Petersbergbahn
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Die Petersbergbahn war eine am 20. April 1889 eröffnete schmalspurige Zahnradbahn von Königswinter am Rhein auf den Gipfel des Petersbergs im Siebengebirge.
Äußerer Anlass war der Bau eines Hotels auf dem Petersberg. Die in 1000 mm Spurweite ausgeführte Bahn hatte nach der Verlängerung zum Bahnhof Königswinter eine Länge von 1,750 km und überwand Steigungen bis zu 26 %. Wegen dieser extremen Steigung (steilste Zahnradbahn in Deutschland) bekam die Petersbergbahn eine besondere Betriebserlaubnis, da das Zahnstangensystem Riggenbach in Deutschland bei Zahnradbahnen nur bis 25 % maximaler Steigung zulässig war und ist. Die Strecke wies auch einen sehr flachen Teil auf, so dass auf diesem kurzen Streckenabschnitt ein Kuppeln der einzelnen Fahrzeuge bei Berg- und Talfahrt erlaubt war. Der Kupplungsbügel wurde jeweils vom Personal der Zahnradlokomotive bedient. Dieser flache Streckenabschnitt befand sich zwischen dem Tal-Bahnhof und kurz vor der größten Steigung. Wurde die Zahnradbahnlokomotive mit einer Lok von der Drachenfelsbahn getauscht, wurde dieser Kupplungsbügel ausgebaut und bei der neu stationierten Lok eingebaut. Die Strecke besaß auf halber Höhe eine Ausweichstelle für die seltenen Zugkreuzungen. Erster Betreiber war die Petersberger Zahnradbahn AG.
Die Zugkompositionen sahen immer wie folgt aus: Eine Zahnradlokomotive und ein Personenwagen oder eine Zahnradlokomotive und ein Güterwagen.
1913 erwarb Ferdinand Mülhens, Chef und Inhaber des Hauses 4711 in Köln das Hotel und die Bahn. Unter seiner Leitung wurde die Petersbergbahn verlängert und der Talbahnhof an den Bahnhof Königswinter verlegt. 1923 fusionierte er die Petersbergbahn mit der benachbarten Drachenfelsbahn zur Bergbahnen im Siebengebirge AG, nachdem er schon einige Jahre lang Besitzer beider Zahnradbahnen im Siebengebirge war.
Im Ersten Weltkrieg verkehrte die Petersbergbahn vom 16. April 1915 bis zum 21. Mai 1920 nicht. Während des Zweiten Weltkriegs – im Jahre 1944 – wurde die Petersbergbahn eingestellt. Der Betrieb wurde nach Kriegsende 1947 wiederaufgenommen.
In der Folge des schweren Unglücks auf der benachbarten Drachenfelsbahn wurde der öffentliche Betrieb vorzeitig am 21. September 1958 eingestellt. Die reguläre Betriebseinstellung aus wirtschaftlichen Gründen war ohnehin Ende des Jahres 1958 geplant.
Die Gleisanlagen blieben bis etwa Mitte der 1970er-Jahre erhalten. Erst 1975 wurde die Petersbergbahn amtlich als Eisenbahnstrecke stillgelegt. 1992 wurde der überdachte Bahnsteig in Königswinter abgerissen. Erhalten blieb bis heute der dreigleisige Lokomotiv- und Wagenschuppen. Auf dem Petersberg erinnert ein Denkmal auf dem ehemaligen Terrain der Bergstation an die Petersbergbahn.
[Bearbeiten] Fahrzeugliste Dampflokomotiven
- Nr. 1, „Petersberg“, Baujahr 1888 (nicht baugleich mit den Lokomotiven 1 bis 3 der Drachenfelsbahn)
- Nr. 2, „Königswinter“, Baujahr 1888 (nicht baugleich mit den Lokomotiven 1 bis 3 der Drachenfelsbahn)
- Nr. 5, Baujahr 1926, auch im Einsatz bei der Drachenfelsbahn?
- Nr. 1``, Baujahr 1929, auch im Einsatz bei der Drachenfelsbahn
- Nr. 4, Baujahr 1928, auch im Einsatz bei der Drachenfelsbahn
[Bearbeiten] Vorstellwagen
- Personenwagen Nr. 1, spätere Nr. 7
- Personenwagen Nr. 2, spätere Nr. 8, Umbau mit neuem Wagenkasten
- 1 Güterwagen (Niederbordwagen) ohne Nummer
Die Vorstellwagen der Petersbergbahn wurden nicht mit der Drachenfelsbahn getauscht. Nach der Betriebseinstellung 1958 wurden alle Fahrzeuge verschrottet.
Sonstiges
- Pro Zugfahrt durfte nur ein Vorstellwagen befördert werden
- Die Länge der Riggenbach´schen Leiterzahnstange betrug 3,00 m pro Stück (Hersteller-Standardmass)
- Die Sprossen oder Stege der Leiterzahnstangen waren in den Anfangsjahren eingenietet, später eingeschweißt.
- Pfingsten 1929: Eine Zahnradlokomotive (Lok 1 oder 2) entgleiste auf der Talfahrt. Als Ursache wurde ein Getriebeschaden vermutet. Dieses wurde allerdings niemals nachgeprüft.
- Die Lokomotiven 1 & 2 wurden zwischen 1926 und 1929 verschrottet.