Persönliche Ausrüstung (Schweizer Armee)
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In der Schweizer Armee werden unter der Persönlichen Ausrüstung (kurz PA) verschiedene Ausrüstungsgegenstände verstanden, die jedem Angehörigen der Armee (AdA) zu Beginn seiner Dienstzeit abgegeben werden und die er bis zum Ende seiner Dienstzeit behält.
Der AdA ist für seine Ausrüstung verantwortlich und haftet für deren Verlust oder mutwillige bzw. fahrlässige Beschädigung. Im Falle von Beschädigung während des Einsatzes und falls den AdA keine Schuld trifft, können die Gegenstände vom Zeughaus kostenfrei umgetauscht werden.
Der AdA hat dafür zu sorgen, dass seine Ausrüstung einsatzbereit ist. Kann er seine Kleider aufgrund von Gewichtszunahme nicht mehr tragen, muss er diese ausserdienstlich im Zeughaus umtauschen lassen. Ein solcher Umtausch ist kostenlos.
[Bearbeiten] Aktuelle Ausrüstung
Seit der letzten Armeereform (Armee XXI) besteht die persönliche Ausrüstung aus folgenden Gegenständen:
- Erkennungsmarke ErMa (inoffiziell "Grabstein")
- Tarnanzug TAZ (Jacke, Hose, Hosengurt)
- Kampfstiefel 90 KS (2 Paar)
- Kälteschutzjacke ("KäSchu")
- Infanteriehelm mit Helmüberzug (inoffiziell: "(Helm-)Pariser")
- T-Shirts und Rollkragenpullover (offiziell: Tricothemd, inoffiziell nach dem Bundesrat "Gnägi" benannt)
- Pullover aus Wolle (inoffiziell: Wullesau)
- Ausgangsanzug (Béret, Hose, Veston, Krawatten, Gürtel)
- Ausgangsregenmantel (inoffiziell "Fisch" benannt)
- Ausgangshemden (2 Kurzarm, 2 Langarm)
- Gepäckset 04 (Effektentasche, Tagesrucksack, Kleidertasche, Transporttasche mit Transportwagen)
- Grundtrageinheit GTE (Hüftgurt, Gabelteil, Taschen)
- Sturmgewehr 90 mit Magazin (oder Pistole bzw. gar keine Waffe. Pistolen bekommen meistens nur Offiziere oder höhere Unteroffiziere. Die Büro-Ordonnanzen und Truppenbuchhalter können auf Wunsch das Stgw 90 gegen eine Pistole eintauschen)
- Bajonett (nur mit Sturmgewehr)
- Reglemententaschen
- Schuhsäcklein
- Taschenmesser
- Feldflasche mit Becher
- Handschuhe
- Gehörschutzgerät und Gehörschutzpfropfen (inoffiziell "Pamir" benannt)
- Schutzmaske SM 90
- Bein-Gummis
- Grad- und Funktionsabzeichen
- Mannsputzzeug
- Gewehr- bzw. Pistolenputzzeug
- Namensschilder
Der Kampfrucksack 90 sowie der Schlafsack gehören nicht mehr zur PA.
AdA, die vor Armee XXI ausgerüstet wurden, müssen zwar die abgeschafften Gegenstände abgeben, erhalten die neuen aber nicht.
Unteroffiziere erhalten zusätzlich
- Signalpfeife
- Kader-Armbinde für Schutzanzug
Offiziere erhalten zusätzlich
- Feldstecher
- Bussole
- Dolch mit Schlagband
- Mehrzweckbehälter ("Of-Kiste")
- Pistole mit Magazin, Holster und Putzzeug
Ausserdem erhält der AdA je nach Funktion spezielle Ausrüstungsgegenstände (berittene Truppen erhalten Reitausrüstung, Motorradfahrer einen Motorradhelm, Handschuhe und einen Nierengurt).
[Bearbeiten] Historische Ausrüstungsgegenstände
Untenstehende Ausrüstungsgegenstände wurden bei vergangenen Armeereformen abgeschafft. Die Gegenstände (und Begriffe dafür) werden jedoch noch des öfteren Zivil verwendet.
- Brotsack
- Kaput (Wollener Wintermantel)
- Ceinturon (Lederner Leibgurt)
- Militärvelo (Altes Militärvelo ohne Gangschaltung und mit Rücktrittbremse)