Pfette
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Draufsicht einer Dachkonstruktion, Halle 50 x 20 Meter, Sparren in grün, Koppelpfetten in braun
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Eine Pfette (auch: Fette) ist in der Zimmerei ein im Allgemeinen parallel zum First verlaufender Holzbalken, auf dem die Sparren des Dachstuhls aufliegen. Die Pfette ist ein Teil des Stuhlrahmens (bei Walmdächern mit umlaufender Pfette). In einigen Fällen (Hauptsächlich Gewerbe- und Industriebauten) ersetzt die Pfette auf den Sparren liegend die Dachlattung und nimmt die Dachdeckung (Großformatige Bedachung, Faserzementplatten, Stahlblechprofile) direkt auf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Firstpfette
Die Firstpfette bildet zusammen mit den Sparren den First der Dachkonstruktion. Sie verteilt die Last auf ein Ständerwerk. Die Firstpfette übernimmt auch die die horizontalen Lasten die auf das Dach/First einwirken und trägt diese über den Windverband (Auf oder unter der Dachfläche liegend) oder die Stiele mit den Aussteifungen in das Mauerwerk ab.
[Bearbeiten] Fußpfette
Die Fußpfette liegt auf der Außenhaut des Gebäudes, zum Beispiel dem Mauerwerk, um die Last des Dachstuhls zu verteilen. An der Fußpfette können die aufliegenden Sparren befestigt werden. Sie wird alternativ auch als Sparrenschwelle bezeichnet.
[Bearbeiten] Mittelpfette
Bei langen Sparren, in der Regel länger als fünf Meter, werden Mittelpfetten eingebaut, um ein Durchbiegen der Sparren zu vermeiden. Die Mittelpfette übernimmt in der Regel die Hauptlast in einem Dach und ist aus diesem Grund auch das am größten dimensionierte Holz im Dach.
Die Fuß- und Mittelpfetten müssen nicht parallel zum First oder zur Traufe verlaufen. Die Firstpfette allerdings schon.
[Bearbeiten] Koppelpfetten
Koppelpfetten werden bei großen Dächern, z. B. Industrie-, Gewerbe- oder Sporthallen, bei großen Sparrenabständen (etwa 5 bis 7 Meter) als Ersatz für die sonst übliche Dachlattung eingesetzt.
Sie liegen auf den Sparren oder Stahlrahmen, welche die Gebäudebreite überspannen. Die Koppelpfetten überbrücken die Strecke zwischen zwei Sparren. Das Entscheidende ist, dass sie an beiden Enden an die Koppelpfetten des nächsten Feldes angeschlossen sind oder sich auf den Sparren überlappen.
Somit handelt es sich nicht mehr um einen Einfeldträger, sondern um einen statisch unbstimmten Durchlaufträger. Es wird also künstlich ein Stützmoment über den Auflagern erzeugt und das Feld entlastet. Hier gelten die Hebelgesetze: Die Qualität der Bolzenverbindung, die Feldbreite und die Belastung des Feldes bestimmen die erforderliche Überlappung der Koppelpfetten.