Passfälscherskandal

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Der Passfälscherskandal war ein Skandal um ausländische Eishockey-Spieler mit gefälschten deutschen Pässen, der in der Saison 1980/81 aufgedeckt wurde.

Bereits Mitte der 1970er Jahre hatten sich die Bundesligavereine in zunehmenden Maße mit Ausländern verstärkt. Diese Tatsache im Zusammenhang mit der Zunahme der Kunsteisbahnen in Deutschland, hatte den klimabedingten Standortvorteil der bayerischen Vereine, deren Dominanz auch prompt endete, beseitigt. Diese Entwicklung nahm allerdings überhand, so dass man die Zahl der Ausländer pro Mannschaft und pro Spiel seitens des DEB begrenzte. Daraufhin versuchten die Vereine diese Regelung zu umgehen, indem sie deutschstämmige Spieler im Ausland, insbesondere in Kanada (die sogenannten Deutsch-Kanadier), ausfindig machten und ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft vermittelten, was aufgrund ihrer deutschen Abstammung nicht schwer war.

Tatsächlich wurde durch diese Deutsch-Kanadier die Spielstärke in der Bundesliga deutlich angehoben. Als das Reservoir für derartige Spieler erschöpft war, griffen einige Vereine zu illegalen Methoden, indem sie kanadische Spieler mit gefälschten deutschen Pässen verpflichteten. Ob dabei die betroffenen Vereine, wie sie behaupteten, nichts mit den Passfälschungen zu tun hatten, oder ob sie nur davon wussten und sie dann tolerierten, oder ob sie sogar aktiv an den Fälschungen beteiligt waren, konnte nie abschließend geklärt werden. Zweifelsohne hatten sie aber nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt, die unter falschen Voraussetzungen ihre Spielberechtigungen erhalten hatten. Bereits im Mai 1980 hatte das deutsche Generalkonsulat in Edmonton den DEB auf eventuelle Unstimmigkeiten bei der Passvergabe an Eishockeyspieler hingewiesen. Insgesamt standen rund 60 Spieler unter dem Verdacht, die deutsche Staatsbürgerschaft auf betrügerische Art erhalten zu haben.

Zwei Bundesligamannschaften waren von diesem Skandal betroffen, zum einen der Vorjahresaufsteiger Duisburger SC und zum anderen der zweifache Deutsche Meister, der Kölner EC. Für beide Teams wurden alle Spiele mit Beteiligung von Spielern mit gefälschten Pässen mit 0:5 Toren als verloren gewertet. Für den Duisburger SC bedeutete dies den sicheren Abstieg, denn nach Wirksamwerden des DEB-Urteils konnte der dezimierte Verein nur noch einen Sieg in der Vorrunde verbuchen. Der Kölner EC reagierte Mitte der Saison, indem er die verdächtigten Spieler entließ. Dennoch wurden auch den Kölnern die Punkte abgezogen. Der Kölner EC stürzte von einem Spitzenplatz in die Abstiegsrunde und musste um den Klassenverbleib zittern, der am Ende aber doch sicher gelang.