Primärradar
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Primärradar bezeichnet Radaranlagen, die das Radar-Prinzip ausschließlich und unmittelbar umsetzen, d.h. die unmittelbaren (passiven) Echos zuvor ausgestrahlter Hochfequenz-Impulse analysieren.
Der Begriff dient der Abgrenzung gegen Sekundärradar, eine Technik die mit aktiv von den erfassten Objekten erzeugten Echos arbeitet.
In der Praxis kommt häufig eine Kombination beider Methoden zum Einsatz (z. B. in der Flugsicherung beim Bodenradar). Eine reine Primärradar-Anwendung sind beispielsweise die für Geschwindigkeitsmessung im Straßenverkehr eingesetzten Anlagen ("Radarfalle").
[Bearbeiten] Vorteile
Primärradar-Anlagen sind nicht darauf angewiesen dass ein Objekt aktiv Signale generiert, um es erfassen zu können. Dies ist z. B. in Bereich der Flugsicherung von Bedeutung, da Flugzeuge auch bei ausgefallenem Flugfunktransponder erfassbar sein müssen.
Bei Störungen der verwendeten Frequenz können Primärradar-Anlagen problemlos auf andere Frequenzen wechseln. Bei Sekundärradar-Anlagen kann ein solcher Wechsel nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn er auch von den zu erfassenden Objekten vollzogen wird.
[Bearbeiten] Nachteile
Primärradar kann nur die aus dem reflektierten Echo ermittelbaren Größen (z. B. Richtung, Entfernung und Geschwindigkeit) feststellen, während der Empfänger bei Sekundärradar weitere Angaben in seine Antwort integrieren kann (z. B. eine Kennung).
Primärradar-Anlagen benötigen eine erheblich höhere Sendeleistung als vergleichbare Sekundärradar-Systeme, um die gleiche Reichweite erzielen zu können.