinab, wir sind es und sind es nicht, denn in denselben Strom vermag man nicht zweimal zu steigen“ (Heraklit).