Pelota
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pelota (spanisch und baskisch; deutsch, Ball) gehört zu den Ballsportarten, bei diesen speziell zu den Rückschlagspielen und ist
- ein baskischer Nationalsport
- ein Spiel der präkolumbischen Maya, Azteken und Tolteken
[Bearbeiten] Baskische Pelota
Das Spiel wird mit einem harten Vollgummiball gespielt. Dabei wird der Ball mit der Hand, dem Pelota mano, einem Schläger (Holzbrett), oder mit einem Handschuh, dem Pelota Vasca von Einzelspielern oder Mannschaften abwechselnd gegen die Vorderwand gespielt. Das Spielfeld (Frontón) ist je nach Spielvariante zwischen 35 bis 60 Meter lang und bis zu 15 Meter breit. Neben der Vorderwand ist das Feld durch eine Seitenwand und manchmal der Rückwand begrenzt, die offenen Seiten durch eine Linie. Gezählt wird ähnlich wie beim Tennis, gewonnen hat in der Regel die Partei, die zuerst 22 Punkte erreicht hat.
Der Handschuh beim Pelota Vasca entwickelte sich in machen Gegenden (so Guernica und Durango) zu einer Art Schläger, bis hin zu einer bogenförmigen Rinne aus Korbgeflecht, der Cesta. Mit dieser Art Fanghandschuh wird der Ball nicht mehr geschlagen, sondern in einem ununterbrochenen Bewegungsablauf gefangen und wieder geschleudert.
Siehe auch: Jai Alai, eine Weiterentwicklung des Spieles aus den USA.
[Bearbeiten] Pelotaspiel im präkolumbischen Mittelamerika
Auch die präkolumbischen Kulturen Mittelamerikas spielten leidenschaftlich Pelota (in der Nahuatl-Sprache der Azteken Ullamaliztli genannt). In fast allen größeren Siedlungen der Azteken, Tolteken und Maya wurden Pelota-Felder gefunden - bis anhin über 600. Der größte Platz ist jener von Chichén Itzá, Mexiko, mit 91 auf 36 Metern, der zweitgrößte liegt in Copán, Honduras.
Das Spiel wurde von zwei Mannschaften mit (je nach Region) drei bis sieben Spielern gespielt. Ziel war es, einen Hartgummiball, der je nach Region groß wie ein Tennisball oder wie ein Fußball war, durch einen Ring zu werfen. Der ein bis drei Kilo schwere Ball durfte nicht mit den Händen berührt werden, sondern nur mit Hüften, Knien oder Ellenbogen. Die Spieler waren mit einer Panzerung bekleidet. Die Pelota-Felder wurden durch Mauern oder Treppen abgegrenzt, die dem Publikum als Sitzfläche dienten. Die Maya bauten schräge Wände, die Azteken senkrechte.
Pelota war offenbar mehr als ein pures Spiel, sondern hatte religiöse Bedeutung. Der Ball symbolisierte die Sonne, weshalb er keinesfalls den Boden berühren durfte, und der Ausgang eines Spiels beeinflusste die Stimmung der Götter und die Ernte. Viele Reliefs über das Spiel zeigen Opfermesser, abgeschnittene Köpfe und Blut, was vermuten lässt, dass es nach Spielschluss zu Opferhandlungen kam. Es ist jedoch umstritten, wer geopfert wurde: die Sieger oder die Verlierer.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Pelota – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Internationaler Pelotaverband (spanisch, baskisch, französisch, englisch)
- Baskischer Pelotaverband (spanisch, baskisch)