Diskussion:Porträt
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[Bearbeiten] Römische Kinderfrisuren
Ich muss mich hier fragen in wie fern die Darstellung römischer Kinderfrisuren entscheidened für den Begriff Portrait ist, er mag bestimmt gut recherchiert sein dieser Teil, aber sinnvoller wäre dann doch bestimt ein eigener Punkt, z.B. Frisuren im Wandel der Geschichte...
- so ein unsinn.. hat Benutzer:Denise9 01 irgendwann mal eingefügt - war das ein eigener artikel? -- ∂ 11:49, 23. Nov 2005 (CET)
[Bearbeiten] Einleitung
Das Haar galt in der Antike als besonderer Sitz des Lebens und der Kraft (DNP V, 1998, Sp.39ff.). Der Verlust bedeutet Alter oder Krankheit, das Kürzen oder Schneiden bedeutete Unfreiheit oder Knechtschaft, wobei freiwilliges Scheren ausgeschlossen werden muss, da dies im Sinne der Selbstaufgabe oder im Dienste an einer Gottheit geschah. Es gab sogar eigene Haaropfer und –weihungen, welche bei Gelübden; in Buß- und Trauerzeiten, bei Hochzeiten, Geschlechtsreife oder zu Ehren der Götter stattfanden.
Goette gab in seinem Artikel eine eher allgemeine Definition über die Frisuren der Kinder in der Kaiserzeit (GOETTE, 1959, S.454.): Die Knaben hatten von der julisch- claudischen Zeit (Anfang 1.Jh. n.Chr.) bis ins 4. Jh. n.Chr. eine einzige Frisur. Es handelte sich um eine glatte Strähnenfrisur, in der die Haare vom Wirbel am Hinterkopf in alle Richtungen gekämmt wurden. Über der Stirn variierten dann die Motive, während die Mehrzahl eine einfache Mittelgabelung besaß, gab es auch Fälle, in denen eine komplizierte Strähnengabelung oder -zangen getragen wurde. Die Frisur, die bei den Mädchen am häufigsten vorkam, war die „Melonenfrisur“. Hier wurden einzelne Strähnen oder Zöpfe eng über dem Kopf gelegt und im Nacken oder am Hinterkopf zu einem Knoten oder Zopf gebunden. Es soll auch Mädchenporträts mit kurzen Haaren geben, wobei man sich hier nicht sicher ist, ob es sich nicht um Umarbeitung, von Jungenstatuen oder -büsten zu Mädchen, handelt.
Um genauer in das Detail gehen zu können, muss man zuerst das damalige Umfeld betrachten und sich fragen, welche Abbildungen von Kindern es denn überhaupt gab. Seit Beginn der Kaiserzeit kann man offizielle Kinderdarstellungen beobachten, denn als Angehörige des Kaiserhauses waren auch sie ein Teil des öffentlichen Lebens (STAVRIDIS, 1958, S.333ff.) - das Volk sollte den Herrscher kennen lernen. Natürlich gab es auch Privatporträts, welche sich jedoch nur reiche und bekannte Familien leisten konnten. Bei vielen dieser Porträts handelt es sich wohl auch um Abbildungen Verstorbener. Die billigere Version der Darstellung war aus Wachs. Da uns solche Materialien nicht mehr erhalten sind, bleiben uns nur wenige private Porträts aus Stein. Zur Art der Frisuren kann man sagen, dass Kinder denselben Stileigentümlichkeiten wie die Erwachsenen folgen und auch wie bei den Erwachsenen unterscheiden sie sich nach Alterstufen, sozialer Stellung ( Frei oder Unfrei) und religiöser Ordnung.
[Bearbeiten] Knaben
Zur Kaiserzeit wurde die Haarmode vom Kaiserhaus geprägt (DNP V, 1998, Sp.42ff). Durch Skulpturen und vor allem Münzen wurden die Porträts im ganzen Reich verbreitet. Bis ins 2. Jh. n. Chr. trug man kurzes ungescheiteltes Haar, welches in die Stirn gekämmt wurde. Es war nicht gerade, sondern eher sichelförmig gewellt. Im späten 2. Jh. n. Chr. beginnt die Reduzierung der Haarmasse (HEINTZE, 1959, S.175ff.). Die Haare verlieren ihr Eigenleben, bleiben jedoch plastisch und werden durch die Anwendung des Bohrers etwas aufgelockert.
Severische Zeit (193-235 n.Chr.)
Die Severische Zeit beginnt mit dem Kaiser Septimius Severus um 193 n.Chr. Bereits bei dessen Sohn Caracalla ist die Verringerung des Haarvolumens eindeutig sichtbar. Die Haare bedrücken das Gesicht nicht mehr, sie bekrönen es. Das Haar wird nun immer kürzer und wirkt wie eine Kappe, aber der Frisurentypus, wie ihn Goette beschreibt, ist derselbe geblieben. Auch bei Elagabal erkennt man das verringerte Haarvolumen, bei Alexander Severus ist das Haar nun noch kürzer und wirkt dadurch eher wie eine Kappe. Gordianus III. greift wieder auf die Frisur des Caracalla zurück, jedoch besitz das Haar keine Dynamik mehr, es wirkt kompakter. Später trägt er sein Haar aber ebenfalls kurz, wie man anhand von Münzen erkennen kann.
Gallienische Zeit (253-c. 260 n.Chr.)
Dieser Abschnitt beginnt mit dem Kaiser Gallienus um 253 n.Chr. (Zeit bis zu seiner Alleinherrschaft). Hier werden Stilelemente der vergangenen julisch-claudischen, trajanischen und antoninischen Dynastien wieder lebendig. Dies kann man an einem der wenigen Privatporträts, das Porträt des Saloninus, das sich im Petworth House (H.v.Heintze, Taf 46.1) befindet, gut erkennen. Die Frisur des Saloninus hat ihr Vorbild in der julisch-claudischen Epoche. Das Haar ist in der Mitte gescheitelt, wieder länger und gewellt bzw. gelockt.
Spätgallienische Zeit (c. 260- 306 n. Chr.)
Sie beginnt mit der Alleinherrschaft Kaiser Gallienus um 260 n.Chr. In dieser Zeit werden die Haare wieder etwas kürzer geschnitten und das Volumen verringert sich weiter. Am Kopf aus Este, im Museo Atestino (H.v.Heintze,Taf.47.3) sieht man, dass die Kalotte hier kaum erhoben ist. Das Haar wird in wenigen, langen Strichen wiedergegeben. Knapp vor der Stirn ist es zur Seite gebogen. In den Jahren bis zur Zeit Konstantin I. (306 n.Chr.) variieren die Darstellungen des Haares, jedoch handelt es sich immer um kurzes, meist in feinen Linien gezeichnetes Haar.
Konstantinische Zeit (306-337 n.Chr.)
Diese Epoche beginnt mit Konstantin I. um 306 n.Chr.. Er greift in der Haargestaltung wieder auf die claudische Zeit zurück. Man erkennt wieder die breiten, groben Strähnen, die bis tief in die Stirn fallen, die man am besten an Porträts von Konstantin dem Großen selbst beobachten kann.
Spätantike
In der Spätantike gibt es nur wenige Kinderdarstellungen und anhand dieser ist eine genaue Analyse der Frisuren nahezu unmöglich. Es steht jedoch fest, dass die Haare länger werden und nun bis in den Nacken reichen, was wohl sicher mit dem Christentum, das nun zur Staatsreligion wurde, in Verbindung zu bringen ist. Eine der Spätesten Abbildungen ist jene des Romulus Valerius (Ende 3. Jh/Anfang 4. Jh. n.Chr.) auf einer Münze (GNECCHI, 1907, Taf.129 Nr.9). Die Haare sind hier noch kurz und ähneln wieder einer Kappe. Auch im 4. Jh. n. Chr. haben sich die Kinderfrisuren denen der Erwachsenen angepasst und wurden somit mit der Zeit ebenfalls länger und bedeckten den Nacken.
[Bearbeiten] Mädchen
Wie bereits erwähnt trugen die Mädchen der Antike meist die „ Melonenfrisur“. Dies ist eine der einfachsten Frisuren und hat ihren Ursprung bereits im vorchristlichen Griechenland (4 Jh. v. Chr.), wo sie bereits für Jugendlichkeit stand ( DNP V, 1998, Sp.41). Da Mädchen schon früher als erwachsen galten, trugen sie oft schon in jungen Jahren die Frisuren der Frauen, welche sich, wie bei den Männern, ebenfalls am Kaiserhaus orientierten. Außer während der Trauerzeit, steckten sie ihre Haare immer zu kunstvollen Frisuren hoch. Bis ins späte 4 Jh. n. Chr. wurden keine Kopfbedeckungen getragen (SCHADE, 2003, S.116). Die vornehme Dame der Antike trug jedoch einen Schirm.
Entwicklung
Mitte des 1. Jh. n. Chr. trug die Frau, wie zum Beispiel Agrippina (1.H. 1. Jh. n.Chr.), einen Nackenzopf. Über der Stirn befand sich ein Lockenbukett, welches sich im Laufe der Zeit immer mehr erweiterte. In hadrianischer und antoninischer Zeit (117-161 n. Chr.) staffelte man das Stirnhaar in Schlaufen oder drückte es zu flachen Rollen. Man führte es am Hinterkopf zu einem Knoten oder Nest zusammen. Mit Julia Domna (c. 187 n.Chr.) kommt eine neue Frisur auf. Die kompakte Haarmasse wird in Wellen gelegt und im Nacken festgesteckt.
4. Jahrhundert n. Chr.
Im 4. Jh. n. Chr. gab es vorwiegend zwei Frisurentypen, die Scheitelzopffrisur, welche bereits seit dem ersten Drittel des 3. Jh. n. Chr. getragen wurde, und die Zopfkranzfrisur.
Bei der Scheitelzopffrisur werden die Haare beiderseits des Mittelscheitels nach hinten geführt, im Nacken umgeschlagen, über den Scheitel wieder nach vorne gezogen und dann festgesteckt (BERGMANN, 1997, S.197f.). Wobei bei das Stirnhaar zusätzlich in Rippen gedreht und der Zopf am Oberkopf über ein Haarnest geführt werden kann. Bei der Zopfkranzfrisur wird das Haar in einem breiten Zopf um den Kopf geführt. Das Stirnhaar kann mit einer Brennschere in weiche Wellen gelegt werden. Ab der zweiten Hälfte des 4. Jh. n. Chr. wurde das Haar unter einer Haube verborgen, welche jedoch reichlich mit Schmuck verziert wurde. Ausschlaggebend dafür war wohl das Christentum, in welchem das Haar der Frau mit der Zeit als verführerisch galt.
[Bearbeiten] Literatur
- M. Bergmann, Studien zum römischen Porträt des 3. Jahrhunderts n. Chr. (1977).
- DNP V (1998) 39ff. s.v. Haartracht (R. Hurschmann).
- F. Gnecchi, Monete romane (1907), 3. Auflage
- H.R. Goette, Beobachtungen zum römischen Kinderporträt, AA 1989.
- H.v. Heintze, Studien zu den Porträts des 3. Jh. n. Chr: Der Knabe des Acilia-Sarkophages, RM66, 1959.
- K. Schade, Frauen in der Spätantike- Status und Repräsentation (2003).
- A. Stavridis, RM 92, 1985.
[Bearbeiten] gallery
hallo DianeAnna, schön geworden die gallery, Du hast es genau so gemacht, wie ich mir das vorgestellt hatte: lauter männer im brutbild nach rechts blickend. ein verlorenes profil zur serie wär noch optimal, ich hab ja die ganze commons:Category:Portraits durchsucht und keine schöne serie gefunden. gefallen hätte mir auch - gab aber kein schlüssiges bild:
für die zweite wär dann natürlich frauen nach links im halbprofil oder en face sehr apart, aber auch da hab ich noch keine schlüssige zusammenstellung, und die strapazierte Gioconda bräuchte nicht dabei sein, es gibt viele interesante portraits -- W!B: 10:03, 17. Nov. 2006 (CET)
- Hallo W!B, erstmal danke für's Einarbeiten der einzelnen, mittlerweile gelöschten, Kurz-Artikel in den Text! Bei der Galerie hatten wir offensichtlich die gleiche Idee .. lag irgendwie nahe, eine Abfolge so zu gestalten. Ich hätte auch lieber ein verlorenes Profil benutzt, das in die gleiche Richtung blickt, aber da war bei Commons nix zu finden. (Ich werde aber nochmal meinen privaten Buchfundus durchforsten, eventuell hilft ein Bildausschnitt weiter.)
- Die alternative Galerie mit Frankenstein und Co. wäre sicher originell (grins), aber die Abfolge wie sie jetzt ist, funktioniert einfach so gut.
- Für die zweite Serie habe ich auch an Frauen gedacht und mit der Mona Lisa bin ich auch nicht glücklich .. ist ja doch ein bißchen überstrapaziert und die Kunstgeschichte bietet mehr als die ewig gleichen Klassiker. Auch da werde ich mal rumstöbern .. es werden sich sicher passende Gemälde finden lassen. Gruß, -- DianeAnna 02:32, 18. Nov. 2006 (CET)
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- stimmt, daran, einen ausschnitt aus einem bild zu nehmen, bin ich noch gar nicht gekommen. das hiesse ja, alle bildnisse auf commons durchzustöbern.. ogott, fad wird einem ja nie in dem verein hier ;-) - abererseits, eigentlich dürften wird ja wohl ein gemeinfreies bild auch einfach spiegen dürfen, oder? das kann jedes mittelmässige bildbearbeitungsprogramm.. -- W!B: 23:44, 18. Nov. 2006 (CET) PS, die artikel sind nicht gelöscht, sondern redir hierher: whatredirectshere
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- Ich habe jetzt auch die zweite Galerie der Darstellungsformen mit Bildern gefüllt und dabei auch zwei ausgetauscht, weil es so besser passte. Außerdem habe ich die Reihenfolge umgekehrt, weil die ganzfigurige Darstellung am Anfang stand und sich mit zunehmender Individualisierung der Bildausschnitt immer mehr auf den Kopf ausrichtete. Deshalb steht jetzt auch die Galerie mit den Bildausschnitten vor der Galerie mit den Kopfwendungen.
- Und noch ein Satz zum Spiegeln von Bildern, bzw. Kunstwerken hier in der WP (oder generell) .. bitte nicht!!! Bildkonzeption und -komposition sind entscheidende Elemente eines Gemäldes oder einer Graphik und deshalb können und sollten Kunstwerke nicht einfach verfremdet oder verdreht werden. Das liefe den Absichten des Künstlers und damit der Bildgestaltung zuwider. Bildausschnitte oder Detailvergrößerungen sind aber absolut okay, damit wird ja auch in der Kunstgeschichte gearbeitet. Gruß, -- DianeAnna 22:08, 19. Nov. 2006 (CET)
- war auch nicht ganz ernst gemeint.. jetzt ists sehr schön und didaktisch stimmig, danke Dir für die mühe gruß -- W!B: 22:38, 28. Nov. 2006 (CET)
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