Peg DHCP
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Peg DHCP ist eine im RFC 2322 beschriebene Methode, um IP-Adressen in Umgebungen zu verteilen, in denen klassisches DHCP nicht praktikabel ist. Der "Server" gibt mit IP-Adressen beschriftete Holzwäscheklammern und weitere notwendige Netzwerk-Informationen aus. Der "Client", in der Regel der Nutzer, konfiguriert das Gerät entsprechend der Angaben und befestigt die Wäscheklammer am entsprechenden Netzwerkkabel.
[Bearbeiten] Mehr als ein Aprilscherz
Obwohl dieser RFC, "Management of IP numbers by peg-dhcp" am 1. April 1998 veröffentlicht wurde, beschreibt er, im Gegensatz zu den meisten anderen nicht völlig ernstgemeinten RFCs, eine in der Praxis bewährte, tatsächlich verwendete Methode. Anlässlich der Organisation der Veranstaltung Hacking in Progress 1997 wurde nach einer robusten Lösung gesucht, um IP-Adressen für die Teilnehmer zu vergeben. Das sich zunächst anbietende Protokoll, DHCP, wurde aufgrund der traditionell großen Experimentierfreude in solchen Netzwerken als zu unsicher verworfen.
Stattdessen wird für jede zu verteilende Adresse eine Holzwäscheklammer mit einem wasserfesten Stift beschriftet und am Netzwerkkabel des Geräts befestigt, das diese Adresse zugewiesen bekommt. Zusätzlich werden weitere wichtige Netzwerkinformationen wie der eventuell zur Arbeitsersparnis nicht auf der Wäschklammer verzeichnete, statische Teil der Netzwerkadresse, die Netzmaske, das default-gateway, die DNS-server und oft auch, um ARP-Spoofing vorzubeugen, deren MAC-Adressen sowie eventuell weitere Informationen, Tutorials und Empfehlungen auf einem separaten Zettel verteilt. Unterschiedliche Netzwerk-Bereiche, zum Beispiel LAN und WLAN, werden durch andersfarbige Beschriftung auseinandergehalten.
[Bearbeiten] Anwendungsbeispiele
Erfolgreich verwendet wurde Peg DHCP unter anderem auf dem holländischen Hacker-Camp Hacking in Progress und dessen Nachfolge-Veranstaltungen, den Chaos Communication Camps und einigen Chaos Communication Congressen. Der Inhalt des die Wäscheklammer(n) begleitenden Zettels sollte der zu erwartenden Sach- und Fachkunde der Benutzer Rechnung tragen, um Problemen bei der, im Vergleich zu DHCP deutlich fehleranfälligereren, manuellen Konfiguration vorzubeugen.
