Polnischer Positivismus
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. |
Der Polnische Positivismus bezeichnet eine literarische und künstlerische Strömung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie ging mit der Oppositionsbewegung der Polen im 19. Jahrhundert einher, die sich gegen die russische, preußische und österreichische Annexion Polens wandte.
Nachdem der Januaraufstand gegen die russische Besatzungsmacht im Jahr 1863/1864 blutig niedergeschlagen wurde, verbreitete sich unter den oppositionellen polnischen Jugendlichen die Überzeugung, dass die fremde Vorherrschaft in Polen nicht durch eine militärische Auseinandersetzung zu beenden sei. Inspiriert von dem Hautpwerk "Positive Philosophie" des französischen Philosophen Auguste Comte sahen sie einen erfolgversprechenderen Weg darin, dass polnische Nationalbewusstsein und die polnische Bevölkerung durch Bildung zu stärken. Sie selber nannten sich Positivisten.
Polen war nach dem Januaraufstand russifiziert und germanisiert worden: Verwaltungsbeamte, Lehrer und Polizisten waren Russen, deutsche Preußen oder Österreicher. Die Verwendung der polnischen Sprache in Zeitungen, Büchern und Schulen war untersagt. Eine Ausnahme stellte Galizien dar. Die Positivisten organisierten polnischen Sprachunterricht und gründeten die "Fliegenden Universitäten", wo in heimlichen Zusammenkünften soziale, naturwissenschaftliche und medizinische Themen diskutiert wurden.
Zu dem Kreis der polnischen Positivisten zählte auch die Wissenschaftlerin Marie Curie, die beispielsweise 1886 bis 1889 während ihrer Tätigkeit als Hauslehrerin und Gouvernante den Dorfkindern heimlich Unterricht in Polnisch erteilte.