Pataria
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Die Pataria war eine Volksbewegung im Mailand des 11. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Überblick
Teilweise kirchlicher Herkunft und teilweise motiviert durch soziale Missstände entstand Mitte des 11. Jahrhunderts die nach einem Stadtteil Mailands, in dem vor allem das Wollhandwerk angesiedelt war, benannte Bewegung der Pataria. Weiterhin sind auch Einflüsse der südfranzösischen Katharerbewegung zu bemerken, vor allem durch die Einflussnahme Manfreda Viscontis. Die Pataria richtete sich gegen den reichen, säkularisierten Adel und den Klerus und insbesondere gegen Simonie und Nikolaitismus.
Der Zorn richtet sich in personam vor allem gegen Erzbischof Wido von Mailand, der dann auch sein Amt aufgeben musste. Entscheidend beeinflusst wurde die Pataria von Anselm, dem späteren Papst Alexander II., Diakon Arialdus, Subdiakon Landulf und dessen Bruder Erlembald. Nach Erlembalds Tod 1075 verlor die Bewegung ihre Bedeutung.
[Bearbeiten] Literatur
- J. Goetz: Kritische Beiträge zur Geschichte der Pataria. in: AKultG 12/1916, 17-55, 164-194
- K. Jordan: Pataria. in: RGG V, 3.A., 150f.
- Eugen Roll: Ketzer zwischen Orient und Okzident: Patarener, Paulikianer, Bogomilen. (Mellinger, Stuttgart 1978) ISBN 3880691908